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Warum hab ich ihn gekuesst

Warum hab ich ihn gekuesst

Titel: Warum hab ich ihn gekuesst
Autoren: Penny Jordan
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spürte sie, dass er ungewöhnlich angespannt und reserviert wirkte. Vielleicht stand ihm das Gespräch auch bevor, weil er befürchtete, sie würde ihm eine Szene machen. Allerdings brauchte er keine Angst zu haben, denn sie würde sich zusammenreißen.
    Drew führte sie ins Wohnzimmer und bot ihr einen Drink an, doch sie lehnte ab und beobachtete traurig, wie er sich selbst einen einschenkte. Seine Hand zitterte dabei leicht, und die Erkenntnis, dass er auch nervös war, hätte sie fast völlig aus der Fassung gebracht.
    Ohne einen Schluck zu trinken, stellte er das Glas auf den Tisch und wandte sich halb ab.
    „Kirsty", begann er, „ich möchte dir ..."
    „Nein, Drew", unterbrach Kirsty ihn energisch, „ich möchte dir etwas sagen." Sie hatte ihren Ring abgenommen und hielt ihn ihm auf der ausgestreckten Hand entgegen.
    „Da du dein Ziel jetzt erreicht hast, brauche ich den hier nicht mehr zu tragen. Deswegen möchte ich, dass du ihn zurücknimmst."
    „Mein Ziel erreicht? Wovon redest du, zum Teufel?" rief Drew so heftig, dass sie unwillkürlich den Atem anhielt. „Hör zu, Kirsty", fuhr er ungeduldig fort, „du stehst nicht auf der Bühne. Ich habe dich hierher gebracht, um einen letzten, verzweifelten Versuch zu unternehmen ..." Mit zittrigen Fingern strich er sich durchs Haar, und seine gequälte Miene verriet ihr, was er für Beverley empfinden musste.
    „Du musst mich nicht bitten, dich gehen zu lassen", sagte Kirsty mit bebender Stimme. „Ich weiß, dass du mit Beverley in New York warst, ich weiß ..."
    „Du weißt gar nichts", fiel er ihr schroff ins Wort. Plötzlich runzelte er die Stirn. „Was soll das heißen, du weißt, dass wir zusammen in New York waren? Beverley war zufällig in derselben Maschine, als ich hingeflogen bin, aber abgesehen davon habe ich sie nicht mehr gesehen, seit sie mir den Schlüssel zurückgegeben hat. Was hat Beverley Travers überhaupt mit uns zu tun?"
    Entgeistert sah sie ihn an. „Der Sinn und Zweck unserer Verlobung war doch, Beverley eifersüchtig zu machen, damit du sie zurückgewinnen kannst. Das hast du mir selbst gesagt."
    „Habe ich das?" Er wirkte jetzt nicht mehr gequält, sondern argwöhnisch. „Dann musst du meinem Gedächtnis wohl auf die Sprünge helfen. Wann war das?"
    „An dem Abend, als du mich hierher gebracht hast, nachdem du unsere Verlobung bekannt gegeben hattest. Ich habe dir gesagt, dass du es nicht getan hast, um meinen Ruf zu wahren, und du hast es bestätigt. Daraufhin habe ich erklärt, ich würde dir auf keinen Fall helfen."
    „Daran erinnere ich mich", bestätigte Drew trocken, „aber ich ... Erzähl mir mehr über meine Beweggründe, Kirsty", fuhr er nachdenklich fort. „Du dachtest, ich würde etwas anderes damit beabsichtigen."
    „Wenn jemand anders sich so verhalten hätte, dann hätte ich gedacht, er wollte mich beschützen."
    „Aber mir hast du es nicht zugetraut, weil du dachtest, ich wäre kein echter Gentleman, stimmt's?"
    „In Winton warst du so wütend auf mich", erinnerte Kirsty ihn. „Und das nicht ohne Grund." Sie biss sich auf die Lippe. „Ich hatte kein Recht, mich so aufzuführen. Es war unverzeihlich - und kindisch. Die Rolle war mit mir wirklich fehlbesetzt..."
    „Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass ich dir die Verlobung aus einem anderen Grund aufgezwungen haben könnte?"
    Verwirrt sah sie zu ihm auf. „Und der wäre?"
    Seine Augen funkelten, und sein Lächeln wirkte ein wenig spöttisch. „Du bist ziemlich schwer von Begriff, meine liebe Kirsty. Komm her."
    Benommen ging sie zu ihm und atmete scharf aus, als er sie unvermittelt an sich zog. Bestürzt stellte sie fest, dass sie sofort darauf reagierte, und öffnete automatisch die Lippen, sobald er den Kopf neigte. Und dann küsste er sie - zuerst zärtlich, dann immer verlangender. Dabei schob er die Hände in ihr Haar und hielt ihren Kopf fest.

    Es dauerte einen Moment, bis er sich von ihr löste. „Sagt das nicht alles?" erkundigte er sich rau.
    „Es sagt mir, dass du mich begehrenswert findest", brachte sie schließlich hervor. „Obwohl ich noch Jungfrau bin."
    Ihre letzten Worte hatten bitter geklungen. Drew umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu blicken.
    „Vielleicht sollte ich es anders versuchen", meinte er. „Was empfindest du, wenn ich dich küsse? Nur Verlangen?"
    Kirsty errötete. „Ich ..." Sie versuchte, sich aus seiner Umarmung zu befreien, weil sie ihm bestimmt nichts vormachen konnte, wenn er
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