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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten
Autoren: Clark Darlton
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wenn Sie die Antwort gefunden haben, haben Sie gleichzeitig das Rätsel der Zeit gelöst.“
    Günter starrte ihn an.
    „Welche Lüge meinen Sie?“
    Sein Herz krampfte sich zusammen, als er in die so vertrauten Züge des Zeitreisenden blickte. In ihnen war jetzt etwas, das ihn merkwürdig berührte, ja, fast erschreckte.
    Das waren doch die Augen von … „Nenne mich ‚du’, Fred. Und denke darüber nach, wieso wir uns begegnen konnten. Ich habe keinen Vater, denn mein Vater ist die Zeit. Nur einmal in der Geschichte jeden Universums geschieht es, daß ein Mensch gleichzeitig in zwei verschiedenen Dimensionen lebt und sich selbst begegnet. Du wirst es eines Tages verstehen, Fred. Dann nämlich, wenn du deine erste Reise in die Zukunft antrittst. Wir werden uns dann zum erstenmal begegnen. Bis dahin – lebe wohl, Fred …“ Er drückte den Knopf am Gürtel ein.
    Eine Sekunde später war er verschwunden.
    Maxwell starrte auf den leeren Fleck und wischte sich über die Augen. Dann beendete er entschlossen seinen begonnenen Schritt und sank in die Andruckpolster des Gleiters.
    „Sagen Sie, Günter, was meinte er mit der Lüge, unser Zeitreisender? Er hat einmal gelogen, bekannte er. Mir kommt es so vor, als habe er niemals etwas anderes getan als nur gelogen.“
    Sie hatten alle Platz genommen, und das Gefährt setzte sich in Bewegung.
    „Er hat niemals gelogen, bis auf einmal“, schüttelte Günter ernst den Kopf. Grudat beugte sich vor. „Und wann war das?“ fragte er gespannt.
    Sie sahen Fred Günter alle erwartungsvoll an, und die Enttäuschung ließ sie in die Polster zurücksinken, als dieser fast gleichmütig sagte:
    „Damals, als wir auf der FORTUNA saßen und ihm zum ersten Male begegneten. Er trug eine schwarze Uniform und behauptete, Max Günter zu heißen und einer meiner Nachkommen zu sein. Damit wollte er die Ähnlichkeit zwischen uns erklären. Und er hat gelogen.“
    „So?“ machte Maxwell verständnislos. „Dann heißt er womöglich gar nicht Günter?“
    „Doch, Günter heißt er schon, aber nicht Max. Sein Vorname ist Fred.“
    Die vier Männer starrten ihn an. Niemand sprach, bis Webbs plötzlich in ein hysterisches Gelächter ausbrach.
    Während sie aus dem Gleiter stiegen, wunderte sich Günter allen Ernstes, ob er jetzt in dieser gleichen Sekunde auch noch in einer schwarzen Uniform durch die Zeit reisen oder mit Wally Holzmann über die Dschungelpfade einer Felseninsel in der Amazonasebene des 20. Jahrhunderts streifen konnte.
    Und noch während die Erkenntnis der Wahrheit wie ein glühendes Schwert in seine Seele drang, wußte er plötzlich, warum es in 5800 Jahren den Menschen nicht mehr geben würde.
    Der Mensch hatte Gott erreicht – und Gott war das Nichts …
     
    ENDE
     







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