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Walzer der Liebe

Titel: Walzer der Liebe
Autoren: Barbara Hazard
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Bryce, und ich zwang mich, ihm konzentriert zuzuhören.
    „Meine Mutter, die mit zwei meiner Schwestern in Brycedale zu Besuch ist, hat auf Louisa Acht gegeben."
    Meine Tante stöhnte lauter. Miss Mason machte das Riechfläschchen auf.
    „Ich war nicht imstande, Louisa begreiflich zu machen, dass das, was sie getan hat, falsch war. Gestern Nacht war es zu spät, um sie herzubringen, und heute Morgen hat es eine Weile gedauert, bis wir abfahren konnten. Deine Schwester empfindet kaum Reue. Sie scheint mich für ein Mitglied der Familie zu halten, und als solches bin ich euch gern behilflich gewesen."
    Ich wusste Lord Bryce wollte den Langleys einen Ausweg aus der peinlichen Situation aufzeigen, und am liebsten hätte ich ihn seiner Rücksicht wegen umarmt. Er war ein netter Mensch. Ich hoffte, er möge eines Tages die hübsche, umgängliche Blondine finden, die ich vor einiger Zeit in Gedanken für ihn ausgewählt hatte.
    „Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Paul", sagte der Viscount steif. „Du warst mehr als entgegenkommend, und es tut mir Leid, dass du belästigt worden bist. Ich entschuldige mich für meine Schwester."
    „Ach, hör auf, Cameron", warf sie ein. Es hatte angewidert geklungen. „So jämmerlich, so kriecherisch, so ungeheuer reumütig! Es besteht keine Notwendigkeit, sich klein zu machen. Ich schäme mich dessen nicht, was ich getan habe. Ich habe es getan, um dir zu helfen. Ich dachte, du würdest nichts von meinen Schulden erfahren, wenn ich das Geld bekäme. Schließlich hast du selbst ja viele Schulden, nicht wahr.'"
    „Halt den Mund!" brüllte Lord Moreston, und sie duckte sich im Sessel Vielleicht war der Zorn ihres Bruders nie zuvor so groß gewesen. Sie war offensichtlich eingeschüchtert.
    „Nun, das war alles." Lord Bryce stand auf. „Ich breche jetzt auf. Hm! Keine Sorge, Cameron! Von der ganzen Sache wird nichts an die Öffentlichkeit dringen. Ich werde dafür sorgen, dass von meiner Seite her niemand darüber redet."
    „Das ist nett von dir. Ich weiß es zu schätzen", erwiderte der Viscount.
    „Ich hoffe, ich kann Sie zum Bleiben bewegen, Mylord", schaltete Hugh sich ein und stellte sich in die Mitte des Salons. „Es gibt etwas, das wir alle zu diskutieren haben. Ich hatte vor, eine entsprechende Zusammenkunft für morgen einzuberufen, möchte die Angelegenheit jedoch schnell hinter mich bringen. Ich habe etwas ziemlich Eindrucksvolles geplant, nicht nur für heute Abend, sondern auch für morgen."
    Ich überlegte, warum Hugh wollte, dass Lord Bryce blieb. Er verdächtigte ihn doch nicht etwa, oder?
    „Wenn Sie die Freundlichkeit hätten, Ihre Dienerin fortzuschicken", sagte er und wies mit einer Kopfbewegung auf Tilda. „Und wenn Sie die Güte hatten, Lord Moreston, dafür zu sorgen, dass wir nicht gestört werden. Danke."
    Die beiden Männer sahen verdutzt aus, taten jedoch, wie ihnen geheißen. Ich war so stolz auf meinen Mann. Diese Gentlemen trugen angesehene Titel, doch seine Persönlichkeit war so stark, dass sie ihm gehorchten, ohne Fragen zu stellen.
    „Ich begreife nichts", beschwerte sich meine Tante. „Was hat das alles zu bedeuten, Henny? Warum erteilt Mr. Carlyle hier Befehle?"
    Er schenkte Lady Lavinia ein Lächeln. Es war so gewinnend, dass sie es unwillkürlich erwiderte. „Alles wird gleich erklärt werden, Madam. Bitte, haben Sie Geduld."
    Hugh schaute in die Runde und betrachtete jeden Anwesenden. „Es wäre vielleicht besser, wenn wir auch Miss Gloria Hefferton hier hätten, aber ich denke, wir können auch ohne sie beginnen", meinte er. „Miss Ames hat mir einige sehr garstige anonyme Briefe gezeigt, die sie bekam. Sie hat sie seit einigen Wochen erhalten, einige mit der Post, andere durch einen Boten. Sie waren mit verstellter Handschrift geschrieben. In ihnen wurde die Tugend ihrer Mutter verunglimpft und die Möglichkeit angedeutet, dass ihr Vater unter anderem ein Mörder sei. Außerdem wurde ihr Recht in Frage gestellt, den Namen Ames zu tragen."
    „Was sagen Sie da?" fragte Lord Moreston. „Solche Briefe sind hier eingetroffen? Nanu! Du hast mir nie etwas davon erzählt, Cousinchen!"
    „Ich habe dich so selten gesehen und wollte dich nicht behelligen", verteidigte ich mich.
    „Auch Miss Langley hat solche Briefe bekommen. Wie ich hörte, traf das erste für sie bestimmte Schreiben einige Zeit nach den von Miss Ames erhaltenen Botschaften ein. Ich glaube, wir sind imstande, dieses Geheimnis heute zu klären. Jetzt. In diesem
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