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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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glaubte ihm nicht. „Lässt du das Flugzeug umkehren?“
    „Nein. Auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst, ich werde meine Braut zu nichts zwingen. Sie wird zur Stelle sein, wenn es so weit ist.“
    Daphnes Augen funkelten zornig. „Nein, das wird sie nicht.“
    Er tat ihren Protest mit einer Handbewegung ab. „Die Bäume sind gewachsen, seit du das letzte Mal hier warst. Erinnerst du dich? Damals hat dich der Harem entzückt. Du warst enttäuscht, dass wir die Räume nicht mehr für den ursprünglichen Zweck nutzen.“
    „Das stimmt nicht“, widersprach sie. „Ich finde es furchtbar, dass Frauen gefangen gehalten wurden, nur um dem König Vergnügen zu bereiten.“
    Er lächelte süffisant. „Das sagst du heute. Aber ich weiß noch deutlich, wie aufregend du die Vorstellung fandst. Du konntest nicht genug über die alten Bräuche hören.“
    Sie spürte, dass sie rot wurde. Okay, vielleicht hatte es sie tatsächlich interessiert, wie ein Harem funktionierte. Vor zehn Jahren war sie gerade zwanzig gewesen und hatte noch nicht viel von der Welt gesehen. Das Leben im Palast hatte sie fasziniert. Besonders Murat.
    „Ich bin darüber hinweg“, erklärte sie. „Wie lange willst du mich hier eigentlich festhalten?“
    „Das habe ich noch nicht entschieden.“
    „Meine Familie wird sich für meine sofortige Freilassung einsetzen. Du weißt, dass die Snowdens über nicht unerheblichen politischen Einfluss verfügen.“
    Die Drohung ließ ihn unbeeindruckt. „Ich weiß nur, dass sich ihre Ambitionen nicht geändert haben. Sie setzen alles daran, eine Snowden an der Seite eines Herrschers zu sehen.“
    Dem konnte Daphne nicht widersprechen. Zuerst hatten ihre Eltern sie gedrängt, Murat zu heiraten. Und nun war Brittany an der Reihe.
    „Ich teile ihren Ehrgeiz nicht“, sagte Daphne.
    Er blickte auf seine Uhr. „Das Dinner wird um sieben serviert. Ich bitte um angemessene Kleidung.“
    Sie lachte freudlos auf. „Und wenn ich nicht mit dir essen will?“
    Er hob spöttisch eine Braue. „Dir bleibt leider keine Wahl. Wann wirst du das endlich begreifen? Außerdem sehe ich in deinen Augen, dass du sehr gern mit mir essen möchtest. Allein schon deswegen, weil dir tausend Fragen auf der Zunge brennen.“
    Damit ließ er sie allein.
    Murat hatte recht, auch wenn Daphne sich das nur ungern eingestand. Er kannte sie wohl besser, als ihr lieb war. Blieb nur zu hoffen, dass er nicht bemerkte, wie heftig ihr Herz immer noch für ihn schlug.

2. KAPITEL
    Daphne stand vor ihrem geöffneten Koffer und überlegte, was sie anziehen sollte. Ein Teil von ihr wollte Murats Forderung nach angemessener Kleidung ignorieren. Doch ein anderer Teil wollte sich so sagenhaft kleiden, dass es ihm die Sprache verschlug. Es war ein Kampf zwischen Prinzipien und Eitelkeit. Und sie wusste bereits, wie dieser Kampf ausgehen würde.
    Eine Viertelstunde später stand sie frisch geduscht und in ein flauschiges Badetuch gehüllt vor dem Spiegel. Wie viele Frauen vor ihr hatten sich in diesen Räumen auf den Besuch eines Königs vorbereitet? Wie viele Frauen hatten hier gelacht und geweint? Diese Fragen faszinierten sie, und unter anderen Voraussetzungen hätte Daphne nichts dagegen gehabt, in diesem historischen Teil des Palastes zu wohnen.
    „Mach dir doch nichts vor“, murmelte sie, während sie ihr Haar bürstete. „Du hast auch jetzt nichts dagegen. Es gefällt dir sogar.“
    Sie hatte dieses Land und den Palast vom ersten Augenblick an geliebt. Das einzige Problem war Murat gewesen.
    Natürlich nicht von Anfang an. Bei ihrer ersten Begegnung hatte er sich von seiner charmantesten Seite gezeigt und ihr Herz im Sturm erobert. Daphne erinnerte sich noch genau an die Party in Spanien, auf der sie sich kennengelernt hatten.
    Vor ihrer Collegezeit hatte Daphne eine Europareise unternommen, bei der sie den Freunden ihrer Eltern so weit wie möglich aus dem Wege gegangen war. Doch in Barcelona hatte sie auf Drängen ihrer Mutter schließlich doch eine Einladung zu einem Cocktailempfang mit Botschaftern und Ministern angenommen. Nach zehn Minuten langweilte sie sich so sehr, dass sie wieder gehen wollte. Doch dann lernte sie einen hinreißenden Mann kennen.
    Er war groß, sah fantastisch aus und brachte sie zum Lachen, als er sie um Hilfe bat, weil er sich vor der liebestollen jüngsten Tochter des Gastgebers in Sicherheit bringen musste.
    „Ich verstecke mich unter dem Tisch, und Sie schicken sie weg“, schlug er vor. „Würden Sie das
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