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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
Autoren: Friedhelm Schwarz
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Fähigkeit zur Empathie als auch über die zum Systematisieren verfügt. Es ist lediglich so, dass Personen, bei denen die Empathie stärker ausgeprägt ist, häufig eher Frauen sind, und dass diejenigen, die besser systematisieren können, eher Männer sind. Baron-Cohen warnt jedoch davor, Männer und Frauen zu stereotypieren und in Klischees zu pressen. Sie sind zwar unterschiedlich, aber nicht so sehr, dass eine Verständigung unmöglich ist.
    Wir sollten uns deshalb einmal die verschiedenen Aspekte von Empathie und Systematisierungsvermögen vor Augen führen.
    Empathie ist keine Gefühlsduselei
    Unter Empathie versteht Baron-Cohen die Fähigkeit, Gefühle und Gedanken anderer Menschen zu erkennen und darauf mit angemessenen eigenen Gefühlen zu reagieren. Es geht also nicht nur darum, die Gedanken und Gefühle anderer richtig einzuschätzen, sondern auch darum, in sich selbst eine emotionale Reaktion zu verspüren, die durch die Emotionen anderer ausgelöst wurde. Ziel der Empathie ist immer, andere Menschen zu verstehen, ihr Verhalten vorherzusagen und letztlich auch eine emotionale Verbindung aufzubauen.
    Die Empathie zeichnet sich im Wesentlichen durch zwei Elemente aus. Das erste ist die kognitive Komponente. Dazu gehört, dass man seine eigene Perspektive zumindest vorübergehend zurückstellt, die dem anderen bestimmte Einstellungen zuschreibt, und stattdessen versucht, sich in dessen Sichtweise hineinzuversetzen. Diese kognitive Komponente ermöglicht es dann, Vorhersagen für ihr oder sein Verhalten zu treffen.
    Der zweite Aspekt der Empathie ist die affektive Komponente, also die angemessene emotionale Reaktion auf den Gemütszustand einer anderen Person. Wenn beide Komponenten zusammentreffen, entsteht das, was wir Mitgefühl nennen.
    Empathie ist Teil eines höchst komplexen Systems im Gehirn, dem Event-Feature-Emotion Complex. Das Zusammenwirken der verschiedenen Teile dieses Systems ist in der funktionellen Magnetresonanztomografie deutlich erkennbar. In diesem System werden moralische Werte, Urteile und Verhaltensweisen herausgebildet. Wahrscheinlich sind diese bei Frauen aufgrund des stärkeren Empathievermögens stärker ausgebildet und werden weniger oft verletzt, um eigene Vorteile zu erzielen.
    Im Hinblick auf die Ursachen der Finanzkrise der vergangenen Jahre sind inzwischen schon viele Wissenschaftler zu der Auffassung gekommen, dass diese Krise entweder weniger gravierend verlaufen wäre oder gar nicht erst hätte entstehen können, wenn mehr Frauen in den Vorständen der großen amerikanischen Banken vertreten gewesen wären.
    Baron-Cohen hat festgestellt, dass Frauen sensibler auf Gesichtsausdrücke reagieren, nonverbale Botschaften besser entschlüsseln können als Männer und subtile Nuancen in der Stimme oder der Mimik nutzen können, um eine andere Person einzuschätzen. Gemeinsam mit Sally Wheelwright entwickelte er einen Empathietest, bei dem den Testpersonen Fotos von emotionalen Augenpartie-Ausdrücken vorgelegt werden. Die Probanden sollen entscheiden, was die abgebildete Person denkt oder fühlt. Bei diesem anspruchsvollen Test, der sich allein auf die Augenpartie konzentriert, schneiden Frauen stets besser ab als Männer. Es ist also nicht verwunderlich, dass Frauen gerade in direkten Verhandlungssituationen sehr erfolgreich sind.
    Frauen legen in der Regel viel Wert auf die Entwicklung von altruistischen und reziproken Beziehungen. Um diese zweckmäßig zu gestalten, ist Empathie erforderlich. Männer gestalten Beziehungen eher unter Macht- oder Wettbewerbsgesichtspunkten. Sie legen Wert darauf, ihren sozialen Status zu bestätigen und zu erhalten, während Frauen ihr Augenmerk mehr auf Unterstützung in einer gleichberechtigten Beziehung und auf eine gerechte Verteilung legen.
    Das Systematisierungsvermögen schafft Ordnung
    Beim Systematisierungsvermögen geht es darum, auf der Basis eines methodisch-analytischen Vorgehens zu verstehen, wie etwas funktioniert und gesteuert wird. Als System lässt sich im Prinzip alles definieren, was nach einer bestimmten Eingabe zu einem bestimmten Ergebnis führt. Alles, was nach Wenn-dann-Regeln abläuft, wo es einen Input und einen Output gibt, ist ein System, sei es nun ein Organismus, eine Verwaltung, eine Maschine oder die Wirtschaft. Jedes System beruht auf einer klaren Hierarchie und Ordnung.
    Männliche Aggressivität ist anders als weibliche
    Generell geht man davon aus, dass aggressives Verhalten das Gegenteil von Empathie ist
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