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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
Autoren: Friedhelm Schwarz
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und Aggressivität das Einfühlungsvermögen verringert. Ebenso soll durch Einfühlungsvermögen aggressives Verhalten verhindert werden. Das ist in dieser absoluten Betrachtung aber nicht richtig.
    Natürlich sind nicht nur Männer aggressiv, sondern auch Frauen. Allerdings gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Art, diese Aggressivität auszudrücken. Männer neigen eher zu direkten, also offen geäußerten Aggressionen, die zu körperlicher Gewalt führen können oder auch dazu, im Supermarkt ein defektes Gerät lautstark zu reklamieren. Frauen hingegen neigen eher zur indirekten, auch relational genannten Aggression.
    Diese Form der Aggression wird von Männern in der Regel weniger geschätzt als ein offenes aggressives Verhalten, auf das man in derselben Weise antworten kann. Doch subtile Aggression wird ebenso als Schmerz empfunden und im Schmerzzentrum verarbeitet wie körperliche Schläge. Allerdings erfordern indirekte Aggressionen mehr Empathie in dem Sinne, dass man versteht, was man damit in den Köpfen der anderen auslöst.
    Kommunikation findet bei Frauen eher in Dialogform statt und weniger durch Befehle nach dem »Basta«-Prinzip. Männer verwenden Sprache häufiger als Mittel, um ihre soziale Dominanz zu sichern, während die Kommunikation von Frauen eher gemeinschaftsstiftend ist.
    Auch Hormone steuern das Geldverhalten
    Testosteron macht aggressiv. Diese populäre und weitverbreitete Ansicht beruht auf Experimenten mit Tieren, die sich nach einer Testosterongabe tatsächlich aggressiver verhielten. Dass dieses Ergebnis allerdings ohne Weiteres auch auf den Menschen zu übertragen ist, bezweifelten viele Wissenschaftler und stellten eigene Untersuchungen mit Männern und Frauen an. Testosteron hat nach ihrer Ansicht beim Menschen weniger mit Aggressionsaufbau zu tun, sondern ist für statusbezogenes Verhalten und soziale Interaktionen von Bedeutung.
    Neurowissenschaftler haben folgendes Würfelexperiment durchgeführt: Es traten jeweils eine Gruppe Männer und eine Gruppe Frauen gegeneinander an. Den Teilnehmern und Teilnehmerinnen wurde gesagt, dass es bei diesem Experiment darum gehe herauszufinden, ob beim Würfeln wirklich nur das Glück eine Rolle spielt oder ob es auch eine unterschiedliche Geschicklichkeit zwischen Männern und Frauen beim Werfen der Würfel gibt.
    Da bei diesem Experiment nur die Gesamtstatistik jeder Gruppe eine Rolle spielte, sollten jeder einzelne Teilnehmer und jede einzelne Teilnehmerin eine bestimmte Zahl von Würfen machen und die jeweils erzielte Augenzahl selbst notieren. Die Ergebnisse der einzelnen Würfe waren für andere Personen nicht sichtbar und wurden auch nicht kontrolliert. Allein die Summe aller Würfe jeder Gruppe war am Ende für das Ergebnis des Experiments ausschlaggebend. Was glauben Sie, welche Gruppe am Ende stets die höhere Augenzahl vorweisen konnte? Die Männer oder die Frauen?
    Es waren stets die Männer, die eine höhere Augenzahl meldeten. Waren sie tatsächlich in allen Würfelrunden besser als die Frauen? Rein statistisch hätten sich die Zahlen von beiden Gruppen nach einer bestimmten Anzahl von Würfelrunden angleichen müssen. Das war aber nicht der Fall, und so kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Männer beim Notieren ihrer Ergebnisse geschummelt hatten. Doch warum sollten sie das tun?
    Tatsächlich ging es in diesem Experiment nicht um Geschicklichkeit beim Würfeln, sondern um das Abwägen zwischen Ehrlichkeit und einem möglichen Statusverlust. Die testosterongesteuerten Männer waren eher bereit, die Ehrlichkeit zu opfern, als einen Statusverlust hinzunehmen. Für die Frauen spielte der Status keine Rolle, also notierten sie ehrlich die Ergebnisse ihrer Würfe. Man kann daraus den Schluss ziehen, dass Frauen ein anderes Wertesystem haben als Männer und ihrem Handeln eine andere Bedeutung beimessen.
    In einem anderen Experiment ließ der Sozialökonom Paul J. Zak 25 Männer im sogenannten Ultimatumspiel gegeneinander antreten. Der Spielleiter stellt für jede Runde eine Summe Geld zur Verfügung. Spieler A entscheidet, wie er diese Summe zwischen sich und Spieler B aufteilt, und Spieler B entscheidet, ob er die ihm zugedachte Summe annimmt oder ablehnt. Nimmt er die Summe an, darf Spieler A die sich selbst zugedachte Summe behalten und muss den angebotenen Teil an den anderen Spieler abgeben. Lehnt Spieler B die ihm zugedachte Summe ab, bekommen beide nichts.
    Nachdem in diesem Experiment einige Runden
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