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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler
Autoren: Erin Hunter
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DonnerClan bildete. Noch in der letzten Blattfrische war das Wasser rauschend und sprudelnd in den See geplätschert, aber jetzt floss nur noch ein kleines schlammig grünes Rinnsal in seinem Bett, über das eine Katze mit Leichtigkeit hinübersetzen konnte. Löwenglut atmete erleichtert auf, als er dahinter ins Unterholz eintauchen konnte, zwischen die vertrauten Bäume des eigenen Territoriums.
    »Vielleicht löst sich das alles von ganz allein in Luft auf«, miaute er zuversichtlich. »Indem Leopardenstern zur Vernunft kommt, weil sie darüber nachdenkt, was ihr die anderen Anführer auf der Großen Versammlung gesagt haben.«
    Häherfeder schnaubte verächtlich. »Bevor Leopardenstern einlenkt, lernen Igel fliegen. Nein, Löwenglut, unser Problem ist erst dann gelöst, wenn sich der See wieder mit Wasser füllt.«
    Löwenglut lief durch langes, üppiges Gras, bei jedem Schritt versanken seine Pfoten im Wasser. Ein kühles Lüftchen zauste sein Fell. Wann immer er durstig war, musste er nur den Kopf senken und konnte trinken, so viel er wollte, seinen Durst löschen, der wie Dornen in seinem Hals kratzte. Vor ihm tauchte in einem Schilfbeet eine Wühlmaus auf, aber bevor sich Löwenglut auf sie stürzen konnte, stieß ihn etwas Festes in die Seite. Er wachte auf und fand sich in seinem Nest im Bau der Krieger wieder. Wolkenschweif blickte auf ihn herab. Sein Pelz war verklebt, die Luft roch nach Staub.
    »Aufwachen«, miaute der weiße Krieger und stieß Löwenglut noch einmal an. »Was bist du denn für ein Langschläfer?«
    »Musste das sein?«, beschwerte sich Löwenglut. »Ich habe gerade so wunderbar geträumt …«
    »Und jetzt darfst du eine ganz wunderbare Wasserpatrouille begleiten«, erklärte Wolkenschweif unbarmherzig. Seit die Bäche versiegt waren und den See hatten austrocknen lassen, war ihnen als einzige Wasserquelle der flache, brackige Teich in der Mitte des Seegrunds geblieben. Mehrmals täglich zogen zusätzlich zu den üblichen Jagd- und Grenzpatrouillen Katzengruppen aus, um den Clan mit Wasser zu versorgen. Die Blattgrüne-Nächte schienen kürzer denn je, weil jede Katze übermüdet war von den Zusatzaufgaben.
    Löwenglut gähnte ausgiebig. »Schon gut, ich komme.«
    Er schüttelte Moosfetzen aus dem Pelz und folgte Wolkenschweif aus dem Bau. Am fahlen Himmel dämmerte der Morgen, und obwohl die Sonne noch nicht richtig aufgegangen war, fühlte sich die Luft heiß und stickig an. Löwenglut knurrte insgeheim bei dem Gedanken an einen weiteren trockenen, sengend heißen Tag.
    Haselschweif, ihre Schülerin Blumenpfote, Beerennase und Eiswolke saßen draußen vor dem Bau. Sie erhoben sich auf die Pfoten, als Wolkenschweif mit Löwenglut auftauchte. Alle drei hatten nicht an der Großen Versammlung der letzten Nacht teilgenommen, aber Löwenglut sah an ihren angespannten Gesichtern, dass sie von Leopardensterns Drohungen wussten.
    »Gehen wir.« Wolkenschweif deutete mit der Schwanzspitze Richtung Dornentunnel.
    Während Löwenglut hinter dem weißen Krieger durch den Wald trottete, hörte er, wie sich Beerennase vor Eiswolke brüstete: »Der FlussClan soll ja nicht wagen, sich am See mit uns anzulegen. Ich würde keiner Katze raten, mir auf den Pelz zu rücken.«
    Eiswolke murmelte eine Antwort, die Löwenglut nicht verstand. Beerennase findet sich einfach großartig . Dabei wäre es so mäusehirnig, Streit zu suchen. Wir sind zum Kämpfen nicht stark genug .
    Zu seiner Erleichterung führte Wolkenschweif seine Patrouille zum Fuß einer Eiche, wo sie Moos sammeln sollten, um es anschließend im See sich vollsaugen zu lassen. Beerennase konnte Eiswolke nicht länger erzählen, was er für ein großartiger Krieger war, weil sein Maul mit buschigen grünen Mooskissen gestopft war.
    Als sie sich dem See näherten, hielt Wolkenschweif kurz inne und blickte hinaus auf den Seegrund. In Ufernähe sah er trocken und staubig aus und war mit tiefen Rissen überzogen, in der Ferne blinkte der See im fahlen Morgenlicht. Gerade versuchte Löwenglut zu ergründen, wo der Schlamm endete und das Wasser anfing, als er weit hinten im Schlamm vier winzige Gestalten entdeckte. Er legte sein Moosbündel ab und prüfte die Luft. Schwacher FlussClan-Geruch wehte ihm entgegen, vermischt mit dem vertrauten Gestank nach toten Fischen.
    »Hört mir zu«, miaute Wolkenschweif, der sein Bündel ebenfalls abgelegt hatte. »Der FlussClan kann nichts dagegen haben, dass wir Wasser holen, und Feuerstern hat schon gesagt,
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