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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten
Autoren: Clark Darlton
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Debatte einzugreifen.
    „Hendra“, sagte er scharf, „machen Sie es kurz!“
    Der Astronom nickte erstaunt.
    „Wie Sie wünschen. Bei Ihnen hat doch wohl gerade diese kurze Erklärung einen Schock hervorgerufen. Ich wollte Maxwell nur allmählich vorbereiten. Also gut, Kommandant, manchen wir’s kurz.
    Der Mond dort verschwand nie, aber es ist sehr wahrscheinlich, daß er eines Tages verschwinden wird. Die FORTUNA ist nämlich durch einen noch zu klärenden Faktor mehr als hundert Jahre in die Vergangenheit geschleudert worden – bei der Transition. Die genaue Jahreszahl wird sich feststellen lassen, sobald wir erste Auskünfte erhalten. Und …“
    „In die Vergangenheit?“ schnappte Maxwell nach Luft. „Was sagen Sie da, Hendra?“
    Der Astronom nickte.
    „Ohne Zweifel ging etwas bei der Transition schief. Zwar gelang der Raumsprung wie berechnet, aber gleichzeitig machten wir auch alle einen Sprung durch die vierte Dimension und wurden um jedenfalls mehr als hundert Jahre zurückgeworfen. Ich glaube, Captain, wir haben jetzt wenigstens das Rätsel der während der Transitionen verschwundenen Schiffe gelöst: sie befinden sich entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Kein Wunder, wenn wir ihnen niemals mehr begegneten.“
    „Das ist ja – Irrsinn!“ stieß Maxwell hervor.
    Günter nickte bestätigend.
    „Das ist es, oder aber wenigstens dicht dabei. Als mir Hendra die Wahrheit berichtete, hätte mich fast der Schlag bei der Erkenntnis getroffen, nun vielleicht mein eigener Urahn zu werden.“
    „Wie meinen Sie das?“ ließ sich Maxwell willig ablenken.
    „Na stellen Sie sich vor, wir landen auf der Erde …“
    Hendra wiegte den Kopf hin und her.
    „Es wäre theoretisch absolut nicht unmöglich“, sagte er zögernd. „Aber es darf niemals zu Zeitparadoxen kommen. Wir würden das Gesicht der Erde – und der Zukunft verändern.“
    Maxwell zeigte auf den grünen Globus der Erde.
    „Es ist also wahr – das mit der Vergangenheit? Sie wollen mir keinen Bären aufbinden – oder Sie irren sich nicht?“
    „Es bestehen keine Zweifel, daß wir uns in der Vergangenheit befinden, und zwar mindestens um hundert Jahre. Dort steht der Mond – und er ist noch nicht verschwunden. Wer weiß, in welche Epoche der irdischen Geschichte wir geraten sind.“
    Maxwell seufzte.
    „Und wenn es so ist – wie kehren wir in unsere Zeit zurück?“
    Hendra und Günter sahen sich an. Dann meinte der Wissenschaftler:
    „Das weiß ich nicht, Kommandant. Vielleicht kann uns da der Mann eine Antwort geben, der uns in die Vergangenheit brachte: Grudat! Wir werden ihn fragen müssen.“
    „Er weiß es noch nicht?“
    „Nein. Ich hielt es für besser, Ihnen die Aufklärung der Mannschaft zu überlassen. Nur Günter weihte ich ein, weil er mit Robby den Vorgang mathematisch nachweisen sollte. Und das tat er.“
    „Also gut“, sagte Maxwell und stellte die Verbindung mit dem Maschinenraum her. „Sprechen wir erst einmal mit Grudat.“
     
    *
     
    Die Mannschaft nahm die Eröffnung ihres Kommandanten mit ungewöhnlicher Gelassenheit hin.
    In einer Höhe von mehr als 50 000 km umkreiste die FORTUNA in einer stabilen Bahn die Erde und wartete ab. Die Gefahr einer Entdeckung bestand nicht, denn zur Zeit, da die Erde einen Mond besessen hatte, befand sich die Raumfahrt in ihrem Anfangsstadium.
    Es wurden einige Fragen gestellt und beantwortet, dann erhob sich Grudat, um einige Erklärungen abzugeben. Sein Gesicht zeigte einige harte Linien, die zuvor nicht dagewesen waren. Finster blickten seine Augen unter den buschigen Augenbrauen hervor.
    „Wenn sich der gleiche Vorgang, der unseren Sprung in die Vergangenheit bewirkte, rückläufig rekonstruieren ließe, bestünde die Möglichkeit, wieder in die Zukunft zu gelangen. Das ist theoretisch möglich. Jedoch gehören dazu die Kenntnisse einiger Daten, die wir im Augenblick nicht besitzen. Ehe das nicht der Fall ist, scheint mir jeder Versuch nutzlos zu sein. Ich muß z. B. bis auf die Minute genau wissen, um welche Zeit wir gewissermaßen ‚hinterherleben’. Ohne Kenntnis dieser Differenz tappen wir im dunkeln.“
    „Wäre das nicht leicht zu erfahren“, meldete sich einer der Vermessungsingenieure, der nur als Passagier an Bord der FORTUNA reiste und seinen Urlaub auf der Erde verbringen wollte. „Die Radiomeldungen sollten Aufschluß über das Datum geben.“
    Der Funker Webbs sprang auf.
    „Das ist es ja eben!“ rief er wütend. „Mit meinen Geräten
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