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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten
Autoren: Clark Darlton
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Beobachtungen vertieft. „Ich habe keine Zeit.“
    Günter warf ihm einen unwilligen Blick zu, ehe er zur Bildschirmanlage schritt und die Verbindung aktivierte. Sofort erschien das fragende Gesicht des Kommandanten. Die Frage wurde noch deutlicher, als Maxwell seinen Ersten Offizier im Observatorium erkannte.
    „Nanu? Was tun Sie dort? Ich wähnte Sie im Maschinenraum …“
    „Ich hielt es für zweckmäßig, auch hier nach dem Rechten zu sehen, Captain, denn bei Grudat war alles in Ordnung. Und ich glaube, es war schon richtig, daß ich Hendra besuchte. Wir haben soeben eine unglaubliche Feststellung machen können.“
    Auf Maxwells Gesicht erschien so etwas wie Neugier.
    „Und das wäre?“ schnappte er kurz angebunden.
    „Die Erde hat einen Mond!“ eröffnete ihm Günter.
     
     
    *
    In der Zentrale erwartete Maxwell Günter ungeduldig. Pausenlos durchmaß er den Raum mit schnellen, nervösen Schritten und blieb ruckartig stehen, als Günter eintrat.
    „Nun? Eine Idee?“
    Der Erste Offizier schüttelte den Kopf.
    „Es hat wenig Sinn, sich nutzlos den Kopf zu zerbrechen. Warten wir doch erst einmal ab, bis wir die Erde erreichen. Vielleicht klärt sich dann alles ganz harmlos auf.“
    „Harmlos? Daß die Erde plötzlich einen Mond besitzt, finden Sie harmlos? Na, hören Sie mal …“
    „Das wollte ich nicht damit sagen, Captain. Ich meinte nur, es sei doch witzlos, Vermutungen anzustellen, ehe wir keine näheren Informationen erhalten können.“
    „Wozu haben wir das Elektronengehirn und den Informationsspieler in der FORTUNA? Fragen wir beides.“
    „Morgen“, schüttelte Günter den Kopf. „Um aus einem elektronischen Gehirn etwas herauszubekommen, muß man auch etwas hineinstecken. Und wir haben absolut nichts, was wir hineinstecken könnten, nur eben die astronomische Tatsache. Damit kann auch Robby nichts anfangen.“
    Maxwell wollte etwas sagen, schwieg aber dann. Nach einer Weile erst nickte er langsam.
    „Nun gut, Günter, ich gebe zu, daß Sie recht haben mögen. Warten wir also bis morgen. Aber eines kann ich Ihnen schon jetzt sagen: ich werde nicht eher auf der Erde landen, bis ich nicht sicher bin, daß sie noch von den Menschen beherrscht ist.“
    „Aber Hendra meinte doch …“
    „Ach, lassen Sie mich mit diesem phantasielosen Wissenschaftler in Ruhe! Warum sollten die Fremden den Mond nicht zurückbringen können, wenn sie ihn auch stahlen? Vielleicht haben sie die Invasion mit Hilfe des präparierten Mondes durchgeführt – was wissen wir denn davon? Und weil ich das nicht für ausgeschlossen halte, landen wir vorerst nicht. Selbst Radiomeldungen können gefälscht sein.“
    Günter nickte zustimmend.
    „Zwar schließe ich mich nicht Ihrer Meinung an, aber ich halte sie nicht für ausgefallen. Im Übrigen freue ich mich trotzdem ein wenig auf den Mond. In den alten Büchern liest man soviel über ihn. Seine Strahlen sollen nachts einen günstigen Einfluß auf die Liebenden ausgeübt haben.“
    Maswell verzog das Gesicht.
    „So ein Unsinn! Das waren doch nichts anderes als reflektierte Sonnenstrahlen, wie können die anders beeinflussen als die Sonne selber? Glauben Sie nur nicht alles, was Sie lesen oder sehen.“
    Günter wandte sieh zum Gehen.
    „Sehen? Ich habe den Mond der Erde gesehen, also ist er vorhanden, Daran ist nicht zu rütteln. Und morgen werden wir auch wissen, warum er vorhanden ist! Hoffentlich wird es keine allzu böse Überraschung …“
    „Eben!“ machte Maxwell düster und machte sich an der Bordsprechanlage zu schaffen.
    Günter verließ die Zentrale und begab sich in seine Kabine.
    Zu seinem Erstaunen blickte ihm, am kleinen Tisch sitzend, der Astronom Hendra entgegen. Der Wissenschaftler hatte ihn offensichtlich erwartet.
    Günter schloß die Tür.
    „Hendra? Sie hier?“ wunderte er sich.
    Der Astronom nickte und erhob sich.
    „Ich habe Ihnen eine Eröffnung zu machen, die unter uns bleiben muß“, begann er. „Ich fürchte, Sie werden sich erst einmal setzen müssen …“
     
    *
     
    Am anderen Tage Schiffszeit hatte sich FORTUNA so weit der Erde genähert, daß der Mond mit bloßem Auge sichtbar geworden war.
    Maxwell in der Zentrale starrte finster auf den nur halb von der Sonne angestrahlten Globus, der in seiner erstarrten Lebensfeindlichkeit alles andere als freundlich wirkte. Maxwell entsann sich noch sehr gut der fotografischen Aufnahmen, die vom alten Mond der Erde existierten. Demnach war der jetzt um die Erde kreisende Trabant mit
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