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Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Titel: Was allein das Herz erkennt (German Edition)
Autoren: Luanne Rice
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sie?«
    »Dass etwas mit dem Flugzeug nicht stimmt«, sagte der Mann, Kylie an der Hand haltend. »Sie blieb vor meinem Sitz stehen und bat mich, Ihnen zu helfen, wenn es an der Zeit wäre.«
    »An der Zeit?« May starrte ihre Tochter an, die dem Mann in die Augen sah.
    » Sie hat es mir gesagt«, sagte Kylie.
    »Sie?«, fragte der Mann.
    »Ihre kleine Tochter.«
    Der Mann ließ sich auf die Knie herab und sah ihr fest in die Augen. »Meine Tochter ist tot.«
    Polizeiwagen und Löschzüge der Feuerwehr waren inzwischen eingetroffen und die Sicherheitsleute des Flughafens kamen angerannt, um die Passagiere von der Maschine wegzuziehen. Ein junger Polizist näherte sich im Laufschritt, um die Versprengten zurückzutreiben. »Martin Cartier!«, rief er aus, trat vor und schüttelte dem Mann lachend die Hand. Er brach in einen Wortschwall aus, der zwar nicht länger als fünf Sekunden dauerte, aber alles einschloss, von den Stanley-Cup-Playoffs, Martins entscheidendem Tor für die Endrunde, bis hin zu der Wahrscheinlichkeit, die Maple Leafs das nächste Mal schlagen zu können.
    »Sie spielen Eishockey«, sagte May.
    »Bei den Boston Bruins. Sind Sie aus Boston?«
    »Aus Black Hall, Connecticut.«
    »Und da fliegen Sie nach Logan statt zum Flughafen von Providence oder Hartford? Da haben Sie anschließend noch eine lange Fahrt vor sich.«
    »Provicence ist näher, das stimmt. Aber die Fahrt nach Boston ist nicht so schlimm. Außerdem haben wir einen Termin in der Stadt …«
    Plötzlich fühlte sie sich erschöpft und wusste, dass sie den Termin absagen würde. Dr. Henry würde auf Kylies Testergebnisse warten müssen. Sie wollte nur noch nach Hause, ihre Tochter ins Bett bringen und ein heißes Bad nehmen.
    Aber zuerst griff sie in ihre Tasche. Ihre Finger schlossen sich um einen kleinen Glasflakon mit einem krümeligen Korken. Es war ein Talisman, gefüllt mit weißen Rosenblättern. May fragte sich, wie sie jemals an Kylies Gabe zweifeln konnte. Sie hatte von ihrer Mutter einen kleinen Familienbetrieb geerbt, der Hochzeiten plante und organisierte. Da sie wusste, dass Wunder oft dann geschehen, wenn man am wenigsten damit rechnet, hatte sie den Glücksbringer nach Toronto mitgenommen, damit er ihrer Tochter half, die quälenden Untersuchungen durchzustehen.
    »Nochmals danke für alles.« Sie reichte Martin die Flasche. »Ich hoffe, sie bringt Ihnen Glück bei den Playoffs.«
    Er nickte und betrachtete die kleine Flasche in seiner Hand. Eishockeyspieler, die gerade aus dem Flugzeug entkommen waren, umringten ihn, zusammen mit der Polizei, Feuerwehrmännern und einigen weiblichen Passagieren. Martin Cartier sah auf und blickte May unentwegt an, selbst als sie auf die andere Seite der Rollbahn abgedrängt wurde. Seine Augen waren so hell, klar und faszinierend, was ihr angesichts der Umstände absurd vorkam. Eine Frau war herbeigeeilt, um in seiner Nähe zu sein. Sie wirkte grazil und teuer, trug kostbaren Schmuck und Designergarderobe.
    Der Mann streckte seinen muskulösen Arm aus, um sie unsanft beiseite zu schieben. May fragte sich, warum, aber dann sah sie, dass er zu ihr herüberlächelte. Es war unmöglich und derart verrückt, dass sie befürchtete, reif für die psychiatrische Abteilung zu sein, aus der Kylie und sie gerade gekommen waren, aber sie hatte den Eindruck, dass er die schöne Frau weggeschoben hatte, weil sie ihm die Sicht versperrte.

2
    S ämtliche Zeitungen berichteten über die Notlandung. Um zu rauchen, hatte jemand den Rauchmelder in der Toilette lahm gelegt und eine Zigarettenkippe in den Abfall geworfen. Die Glut hatte zunächst vor sich hin geschwelt und war dann entflammt. Der automatische Feuerlöscher hatte nicht funktioniert, war nicht mehr als ein technisches Spielzeug. Und die Flugbegleiter hatten so lange damit gezögert zu handeln, dass Rauch in die Lufteinlassventile gelangte, in Kabine und Cockpit drang und die Kanzel füllte, als der Pilot zu landen versuchte.
    Das Ereignis sorgte für Schlagzeilen, mehr noch als es normalerweise der Fall gewesen wäre, weil sich einige Mitglieder der Boston Bruins an Bord befunden hatten, einschließlich ihres Superstars Martin Cartier. Ein herumfliegendes Handgepäckstück hatte ihn am Kopf getroffen und eine Untersuchung durch den Mannschaftsarzt erfordert; bei der Rettung der Frau und des kleinen Mädchens hatte er sich eine Rauchvergiftung zugezogen und Rachen und Lungen verätzt.
    Der Coach war dafür, ihn auf der Reservebank zu lassen,
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