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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
Autoren: Friedhelm Schwarz
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versuchen wir zwar, den emotionalen Ausdruck zu unterdrücken, um Pläne oder Wissen nicht zu verraten, dies gelingt aber keineswegs immer.
    Gefühle stehen als unbewusste Bewertungen zwischen den Reizen, die auf uns einwirken, und unseren Reaktionen darauf. Erstaunlich ist, dass viele Menschen ihre eigenen Emotionen nicht genau beschreiben können, während sie in der Lage sind, den Zustand anderer Menschen sehr wohl zu erkennen.
    Emotion und Kognition arbeiten zwar getrennt, stehen aber miteinander in Beziehung und in einer Wechselwirkung. Oft setzt die emotionale Bewertung schon ein, bevor die Wahrnehmungssysteme den Reiz vollständig verarbeitet haben. Das Gehirn weiß dann schon, ob etwas gut oder schlecht ist, bevor es genau weiß, worum es sich handelt.
    Hierbei spielen natürlich auch die Erinnerungen eine große Rolle. Wie verschiedene Experimente belegen, werden viele Entscheidungen von Versuchspersonen in der richtigen Weise getroffen, ohne dass ihnen bewusst ist, wie diese Entscheidung zustande kam. Offensichtlich steuern hier Emotionen die Intuition.
    Beim Kaufen kooperieren das emotionale System und das Belohnungssystem
    Positive Emotionen drücken in unserem Kopf den »Das finde ich gut«-Button, und das Belohnungssystem sagt: »Das will ich haben, und zwar sofort.« Warum bestimmte Produkte positive Emotionen auslösen, kann sehr verschiedene Gründe haben. Wenn wir hungrig einkaufen gehen, kann der Duft von Bratwürstchen oder frisch gebackenen Waffeln sofort unsere Gefühle aktivieren.
    Hunger kann uns sogar dazu bringen, etwas nicht Essbares zu kaufen, weil Hunger als Grundgefühl generell nach Befriedigung sucht. Aber selbst wenn wir nicht hungrig einkaufen gehen, sind unsere Emotionen aktiv. Wir suchen ständig nach etwas, das schön, lecker oder sympathisch ist. Wenn der äußere Reiz nur stark genug ist, werden Gefühle aktiviert, und das Belohnungssystem fordert uns auf: »Nimm es und kauf es.«
    Bis jetzt haben wir aber nur über die Emotionen gesprochen, die auf äußere Reize reagieren, also extrinsisch sind. Viele Emotionen im Zusammenhang mit Geldausgeben sind allerdings auch innerer, intrinsischer Natur. Das Gefühl, dass etwas zu mir passt und meine Persönlichkeit unterstützt oder unterstreicht, ist dabei von ganz großer Bedeutung. Ob Frauen nun eine schicke Mütze kaufen, nach dem Motto »Wenn es kalt wird, wird sie mich wärmen«, oder ob Männer sich einen Cowboyhut aus Australien zulegen, »So sehe ich aus wie ein ganzer Kerl«, innere Gefühle sind nicht zu unterschätzen. Wenn dann noch äußere Reize und innere Gefühle zusammenkommen, sind wir dem Kaufimpuls fast hilflos ausgeliefert.
    Das Gedächtnissystem ermöglicht Lernen
    Unser Gedächtnissystem besteht aus dem Ultrakurzzeitgedächtnis, dem Arbeitsgedächtnis und dem Langzeitgedächtnis. Im Ultrakurzzeitgedächtnis treffen sämtliche Sinneswahrnehmungen ein, ohne dass sie uns bewusst werden. Würde die gesamte Flut der Sinneseindrücke weitergeleitet werden, wäre das Gehirn durch die Informationsüberflutung praktisch gelähmt und könnte nicht mehr denken.
    Das Ultrakurzzeitgedächtnis bewertet die eingehenden Informationen nach ihrer Bedeutung, wobei die allermeisten als unwichtig betrachtet und schon nach wenigen Zehntelsekunden wieder gelöscht werden. Nur die Sinneseindrücke, die relevant zu sein scheinen, werden an das Arbeitsgedächtnis weitergegeben.
    Das Arbeitsgedächtnis hat nur eine begrenzte Kapazität und speichert die erhaltenen Informationen auch nur für wenige Minuten. Entweder werden sie dann gelöscht oder an das Langzeitgedächtnis weitergegeben. Wir brauchen das Arbeitsgedächtnis, um zum Beispiel einem Gespräch folgen zu können oder einen Film zu verstehen. Wenn wir uns im Multitasking versuchen, also im Fernsehen einen Film sehen, am Computer ein Spiel spielen und gleichzeitig noch in der Zeitung blättern und telefonieren, werden wir sehr schnell merken, dass wir an Kapazitätsgrenzen kommen und uns hinterher an keine der Tätigkeiten vollständig erinnern können.
    Wenige Informationen reichen zur Konstruktion der Wirklichkeit
    Die meisten Menschen gehen übrigens davon aus, dass ihre fünf Sinne so ähnlich funktionieren wie ein Fernseher, der per Antenne, Kabel oder Satellit ein Bildsignal empfängt und dieses dann Punkt für Punkt auf dem Bildschirm zusammensetzt, bis man erkennt, worum es sich bei diesem Bild handelt. Das ist für das Gehirn viel zu umständlich und würde unsere
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