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Warum hab ich ihn gekuesst

Warum hab ich ihn gekuesst

Titel: Warum hab ich ihn gekuesst
Autoren: Penny Jordan
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ihr schon Pläne gemacht? Für die Hochzeit, meine ich."
    „Wir haben über nichts anderes als das Stück gesprochen", antwortete Kirsty wahrheitsgemäß und atmete erleichtert auf, als sie die Glocke hörte, ein Zeichen dafür, dass es gleich losging.
    „Eins ist jedenfalls sehr erfreulich", erklärte Cherry, bevor sie die Garderobe verließ. „Wir sind komplett ausverkauft. Normalerweise verkaufen wir viele Premierenkarten, aber diesmal haben wir uns selbst übertroffen. Kommen deine Eltern auch?"
    Kirsty zuckte die Schultern. Leider hatte sie weder von ihren Eltern noch von Chelsea und Slade gehört, obwohl sie ihnen Freikarten für die Premiere geschickt hatte. Darüber war sie sehr enttäuscht.
    In ihren anderen beiden Rollen hatten alle vier sie auf der Bühne gesehen.
    Mehr Loyalität kann ich wohl nicht von ihnen erwarten, dachte sie. Schließlich waren es beide Male Flops gewesen. Feine Schweißperlen traten ihr auf die Stirn, als sie an die Aufgabe dachte, die sie bewältigen musste. Wie hatte sie je annehmen können, dass sie sich für die Rolle der Hero eignete? Bestimmt würden ihr einige böse Patzer unterlaufen.
    Sie war nahe daran, richtig in Panik zu geraten, als die Tür geöffnet wurde und Simon den Kopf hereinsteckte und sie anlächelte.
    „Alles in Ordnung?"
    Meg, die sich gerade fertig geschminkt hatte, erwiderte sein Lächeln.
    „Alles bestens. Ich habe gehört, dass wir danach noch einen Grund zum Feiern haben."
    „Ja. Helen ist überglücklich über die Geburt unserer Tochter. Sie lässt dich herzlich grüßen, Kirsty, und ich soll dir ausrichten, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst - du schaffst es!"
    Entsetzt stellte Kirsty fest, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten, doch es rührte sie zutiefst, dass Helen in ihrer Situation an sie gedacht hatte.
    „Ach übrigens ..." begann Simon.
    „Wir müssen auf die Bühne", unterbrach Meg ihn.
    Kirsty war furchtbar nervös und nahm daher kaum wahr, dass Simon seinen Satz nicht beendet hatte, als Meg sie mit sich zog.
    Rachel wartete bereits hinter den Kulissen. Ihre Miene war unter der dicken Make-up-Schicht unergründlich.
    „Also los", sagte Simon leise hinter ihnen, und als sie gemeinsam auf die Bühne gingen - der Vorhang war noch geschlossen -, überlegte Kirsty flüchtig, wo Drew stecken mochte.
    Da sie in der ersten Szene nur wenig Text hatte, konnte sie die anderen Schauspieler in Ruhe beobachten. In ihren Kostümen wirkten sie ganz fremd, denn sie hatte sich noch immer nicht an den Anblick gewöhnt. Als sie Claudio näher betrachtete, stellte sie fest, dass es nicht Rafes Gesicht war, sondern Drews. Dir Herz begann wild zu pochen. Warum hatte Drew den Part des Claudio übernommen?
    Das erfuhr sie in der ersten Pause. Rafes Halsentzündung hatte sich als schlimmer erwiesen, als erwartet, und sein Arzt hatte Rafe gesagt, er würde seine Stimme verlieren, wenn er auftreten würde.
    „Ein Glück, dass Simon wieder die Regie übernehmen konnte, nicht?" meinte Cherry begeistert, während sie Kirsty beim Umziehen für die Trauszene half.
    „Sonst hätte Drew nicht den Claudio spielen können. So, fertig. Fast wie eine Generalprobe für eine richtige Hochzeit", fügte sie lächelnd hinzu. „Allerdings würde Drew dich wohl kaum verstoßen."
    „Nein", bestätigte Kirsty dumpf. Das stimmte, denn Drew hatte überhaupt nicht die Absicht, sie zu heiraten.
    Dass sie mit Drew zusammen auftreten musste, machte sie noch nervöser, so dass sie am ganzen Körper zitterte, als sie wieder die Bühne betrat. Alles erschien ihr seltsam unwirklich, und sie vermochte kaum noch zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Doch Drews kühler, zynischer Blick war sehr realistisch. Nur für einen Moment hatte sie tatsächlich das Gefühl, sie wäre Hero. Und dann wies ihr zukünftiger Ehemann sie zurück.
    Als sie seine kalten Worte hörte, brauchte sie keine Rolle mehr zu spielen.
    Die Scham und der Kummer, die sie empfand, waren echt, und ihre Miene verriet ihre ganze Seelenqual, als Kirsty ihren Text sprach. Sie nahm weder das Publikum noch die anderen Schauspieler wahr, sie war nur noch eine Frau, die ihren Geliebten davon zu überzeugen versuchte, dass er sich irrte. Allmählich wichen ihre Unsicherheit und ihre Besorgnis beißendem Spott, wie ihre Mimik und ihre Gestik verrieten. Und nachdem Claudio sie verstoßen hatte, sank sie ihm ohnmächtig zu Füßen.
    Irgendwie schaffte sie es, die Bühne zu verlassen, sobald der
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