Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
Autoren: Cordwainer Smith
Vom Netzwerk:
sprakk nicht. Lord bin Permaiswari war verärgert. Er öffnete seinen Geist und sprakk: »Tiere, alle miteinander!«
    A’dolar blinzelte kurz, aber er sprakk noch immer nicht.
    Zerknirscht sprakk der Raumlord: »Es tut mir leid. Ich meinte das nicht so.«
    Dieses Mal antwortete ihm A’dolar: »Doch, genauso haben Sie es gemeint. Und das sind wir auch – aber warum so verächtlich? Wir sind alle, was wir sind.«
    »Ich habe mich geärgert, weil Sie Ihre Gedanken vor mir, einem Raumlord, verborgen haben. Sie haben natürlich das Recht, vor jedermann Ihr Bewusstsein abzuschotten. Ich entschuldige mich.«
    A’dolar nahm würdevoll die Entschuldigung an. »Ich hatte meine Gründe, meine Gedanken zu verbergen. Ich wollte mir darüber klarwerden, wie ich es Ihnen sagen soll. Und ich musste genau wissen, welche Gefühle Sie dem Mädchen Madu und dem Jungen Lari entgegenbringen, bevor ich offen sprekken konnte.«
    Lord bin Permaiswari war beschämt. Er hatte sich wie ein Kind benommen und nicht wie ein Raumlord. Er versuchte, mit absoluter Ehrlichkeit zu sprekken: »Ich bin sehr besorgt um den Jungen Lari. Und was Madu betrifft, müssen Sie wissen, dass sie starke Anziehungskraft auf mich ausübt, aber zuerst muss ich herausfinden, was mit dem Jungen geschehen ist und wie sie zu ihm steht.«
    A’dolar nickte. »Ich hatte gehofft, dass Sie so sprekken würden. Wir haben Lari gefunden. Er ist für den Rest seines Lebens verkrüppelt.«
    Lord Kemal holte so tief Luft, dass seine Kehle schmerzte. »Was meinen Sie damit?«
    »Kuat hat durch seinen Veterinär dem Jungen die Wadenmuskeln entfernen lassen und sie seinem Lieblingspferd Gogle einsetzen lassen. So kann das Pferd ein weiteres Rennen mit voller Geschwindigkeit durchstehen und all jene narren, die gegen Kuat gewettet haben. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Operation den Jungen wieder in die Lage versetzen wird zu gehen, vom Laufen und Tanzen ganz zu schweigen.«
    Der Raumlord war wie betäubt. Nur verschwommen nahm er wahr, dass A’dolar noch immer sprakk.
    »Wir werden den Jungen morgen im Rollstuhl zum Pferderennen bringen. Sie werden Madus Hilfe benötigen. Dann können Sie entscheiden, wie es weitergehen soll.«
    Bis zum Rennen am nächsten Tag bewegte sich Lord Kemal wie in Trance, gleichgültig sah er sich dabei selbst zu. Nur einmal sprakk A’dolar zu ihm. »Wir müssen die Untoten mit einem Schlag auslöschen«, sagte er. »Morgen, nach dem Rennen, wenn alle feiern, bietet sich die günstigste Gelegenheit. Kümmern Sie sich um Kuat, und ich werde alles andere veranlassen.«
    Ängstlich, unglücklich und so erschöpft wie schon lange nicht mehr seit Styron IV, begleitete Lord Kemal bin Permaiswari Madu und Gouverneur Kuat zum Pferderennen. In ihrer Loge saß Lari mit bleichem Gesicht, abgemagert und sichtlich gealtert in einem Rollstuhl. »Aber warum nur?«, sprakkschrie der Raumlord.
    A’dolars Stimme klang ruhig. »Kuat hielt sich wirklich für einen guten Menschen. Jetzt, da der verkrüppelte Junge neben ihm sitzt, kann er nicht mehr der Rennheros sein, für den ihn das Volk von Xanadu gehalten hat. Kuat glaubte, dass er auf diese Weise Lari vor der Übernahme durch einen Untoten bewahren würde. Er hat nicht erkannt, dass er dem Jungen den Lebenssinn genommen hat – ebenso gut hätte der Untote an seine Stelle treten können.«
    Madu schluchzte; Kuat strich ihr mit einer rauen Geste über das Haar, die er für Freundlichkeit hielt. »Wir werden uns um ihn kümmern. Und bei Venus, wir werden die Wettenden heute zum Besten halten! Sie glauben, Gogle könne nicht mehr rennen. Die werden sich wundern! Natürlich nur dieses eine Mal, dieses eine Rennen, aber das ist es wert!«
    Das ist es wert, dachte der Raumlord. Laris restliches Leben, das er als Krüppel verbringen muss, ohne jemals wieder tun zu können, was er am meisten liebt.
    Das ist es wert, dachte Madu. Nie wieder wird er tanzen, nie wieder laufen, niemals mehr den Wind in seinen Haaren spüren, während ihm die Menge zujubelt.
    Das ist es wert, dachte Lari. Was spielt denn jetzt überhaupt noch eine Rolle?
    Gogle gewann mit einer halben Runde Vorsprung.
    Aufgeregt verabschiedete sich Kuat von ihnen. »Wir sehen uns im großen Salon des Palastes. Ich muss jetzt meinen Gewinn abholen.«
    Madus Gesicht wirkte wie aus weißem Marmor, als sie Lari zu einem Spezialwagen schob, der von zwei Katzen gezogen wurde und vor dem Stadion wartete. Wortlos bestieg Lord Kemal Griselda. Er sehnte sich danach,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher