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War ich gut Schatz

Titel: War ich gut Schatz
Autoren: Russo Andrea
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meine Leisten entlang und wieder zurück. Mein Bauch zieht sich augenblicklich zusammen, aber der kann ja auch nicht denken.
    Â»Anna!«, flüstert mein Ehemann liebevoll in mein Ohr, »ich bin gleich wieder bei dir, muss nur nochmal kurz in die Küche. Ich wollte dich schon immer gerne mal samt Schokolade vernaschen.«
    Als er wieder weg ist, ziehe ich vorsichtig ein wenig an den Handschellen. Ich will Daniel ja nicht den Spaß verderben und möchte nicht, dass sie kaputtgehen. Eigentlich mag ich Fesselspiele überhaupt nicht, aber der Gedanke, hier einfach nur zu liegen und von Daniel weiter verwöhnt zu werden, gefällt mir heute irgendwie. Außerdem liebe ich Schokolade, und verlassen kann ich ihn jetzt sowieso nicht mehr, denn immerhin bin ich ans Bett gefesselt. Okay, die Handschellen wirken nicht wirklich stabil, und ich könnte mich mit Sicherheit jederzeit daraus befreien, aber das möchte ich gerade ganz und gar nicht.
    Einen kurzen Moment denke ich darüber nach, was passieren würde, wenn die Dinger doch echt wären und Daniel mich einfach hier liegen lassen würde, aber der Gedanke
dauert nicht lange, denn plötzlich klingelt jemand Sturm und hämmert gegen die Wohnungstüre.
    Ach, du Scheiße!, denke ich und versuche verzweifelt, mich jetzt doch aus den blöden Handschellen zu befreien. Aber das Rütteln und Ziehen hilft nicht. Die Biester sitzen bombenfest! Nur kurze Zeit später steht Sam vor mir und starrt mich ungläubig an.
    Â»Das ist jetzt nicht wahr«, raunzt sie mich an. Aber das ist es, auch wenn ich mich am liebsten in Luft auflösen würde.

3 Da ist was faul, ganz sicher!
    Daniel hat mich natürlich doch noch befreit, und ab sofort sind Fesselspiele tabu bei uns. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn man in einer solchen Situation tatsächlich mal alleine gelassen wird. Es muss ja noch nicht einmal Absicht sein, ein Unfall würde schon ausreichen. Wie schnell man mal eben so ausrutschen kann, habe ich ja letztens schmerzhaft erfahren müssen. Und außerdem würde ich sowieso jedes Mal wieder Sams entgleistes Gesicht vor mir sehen, als sie mich derart gefesselt im Bett vorgefunden hat …
    Ist ja nicht so, als hätte mich meine Freundin noch nie nackt gesehen, sie ist schließlich eine meiner engsten Vertrauten. Und gefesselt hat sie mich auch schon gesehen. Das ist zwar lange her und war beim Räuber und Gendarm -Spielen, damals, als wir noch Kinder waren. Sam gehörte schon immer zu den Guten, und ich wurde nicht nur einmal festgenommen, gefesselt und als Verbrecherin abgeführt.
    In Gewahrsam genommen hat sie mich diesmal allerdings nicht. Sie hat sich einfach umgedreht und ist mit ihrem Kollegen, den sie im Schlepptau hatte, wieder abgedampft,
ohne ein Wort zu sagen. Gestern ist sie nicht ans Telefon gegangen, was ein Zeichen dafür ist, dass sie wirklich sauer zu sein scheint. Aber ich kenne Sam. Wenn sie mich gleich sieht, wird sie mir sowieso ganz schnell wieder verzeihen.
    Diese blöde Aktion ist jetzt knappe zwei Tage her. Normalerweise ist Sam nie länger als vierundzwanzig Stunden bockig, aber ich werde ja gleich herausfinden, was los ist.
    Etwas außer Atem komme ich am Gecko an . Dort findet regelmäßig am ersten Samstag im Monat unser Mädels-Ratsche-Abend statt, bei dem alle wichtigen Neuigkeiten ausgiebig besprochen werden. Hat Sam Nachtdienst, verschieben wir unseren Termin in der Regel um eine Woche, es sei denn, es gibt einen wichtigen Anlass. Dann treffen wir uns auch unter der Woche, so wie heute. Sam hat mir gnädigerweise eine SMS geschickt, dass sie auch da sein wird.
    Aber es ist nicht Sam, die ich zuerst sehe, als ich den Raum betrete, der stets brechend voll ist, auch am Montag. Es ist Katharina, die kurz die Hand hebt und ganz leicht mit den Fingern winkt. Sie sitzt an unserem Stammtisch, den wir immer reservieren in unserer kuscheligen Lieblingskneipe, ganz in der Ecke, damit wir ungestört tratschen können und gleichzeitig den ganzen Raum im Blick haben.
    Sam ist jedes Mal die Letzte im Bunde und kommt meistens etwa zehn Minuten zu spät, und in der Regel hört man sie, bevor man sie sieht, weil sie schon auf dem Weg zum Tisch zu erzählen anfängt.
    Beide sehen sehr gut aus, jede auf ihre Art. Und Katharina
wird sowieso von Tag zu Tag schöner, aber das war bei ihrer ersten Schwangerschaft auch schon so. Ihre Augen leuchten, ihr blondes
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