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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten
Autoren: Clark Darlton
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aus dem Sperrkreis und näherte sich der FORTUNA. Gleichzeitig ertönte wieder die Stimme aus dem Lautsprecher:
    „Wir sind soweit. Sie können die Luke gefahrlos öffnen. Wollen Sie herauskommen, oder wünschen Sie, daß wir Sie in Ihrem Schiff aufsuchen? Geben Sie uns die Antwort nach Öffnen der Luke.“
    Man konnte sie also nicht überhören!
    Irgendwie beruhigte Günter das. Das Gefühl, jedes seiner Worte – womöglich sogar jeder Gedanke – könne von den Unbekannten belauscht werden, hatte ihn stark erregt.
    Maxwell schluckte.
    „Gehen wir“, sagte er. Mehr nicht.
    Sie zögerten, bevor sie die Außenluke öffneten. Obwohl sie es erwarteten, berührte es sie doch recht merkwürdig, als kein Druckausgleich stattfand. Draußen war die Unendlichkeit des Raumes, das gewaltige Nichts – und doch wurden sie nicht aus dem Schiff hinein in das Vakuum gerissen. Draußen war Luft, gute und reine Luft.
    Maxwell trat vor bis zur Schwelle und winkte hinüber zu dem wartenden Schiff. Dort öffnete sich im Kugelleib eine runde Luke, und ein Mann trat hinaus ins Nichts.
    Auf seinem Rücken flammte etwas grell und für Sekunden auf, dann segelte er über den Abgrund zu ihnen herüber. Kurz vor der FORTUNA flammte es erneut auf, und sanft wie eine Feder landete der Fremde direkt in der offenen Luke, dicht neben Maxwell, der unwillkürlich zur Seite wich.
    Per Unbekannte trug eine schwarze Uniform mit silbernen Rangabzeichen. Sein Gesicht, glattrasiert und ohne Unregelmäßigkeiten – war durchaus menschlich und anziehend. Es wirkte sympathisch und vertrauenerweckend. In den dunklen Augen stand so etwas wie Mitgefühl und Bewunderung, wirklich eine seltsame Mischung, die nicht zu vereinbaren war.
    „Nochmals willkommen!“ sagte er, und die Männer der FORTUNA erkannten sofort die Stimme jenes Mannes wieder, der über Funk zu ihnen gesprochen hatte. „Darf ich zu Ihnen ins Schiff kommen?“
    Maxwell riß sich zusammen.
    „Willkommen! Ich – wir begreifen das alles nicht …“
    Der Fremde lächelte.
    „Sie werden bald verstehen, Captain Maxwell. Und Sie ebenfalls, Günter und Hendra. Natürlich können wir auch hier draußen bleiben und uns auf der Hülle Ihres Schiffes niederlassen. Die Atemluft in der Energieblase reicht für mehrere Tage und kann jederzeit erneuert werden. Kommen Sie. Ich liebe die frische Luft.“
    Er trat hinaus ins Nichts und begann, vorsichtig auf der Hülle der FORTUNA voranzuschreiten, als sei er eine Fliege. Die Gravitation des Schiffes bewahrte ihn davor, abgetrieben zu werden.
    Grudat war aus dem Maschinenraum in die Luftschleuse gekommen. Webbs folgte ihm. Beide starrten mit offenem Mund auf das frei vor ihnen liegende Universum.
    Maxwell warf ihnen einen warnenden Blick zu, ehe er dem Fremden folgte. Er hatte dabei eine gehörige Portion Angst zu überwinden, denn zum erstenmal in seinem Leben betrat er den Weltraum ohne Schutzanzug. In tiefen Zügen probierte er die köstlich reine Luft. Die Temperatur war angenehm.
    ,Oben’ auf dem Rücken der FORTUNA wartete der Fremde. Er saß am Absatz der Steuerdüsen und sah ihnen interessiert entgegen.
    Zwei Minuten später begann die merkwürdigste Unterredung, die jemals in der menschlichen Geschichte stattgefunden hatte. Sie alle waren nichts als Menschen, aber der Abgrund von 8000 Jahren trennte sie.
    „Sie wurden erwartet“, begann der Fremde, „und wir wußten, daß Sie kommen würden. Zuerst einmal danke ich Ihnen im Namen der galaktischen Regierung für Ihren Mut, die Schlucht zu überbrücken, die uns durch Raum und Zeit trennte. Ebenfalls gebührt der vor 8000 Jahren gegründeten Zeit-Kommission unser Lob und unsere Anerkennung, wenn sie auch knapp hundert Jahre bestand.“
    Günter sah Maxwells verwundertes Gesicht und eilte ihm zu Hilfe:
    „Wie sollen wir das verstehen? Warum existiert diese Kommission nur hundert Jahre?“
    „Die Experimente mit der Zeit mißlangen – wenigstens in den Augen der in ihrer Zeit verbleibenden Kommission. Dann, um 220 etwa, wurde sie endgültig aufgelöst.“
    Webbs wäre aufgesprungen, wenn er nicht an die fehlende Schwerkraft gedacht hätte. Die leiseste Bewegung hätte ihn davonschweben lassen.
    „Mißlang? Wieso mißlang unser Versuch? Wir sind doch hier bei Ihnen angelangt, oder etwa nicht?“
    „Schon, aber Sie werden niemals in Ihre Zeit zurückkehren!“
    Wie ein eisiger Hauch strich es über sie hinweg. In Raum und Zeit verschollen …
    „Es gelang uns bereits schon einmal, in unsere
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