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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler
Autoren: Erin Hunter
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dass er Kämpfe vermeiden will. Hast du das verstanden, Beerennase?« Er sah den jungen Krieger eindringlich an.
    Zögernd nickte Beerennase. »Verstanden«, nuschelte er mit dem Moos im Maul.
    »Vergiss es nicht.« Nach einem letzten Blick führte Wolkenschweif seine Patrouille über das Schlammbett zum fernen See hinaus.
    Anfangs war die Schlammfläche noch hart, aber als sich die Patrouille dem Wasser näherte, sanken Löwengluts Pfoten bei jedem Schritt ein. »Das ist ja eklig«, brummelte er mit moosgedämpfter Stimme und versuchte, die klebrigen, hellbraunen Klumpen von den Pfoten zu schütteln. »Die kriege ich nie wieder sauber!«
    In der Nähe des Wasserrands angekommen, erkannte er die FlussClan-Katzen Schilfbart und Graunebel mit Otterherz und ihrem Schüler Schniefpfote, die nebeneinander aufgereiht auf sie warteten und ihnen den Weg versperrten. Alle sahen mager und erschöpft aus, aber ihre Augen funkelten feindselig, und mit ihren gesträubten Pelzen sahen sie aus, als würden sie sich auch für ein paar Mauseschwänze auf einen Kampf einlassen.
    Schilfbart trat vor. »Habt ihr vergessen, was Leopardenstern letzte Nacht auf der Großen Versammlung gesagt hat?«, miaute er herausfordernd. »Die Fische im See gehören dem FlussClan.«
    »Wir wollen keine Fische«, antwortete Wolkenschweif ruhig, nachdem er sein Moos abgelegt hatte. »Wir wollen nur Wasser. Das werdet ihr uns doch wohl nicht verweigern?«
    »Gibt es keine Bäche in eurem Territorium?«, erkundigte sich Graunebel.
    »Die Bäche sind ausgetrocknet und das wisst ihr ganz genau.« Löwenglut sah, dass Wolkenschweifs Schwanzspitze verärgert zuckte. Dem temperamentvollen Krieger fiel es nicht leicht, Ruhe zu bewahren. »Wir brauchen Wasser aus dem See.«
    »Und werden es uns nehmen, ob es euch gefällt oder nicht«, fügte Beerennase hinzu, nachdem er sein Moos fallen gelassen hatte und drohend einen Schritt vorgetreten war.
    Sofort ließen die vier FlussClan-Katzen die Krallen ausfahren. »Der See gehört uns«, fauchte Otterherz.
    Blumenpfotes Augen weiteten sich vor Entsetzen, worauf sich Haselschweif schützend vor ihre Schülerin stellte. Löwenglut spannte die Muskeln an, ließ die Krallen ausfahren und machte sich bereit zum Sprung.
    Wolkenschweif wirbelte zu seiner Patrouille herum. »Du sagst jetzt nichts mehr!«, befahl er Beerennase.
    »Willst du zulassen, dass sie so mit uns reden?«, miaute Beerennase vorwurfsvoll. »Im Gegensatz zu dir habe ich keine Angst vor ihnen.«
    Wolkenschweif baute sich vor dem jungen Krieger auf, bis sich die beiden Nase an Nase berührten. Seine Augen blitzten kalt wie Eis. »Noch ein Wort und du wirst einen Mond lang die Ältesten nach Zecken absuchen. Verstanden?«
    Löwenglut zuckte vor Schreck zusammen. Wolkenschweif war meistens schroff, aber so zornig hatte er ihn einem Clan-Gefährten gegenüber noch nie gesehen. Es war, als ob Wasserholen für Wolkenschweif zur wichtigsten Sache der Welt geworden wäre – und vielleicht war es das ja auch. Löwenglut fragte sich, was passieren würde, wenn es dem FlussClan gelänge, die übrigen Clans vom See fernzuhalten. Würden dann drei der vier Clans aussterben?
    Ohne auf eine Antwort von Beerennase zu warten, wirbelte Wolkenschweif noch einmal herum und wandte sich wieder an die FlussClan-Katzen. »Ich entschuldige mich für meinen Krieger«, miaute er mit fester Stimme. Löwenglut wusste, wie schwer es ihm fiel, höflich zu bleiben. »Ich glaube, er hat zu viel Sonne abbekommen. Und jetzt würde ich es begrüßen, wenn ihr uns Wasser holen lasst.«
    Einen Herzschlag lang zögerte Schilfbart. Löwenglut juckte es in den Pfoten, loszuspringen und zu kämpfen. Wolkenschweif hatte sie davor gewarnt, weil sie dazu zu schwach waren, aber er wusste nicht, dass Löwenglut als einer der auserwählten Drei die Gabe besaß, jeden noch so harten Kampf ohne einen einzigen Kratzer zu überstehen. Trotzdem ist mir klar, dass wir schon genug Probleme haben, auch wenn wir uns nicht gegenseitig angreifen.
    Endlich trat Schilfbart zurück, wobei er seiner Patrouille mit dem Schwanz bedeutete, das Gleiche zu tun. »Wasser dürft ihr holen, aber keinen Fisch«, knurrte er.
    Wir sind nicht wegen Fisch gekommen. Wie oft sollen wir euch das noch sagen?
    »Danke.« Wolkenschweif neigte den Kopf und tappte zum Wasserrand. Löwenglut folgte ihm, wobei er spürte, wie sich die feindseligen Blicke der FlussClan-Katzen in seinen Rücken bohrten und jede seiner Bewegungen genau
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