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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
Autoren: Friedhelm Schwarz
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uns die Finger an einem heißen Topf zu verbrennen. Jeder von uns hat in seinem Leben sicher schon reichlich Erfahrungen mit Fehlern gesammelt.
    Eine spezielle Ausprägung, die Denkfehler, sind vor allem dann besonders ärgerlich, wenn es dabei um Geld geht. Denkfehler beruhen meist nicht auf Dummheit oder mangelnder Intelligenz. Deshalb machen sogar besonders kluge Leute, die sich anderen überlegen fühlen, eher Denkfehler als solche, die sich ihrer Defizite bewusst sind und sich deshalb stärker selbst kontrollieren. Natürlich gibt es auch besonders dumme Menschen, die so dumm sind, dass sie glauben, allen anderen überlegen zu sein und alles besser zu wissen. Aber um die geht es hier nicht.
    Die spezielle Eigenschaft von Denkfehlern ist, dass sie sozusagen systemimmanent sind. Das heißt, alles läuft ganz folgerichtig ab, und doch stimmt am Ende das Ergebnis nicht. Das liegt daran, dass sie im Gehirn vorprogrammiert sind.
    Das Gehirn des modernen Menschen ist eigentlich Schrott. So sehen es zumindest einige Evolutionsbiologen. Doch die Evolution kann nun einmal bei einem bestehenden Wesen kein Organ vollkommen neu erschaffen, sondern sie kann nur Bestehendes verändern, ergänzen oder zurückbilden. Also müssen wir uns damit abfinden, dass unser Gehirn in seinen Grundprinzipien und Funktionsweisen zwar durchaus optimiert wurde, aber in vielen Bereichen immer noch dem des Menschen von vor 200.000 Jahren entspricht.
    Die Ursachen der Denkfehler
    Es gibt drei Hauptgründe dafür, dass im menschlichen Gehirn Denkfehler vorprogrammiert sind.
    1. Wir denken unbewusst
    Denken ist ein Vorgang, der zu 90 Prozent, manche Wissenschaftler sagen sogar zu 99,9 Prozent, unbewusst stattfindet. Dabei arbeiten vier verschiedene Systeme zusammen: das Belohnungssystem, das Gedächtnissystem, das emotionale System und das Entscheidungssystem.
    2. Wir denken unterschiedlich
    Natürlich wissen wir, dass die Menschen unterschiedlich denken. Das liegt an der genetischen Ausstattung, die uns bestimmte Fähigkeiten von Geburt an mitgegeben hat, an der Erziehung, an der Kultur und an der Umwelt, in der wir leben. Der wichtigste Grund liegt allerdings darin, dass es kein Unisex-Gehirn gibt. Auch wenn wir noch so viel Gleichheit, Gleichberechtigung und Gleichstellung fordern, die Denkweisen von Männern und Frauen unterscheiden sich und damit auch der Umgang mit Geld.
    3. Wir denken in archaischen Strukturen
    Der dritte Punkt, der unsere Denkfehler vorprogrammiert, ist, dass das menschliche Gehirn nach ganz bestimmten Prinzipien funktioniert, die im Lauf der Evolution entstanden sind und sich in den vergangenen 10.000 Jahren auch nicht mehr verändert haben. Archaische Denkstrukturen bestimmen auch die Gegenwart. Was früher notwendig und überlebenswichtig war, kann sich allerdings heute oft als Fehler herausstellen.
    Das Bewusste und das Unbewusste
    Wir können unser Gehirn zwar beschreiben, aber wir können es uns in seiner Komplexität wohl kaum vorstellen. Jede einzelne der 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn kann über bis zu 15.000 Kontaktstellen, die Synapsen, mit anderen Nervenzellen verbunden sein. Das ergibt über 100 Billionen Verbindungsstellen.
    Das Gehirn leistet absolute Schwerarbeit. Das sieht man daran, dass es 20 Prozent der Energie verbraucht, die der Mensch für die Funktionsfähigkeit seines Körpers normalerweise benötigt. Dabei macht es nur durchschnittlich zwei Prozent der Körpermasse aus. Bewusste Denkprozesse brauchen besonders viel Energie, deshalb ist das unbewusste Denken so wichtig, denn es funktioniert im »Energiesparmodus«. Müssten wir all das, was das Unbewusste erledigt, bewusst verarbeiten, würde unser Denken so langsam vor sich hin ruckeln wie ein Computerspiel auf einem zehn Jahre alten Rechner.
    Das Unbewusste als Steuerungssystem in einer komplizierten Welt
    Auch wenn wir uns selbst stets als bewusste Wesen erleben, ist es das Unbewusste, das uns in einer komplizierten Welt funktionieren lässt. Was uns bewusst ist, wird vom Unbewussten ins Bewusstsein gehoben, und worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, hat bereits Bruchteile von Sekunden vorher unser Unbewusstes entschieden. Wir sollten das keinesfalls negativ sehen, sondern als Tatsache akzeptieren. Das Bewusstsein ist nur ein kleiner Teil unseres Selbst, der wie die Spitze eines Eisbergs sichtbar aus dem Wasser schaut.
    Aufgrund unserer alltäglichen Erfahrung sind wir der Ansicht, dass wir uns gedanklich immer vom Bewussten zum
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