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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du
Autoren: Peggy Moreland
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meine Leute”, erklärte sie kühl. „Ich koche.”
    In gespielter Resignation hob Gil die Hände und trat zur Seite.
    „Ich wollte nur helfen.” Er unterdrückte ein Lächeln.
    „Wenn Sie behilflich sein wollen, dann machen Sie, dass Sie…”
    Die Schwingtür flog auf und knallte gegen die Wand. Eine junge Frau kam herein, schwankend unter der Last eines riesigen Tabletts mit schmutzigem Geschirr. Sie setzte das Tablett auf einer Arbeitsfläche neben der Spüle ab und blies sich die Ponyfransen aus der schweißnassen Stirn, bevor sie sich mit einer Hand auf der Arbeitsfläche abstützte und einen Fuß hob, um ihren Schuh abzustreifen.
    „Ich schwöre dir, Suzy, wenn du mir nicht versprochen hättest, dass ich den Gouverneur live aus allernächster Nähe zu sehen bekäme, dann hätte ich mich niemals zu diesem Job bereit erklärt.” Der Schuh fiel auf den Boden, während die junge Frau stöhnend ihre Zehen massierte. „Kein Mann ist solche Schmerzen wert - nicht einmal der Gouverneur.”
    Die Liebenswürdigkeiten, mit denen er bedacht wurde, nahmen offenbar kein Ende. Gil konnte sich kaum noch erinnern, wann er sich das letzte Mal so amüsiert hatte. „Sind Sie sich da sicher?”
    Die junge Frau blickte erschrocken auf und bückte sich. Gil hörte sie leise fluchen, während sie versuchte, ihren Fuß wieder in den Schuh zu zwängen. Kurz darauf kam sie wieder zum Vorschein.
    „Entschuldigung, Sir”, stammelte sie und strich sich verlegen den Rock glatt. „Ich wusste nicht, dass Sie hier sind.”
    Lächelnd legte er einen Finger auf die Lippen. „Pst. Verraten Sie es niemandem, aber ich bin auf der Flucht.”
    „Auf der Flucht?” Neugierig kam die Frau auf ihn zu. „Vor wem?”
    Er deutete mit dem Kopf auf die Tür. „Vor denen dort draußen.”
    Die Frau zog die Nase kraus. „Kann ich gut verstehen”, flüsterte sie. „Das sind nichts als ein Haufen widerlicher Schmeichler.” Sie reichte ihm die Hand. „Hi, Ich bin Renee.”
    Er nahm ihre Hand und beugte sich äußerst galant darüber.
    „Gil Riley, Renee. Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Madam.”
    „Ach, Gottchen, nein”, murmelte Suzy, zwängte sich zwischen den beiden hindurch und schob Renee das Tablett mit den Kaviar-Kanapees zu. „Wenn ihr mit eurem kleinen Plausch fertig seid, dann kannst du die hier zu den ,widerlichen Schmeichlern’
    hinausbringen.”
    Theatralisch seufzend nahm Renee das Tablett und ging zur Tür.
    „Denken Sie dran”, rief Gil ihr nach. „Kein Wort über mich.”
    Renee blickte lächelnd über die Schulter zurück. „Keine Sorge, Gouverneur. Ihr Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.”
    Lächelnd nahm Gil den Löffel, den Suzy aus der Hand gelegt hatte, und begann, in der Schokolade zu rühren. „Niedliche Kleine”, sagte er.
    „Lassen Sie bloß die Finger von ihr. Renee ist zu jung für Sie.”
    Gil zuckte die Achseln.
    Die Uhr an einem der Herde klingelte, und Suzy eilte zum Backofen.
    „Ich sage ja nur, dass sie niedlich ist.”
    Suzy hob ein Blech mit Törtchenformen auf die Arbeitsplatte und riss Gil unsanft den Löffel aus der Hand. „Männer”, brummte sie.
    Gil lehnte sich mit der Hüfte gegen die Arbeitspläne und verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Frau faszinierte ihn, auch wenn er selbst nicht recht wusste, weshalb. „Sie haben also etwas gegen Männer?”
    „Nichts, was man nicht mit einer Massenkastration beheben könnte.”
    Er krümmte sich dramatisch. „Autsch!”
    Sie wies mit dem Kopf auf einen Plastikbehälter voller Küchenutensilien. „Wenn Sie unbedingt hier bleiben müssen, dann machen Sie sich wenigstens nützlich. Reichen Sie mir mal den Schöpflöffel.”
    Er gab ihn ihr. „Sonst noch was, Boss?”
    „Ja”, zischte sie. „Nennen Sie mich nicht Boss.”
    „Wie soll ich Sie nennen?”
    „Suzy.”
    „Suzy wie?” erkundigte er sich in der Hoffnung, dass sie ihren Nachnamen preisgeben würde.
    „Einfach Suzy.” Ihr Blick ließ keine weiteren Fragen zu.
    „Okay, Einfach-Suzy. Ich heiße Gil.”
    Sie verdrehte die Augen. „Als ob ich nicht wusste, wer Sie sind.”
    „Und es scheint Sie nicht sehr zu beeindrucken.”
    „Warum sollte es das?”
    Allein wegen dieser Antwort hätte er sie küssen können. „Ja, warum sollte es das?” wiederholte er lächelnd.
    Es klingelte erneut, und bevor Suzy ihn davon abhalten konnte, holte Gil das nächste Blech aus dem Ofen und stellte es zum Abkühlen ab. Dann nahm er seine vorherige Position wieder
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