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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten
Autoren: Clark Darlton
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sagte. Nein, Günter wußte, daß der Fremde die Wahrheit gesprochen hatte, so merkwürdig und unglaublich sie auch klingen mochte.
    Grudat meldete den Vollzug der Einstellung.
    Maxwell begann zu zahlen.
    Für 16 lange Sekunden blieb es dunkel draußen im All, dann erschienen die Sterne wieder. Auch die Sonne. Sie hatte nur wenig von ihrer rötlichen Färbung verloren.
    Hendra zeigte mit zusammengekniffenen Lippen auf sie.
    Wir haben es nicht geschafft! Es sind noch keine 1000 Jahre vergangen. Nicht zu reden von 8000 …“
    „Vielleicht nur 800 …?“ machte Günter, ohne Erstaunen dabei zu empfinden.
    „Noch mal versuchen!“ befahl Maxwell. In seiner Stimme schrillte der heranschleichende Wahnsinn.
    Grudat folgte dem Befehl.
    Es wurde überhaupt nicht mehr dunkel.
    Der Transitor setzte aus.
    Sie waren erneut im Meer der Zeit gestrandet.
    Und Günter wußte mit Gewißheit, daß ihr Sprung genau 800 Jahre in die Vergangenheit geführt hatte.
    Exakt gesehen in das Jahr 7321.
    7200 Jahre in die Zukunft, wenn man es anders herum betrachtete.
    Und genau in diesem Augenblick stellte der Transitor seine Tätigkeit ein, um sie niemals mehr wieder aufzunehmen.
    Maxwell begriff überraschend schnell.
    Er gab den Befehl, die Erde anzufliegen und auf ihr zu landen.
     
    *
     
    Noch außerhalb der Jupiterbahn wurden sie angehalten.
    Unsichtbare Energiefinger griffen nach der FORTUNA, drosselten ihre Geschwindigkeit und hielten sie fest wie gierige Krallen. Der Überwachungsdienst des terranischen Imperiums funktionierte ausgezeichnet. Nicht eine lächerliche Bakterie konnte unbemerkt in das Sonnensystem eindringen. Der Überwachungsdienst würde sie entdecken.
    Maxwell drohte zu verzweifeln. „Es ist zum – dabei hätte ich diesem Herrn von der zukünftigen Zeit-Kommission, der uns so kurz abfertigte, gern einen Streich gespielt. Davon aber abgesehen – seine Voraussage stimmt nicht. Oder stimmt sein Geschichtsbuch etwa nicht? Wenn wir schon jene fünf Männer sind, die im Jahre 7321 wie aus dem Nichts auftauchen, sollten wir eigentlich auch unbemerkt zur Erde gelangen. Davon kann doch keine Rede sein. Sie stoppen uns, werden uns ausfragen. Sie werden …“
    Günter fand die Zeit gekommen, sich einzumischen.
    „Jetzt hören Sie einmal sehr gut zu, Maxwell. Sie sind der Kommandant, das ist richtig. Aber Sie sind der Kommandant der FORTUNA, nicht aber der Kommandant der Zeitexpedition. Das sollte immer derjenige sein, der am schnellsten begreift. Im Augenblick bin ich das. Eigentlich bin ich es seit 800 Jahren – zurückgerechnet, wenn man will. Jener Fremde, einer meiner Nachkommen – vielleicht unternehme ich einst eine Reise in die nahe Zukunft und bleibe dort verschollen, weil ich ein nettes Mädchen finde und heirate, Kinder bekomme, unter denen sich der Vater jenes Fremden befinden wird – dieser Fremde also schilderte den Beginn der Epoche der sogenannten Zeitmeister. Wir, Maxwell, sind dieser Beginn! Das haben Sie doch verstanden?“
    Maxwell nickte stumm. Hendra starrte Günter einfach nur an. Auf dem Bildschirm war Grudats Gesicht, neben ihm Webbs.
    „Wir müssen alles vermeiden, was eine Paradoxe hervorrufen könnte – sagte uns das nicht schon der Admiral? Na also? Wir sind aus unserer ursprünglichen Gegenwart verschwunden, weil die Zeit für die große Entdeckung noch nicht reif war. Jetzt, 7200 Jahre später, tauchen wir wieder auf, mit Erkenntnissen und Wissen aus der Zukunft belastet. Wir gelangen auf den Platz, auf den wir hingehören. Niemand, der heute – und ich meine heute! – lebt, darf jemals erfahren, wer wir sind. Vielleicht sind wir Raumfahrer, die vor vielen Jahrzehnten von der Erde starteten und sich im Raum verirrten. Vielleicht versagte der Neutralisator beim Raumsprung, daher der Zeitverlust. Alte Sache mit der Dilation, mehr nicht. Vielleicht waren wir auch hundert Jahre weg, während für uns nur wenige Monate vergingen. Das wäre immerhin eine Erklärung. Die Wahrheit jedenfalls, und das merken Sie sich bitte alle, darf niemals bekannt werden!“
    „Und die Mannschaft?“ wagte Maxwell die lebenswichtige Frage. „Sie wird niemals dicht halten und Unsinn reden.“
    Günter zuckte die Achseln.
    „Die Mannschaft! Die Tatsache, nicht mehr ihre alte Heimat wiederzufinden, hat ihren Geist verwirrt. Wer wird ihr schon glauben? Da, sehen Sie! Die ersten Schiffe nähern sich aus Richtung Jupiter. Jetzt ist es soweit. Denkt euch ein Märchen aus, Freunde. Aber – es muß ein gutes
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