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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du
Autoren: Peggy Moreland
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routiniertesten Arbeit nachzugehen, und erst recht, sich auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren. Diese Erfahrung war völlig neu für ihn, denn Gil war noch nie zuvor einer Frau begegnet, die eine solche Wirkung auf ihn gehabt hätte.
    Dabei hatte es wahrhaftig genug Frauen in seinem Leben gegeben - nur eben noch keine wie Suzy.
    Er musste lächeln, als er daran dachte, wie sie in ihrer Leopardenhose und den pinkfarbenen Plateauturnschuhen vor ihrem Wagen gestanden und ihre Schlüssel auf ihn gerichtet hatte wie eine Waffe. Bestimmt hätte sie auch in irgendeiner Weise davon Gebrauch gemacht, wenn er nichts gesagt und sich dadurch zu erkennen gegeben hätte.
    Diese Frau war eine richtige kleine Raubkatze. Ihre Courage war bewundernswert.
    „Gil? Hören Sie mir zu?”
    Er schreckte aus seinen Gedanken auf und blickte seine Sekretärin entschuldigend an. „Tut mir Leid, Mary, aber ich schätze, ich bin in Gedanken woanders.”
    Mary schlug den Terminkalender zu und stand auf. „Kein Wunder, Sie arbeiten ja auch wie ein Berserker, seit Sie im Amt sind. Sie brauchen Urlaub. Warum fahren Sie nicht auf die Ranch und nehmen ein paar Tage frei?”
    Der Gedanke war verlockend, doch Gil schüttelte den Kopf.
    „Geht leider nicht. Nicht jetzt. Auf keinen Fall.”
    „Nun, auf jeden Fall gibt es nichts, das nicht wenigstens bis morgen Zeit hätte.” Mary ging zur Tür. „Gehen Sie doch wenigstens nach oben und legen Sie die Füße hoch, bevor Sie zu dem Meeting aufbrechen müssen.”
    „Mary?”
    Die Hand schon auf der Türklinke, hob sie fragend die Brauen. „Ja?”
    „Wissen Sie, welcher Partyservice für die Party vom letzten Wochenende beauftragt wurde?”
    Verwundert runzelte Mary die Stirn. „Nein. Warum?”
    Gil zuckte die Schultern. „Nur so”, erwiderte er und schob einige Papiere auf seinem Schreibtisch hin und her. „Glauben Sie, Sie könnten es für mich herausfinden?”
    „Nun ja”, antwortete sie und war offenkundig verwundert über sein Anliegen. „Bestimmt könnte ich das.”
    Er hob den Kopf und lächelte. „Bitte tun Sie das für mich, ja?
    Und sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie es wissen.”

2. KAPITEL
    Suzy hatte seit Jahren keine Zeitung gelesen, vermied die Fernsehnachrichten konsequent und verstellte den Sender, wenn im Radio die Musik von den neuesten Meldungen unterbrochen wurde. Sie verabscheute Nachrichten und betrachtete alle Leute, die mit dem Verfassen derselben zu tun hatten, als Abschaum.
    Trotzdem hatte sie den Gouverneur von Texas erkannt, als er letztes Wochenende plötzlich in der Küche aufgetaucht war, in der sie arbeitete. Von dem Augenblick an, als er seine Kandidatur für das Amt verkündet hatte, war über keinen Mann in ganz Texas so viel geredet worden wie über ihn. Innerhalb weniger Tage waren sein Name und sein Konterfei überall in Texas auf riesigen Plakatwänden erschienen und auf den Hecks aller möglichen Autos, von verbeulten Pick-ups bis zu luxuriösen Sportwagen.
    Der Mann war nicht nur kein Berufspolitiker, sondern auch noch ein Rancher. Dass jemand wie er für das Amt des Gouverneurs kandidierte, war schon außergewöhnlich genug, um die Aufmerksamkeit der Massen zu erregen. Im Nu hatte er die Herzen seiner Landsleute gewonnen, indem er versprach, sich um die Interessen des kleinen Mannes zu kümmern - besonders die der Farmer und Rancher -, und dafür zu sorgen, dass die großen Bosse aus Politik und Wirtschaft nicht den gesamten Grundbesitz des Staates Texas untereinander aufteilten und immer mehr Familien zwangen, ihr Land zu verlassen, für das sie ihr Leben lang schwer gearbeitet hatten.
    Doch es war nicht nur sein Programm, mit dem er die Zuneigung der Massen gewonnen hatte. Dass er jung war, dass er aussah wie das männliche Model der Marlboro Werbung und auch noch unverheiratet war, spielte keine geringe Rolle. Besonders bei den Frauen.
    In den Monaten vor der Wahl war er fast der einzige Gesprächsgegenstand gewesen, in den Warteschlangen der Supermärkte, in den Schönheitssalons und wann immer in irgendeinem Büro Frühstückspause gemacht wurde. Und es gab wohl keine einzige Frau in ganz Texas, die sich nicht hin und wieder gestattet hatte, davon zu träumen, Gil Rileys First Lady zu sein.
    Sogar Suzy hatte sich dabei ertappt.
    Warum auch nicht? fragte sie sich trotzig. Dieser Mann war nun einmal dafür geschaffen, Frauen schwach zu machen. Alles an ihm war sexy, sein breiter texanischer Akzent, sein mitrei
    ßendes, warmes Lächeln, sein
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