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Walzer der Liebe

Titel: Walzer der Liebe
Autoren: Barbara Hazard
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Schreibwarenhändler erstanden werden. Mein Kammerdiener hat einen Vorrat davon, den er dazu benutzt, Listen der Dinge anzulegen, die benötigt werden. Auch das Siegel und der Siegellack sind nicht ungewöhnlich." Beim Sprechen hatte Hugh in die Jacke gegriffen und zog jetzt ein mit einem Bindfaden verschnürtes Päckchen heraus. Er hielt es hoch, sodass jeder Anwesende es sehen konnte, und sagte: „Es ist jedoch nicht notwendig, Schreibwarenhändler zu befragen. Jemand von den hier Anwesenden hat dieses Siegel und den Siegellack benutzt. Den Beweis dafür halte ich in der Hand."
    Louisa wirbelte herum und starrte mich wütend an. Sie äußerte nichts, doch ich sah, dass sie mich in Gedanken beschuldigte, die Dinge, die Hugh in der Hand hielt, in ihrem Zimmer gefunden zu haben. Ich fühlte mich elend. Also war Louisa doch die Schuldige!
    „Ja, ich habe das Siegel und den Siegellack gekauft", gab sie beinahe trotzig zu. „Das habe ich getan, nachdem ich Connies Briefe gefunden hatte. Aber ich habe sie nicht geschrieben. Ich habe nur an mich geschrieben, und das ist kein Verbrechen, nicht wahr?"
    Alle Anwesenden schauten entsetzt Louisa an. Sie reckte leicht das Kinn. Stolz, verächtlich, mit dem Rücken zur Wand kämpfend, ganz gleich, wie schrecklich man sie finden mochte, hatte sie doch etwas an sich, das man bewundern musste.
    „Warum hast du das getan, Weeza?" wollte ihr Bruder wissen. „Weichen Grund hattest du dafür?"
    Zum ersten Mal wirkte sie jetzt unsicher. „Ich hatte Connie angegriffen und sie beschuldigt, es auf Paul abgesehen zu haben. Wir waren uns nicht mehr grün. Ich dachte, sie würde Mitleid mit mir haben, wenn auch ich einen solchen Brief erhielt, und dass wir dann wieder Freundinnen wären. Ich weiß, ich habe ein aufbrausendes Wesen. Sie hat mir verziehen, aber ich war nicht zufrieden. Die Briefe waren für mich die einzige Möglichkeit, auf eine Versöhnung zu hoffen." Louisa wandte sich mir zu. „Ich hatte die geheime Schublade in deiner Schmuckschatulle schon längst entdeckt, bevor du sie mir zeigtest, Connie, und auch die Briefe. Wenn ich einen Brief brauchte, nahm ich ihn zum Kopieren mit. Das war einfach."
    „Und später haben Sie so getan, als würden Sie von jemandem erpresst?" fragte Hugh. „Sie hofften, Miss Ames dazu zu bringen, Ihnen die fünfhundert Guineen zu geben, die Sie benötigten, um Ihre Schulden zu begleichen?"
    Louisa faltete wieder die Hände im Schoß. „Ja, das gebe ich zu", antwortete sie. „Ich war verzweifelt."
    „Wirklich!" warf meine Tante ein und überraschte uns alle beträchtlich. „Unvorstellbar, dass du auf diese Weise intrigiert hast, Louisa! Ich bin sicher, du bist auch diejenige, die Constance die Briefe geschrieben hat. Niemand sonst kann das sein. Du und nur du allein bist die Schuldige! Du elendes Mädchen!" fuhr meine Tante fort und wies mit dem mageren Zeigefinger auf ihre Stieftochter. „Ich habe die ganze Zeit gewusst, dass du nicht normal bist.
    Nein, du bist wie deine Mutter. Gib Acht, was ich dir sage! Du wirst genau so enden wie sie! Sie hat sich umgebracht. Sie ist mit dem Pferd über die Klippe geritten, weil sie verrückt geworden war und ihr Mann ihr gedroht hatte, sie auf dem Dachboden einzusperren. O ja! Er hat mir alles darüber erzählt ..."
    „Wie kannst du es wagen, so etwas über unsere Mutter zu behaupten?" unterbrach Lord Moreston. „Sie war nicht verrückt! Sie war ein wundervoller, geistreicher Mensch, und mein Vater hat ehrlich um sie getrauert."
    „Warum hat er dann mich auf den Tag genau ein Jahr später geheiratet?" brachte Lavinia trotzig heraus.
    „Vielleicht hat er das getan, weil du ihm erzählt hast, du seist schwanger von ihm", meinte Miss Mason. Ihre Stimme hatte kalt und voller Abscheu geklungen, und ich fröstelte.
    Meine Tante starrte Miss Mason nur an. Unter ihren Augen lagen tiefe dunkle Ringe.
    Gnadenlos fuhr Miss Mason fort: „Und dann hast du, nachdem du von Moreston Court nach Haus gekommen warst, deinem Gatten geschrieben, du hättest eine Fehlgeburt gehabt. Ich habe mich immer über diese Fehlgeburt gewundert. Natürlich fühlte er sich, da er ein anständiger Mann war, verpflichtet, dich trotzdem zu heiraten, um Wiedergutmachung zu leisten. Und dadurch hattest du, was du wolltest, nicht wahr, Lavinia? Du hattest endlich einen Mann und warst obendrein Viscountess. Wie wunderbar für dich!
    Aber die Genugtuung hat nicht lange angehalten, oder? Du wurdest nervös und leicht reizbar und
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