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Warum hab ich ihn gekuesst

Warum hab ich ihn gekuesst

Titel: Warum hab ich ihn gekuesst
Autoren: Penny Jordan
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Vorhang sich geschlossen hatte. Cherry erwartete sie bereits.
    „O Kirsty, du warst fantastisch! Mir sind sogar die Tränen gekommen", gestand sie. „Du warst viel, viel besser als bei den Proben. Du hast Rachel die Schau gestohlen. Sie ist fuchsteufelswild! Ich habe gerade gehört, wie sie mit Drew diskutiert hat. Sie hat behauptet, du hättest es absichtlich getan." Sie prustete vor Lachen. „Drew hat sich davon nicht beeindrucken lassen. Er hat sowieso keine gute Laune. Vielleicht empfindet er es als Belastung, auf der Bühne zu stehen."
    Kirsty wollte ihr schon sagen, dass sie sich Letzteres nur einbildete, doch während ihrer letzten gemeinsamen Szene mit ihm stellte sie fest, dass er tatsächlich ziemlich mitgenommen wirkte. Lag es daran, dass Beverley nicht bei ihm war und er ihr, Kirsty, noch sagen musste, dass er wieder mit ihr zusammen war?
    Sie riss sich zusammen und versuchte, sich auf das Stück zu konzentrieren.
    Die letzte Szene war sehr gefühlsbetont. Drews Stimme war so rau vor Ergriffenheit, dass Kirsty die Tränen kamen.
    Als der Moment kam, in dem Claudio sie statt Hero zur Frau nehmen sollte, begann sie zu zittern. In den Sekunden, bevor er sie küsste, verspürte sie ein intensives Gefühl des Verlusts, weil Drew und sie lediglich eine Rolle spielten und sein zärtlicher Kuss dazugehörte. Trotzdem schloss sie die Augen, öffnete die Lippen und schmiegte sich an ihn, als er sie so verlangend küsste, dass sie nach Fassung rang. Und dann war es vorbei. Den Rest des Stücks und den stürmischen Beifall des Publikums nahm sie wie durch einen Nebelschleier wahr.
    Als Kirsty in die Garderobe ging, sehnte sie sich danach, in ihr Apartment zurückzukehren und den Moment, in dem Drew sie geküsst hatte, noch einmal zu durchleben. Sie setzte sich hin und begann mechanisch, sich abzuschminken, als die Tür geöffnet wurde und sie Drew im Spiegel sah. Er trug immer noch sein Kostüm, hatte das Make-up jedoch schon entfernt.
    „Schon gut, Meg", hörte Kirsty ihn sagen, als Meg aufstand, um sie allein zu lassen. „Ich wollte Kirsty nur Bescheid geben, dass ich sie in einer Viertelstunde draußen erwarte."
    „War sie nicht fantastisch?" fragte Meg begeistert. „Sicher hat keiner daran gezweifelt, dass ihr euch über alles liebt. Man hat es euch angemerkt. Ich glaube, ich habe noch nie so eine überzeugende Darbietung gesehen. Der arme Rafe muss sich jetzt ganz schön anstrengen", fügte sie lachend hinzu.
    Eigentlich hatte sie Drew sagen wollen, dass sie nicht zu der Premierenfeier gehen würde, doch in Megs Beisein ging es schlecht. Also duschte Kirsty schnell und zog anschließend das Kleid an, das sie für die Feier mitgenommen hatte. Es war das Strickkleid aus cremefarbener Seide, das sie an jenem Abend getragen hatte, an dem sie Drew zum ersten Mal begegnet war. Seitdem hatte sie es nicht mehr angezogen, aber es war das einzig Passende für einen solchen Anlass, und außerdem wusste außer ihr ja niemand, welche Erinnerungen sie damit verband.
    Wie versprochen wartete Drew draußen auf sie, und sein Sportwagen glänzte im Schein der Straßenbeleuchtung. Als sie sah, dass Drew einen Abendanzug trug, war sie froh, dass sie sich für das elegante Kleid entschieden hatte.
    „Simon lädt immer diverse einflussreiche Leute zu den Premierenfeiern ein", erklärte er. „So macht er auch Werbung für das Theater. Normalerweise veranstaltet er die Feiern bei sich zu Hause, aber diesmal hat er wegen Helens Schwangerschaft eine Suite im York Royale "gemietet. Hast du ihn nach der Aufführung schon gesehen?" fügte er unvermittelt hinzu.
    Sofort klopfte ihr Herz schneller. Warum wollte Simon sie sehen? War ihre Darbietung doch nicht so gut gewesen, oder hatte Drew ihm etwa gesagt, dass er nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten wollte, weil er sich wieder mit Beverley versöhnt hatte?
    Kirsty schüttelte den Kopf, weil sie kein Wort über die Lippen brachte.
    „Dann bin ich also der Erste, der dir zu einer erstklassigen Darbietung gratulieren darf, stimmt's?" meinte Drew ausdruckslos.
    „Ich ..." Ich war nur ich selbst, hätte sie beinah erwidert, beherrschte sich jedoch noch rechtzeitig.
    „Du hast nur deine Arbeit gemacht?" hakte er spöttisch nach. „Das kannst du mir nicht weismachen. Ich nehme alles zurück, was ich über deine schauspielerischen Fähigkeiten gesagt habe", fügte er so heftig hinzu, dass sie erschrak. „Du hast das Zeug zu einer zweiten Rachel. Einen Moment
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