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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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Zauberer aus den Augenwinkeln Leonard. Der Erfinder fühlte seinen eigenen Puls und zählte leise.
    »Zehn Meilen... hm... Wenn man den Luftwiderstand berücksichtigt... Ich schätze, etwa drei Minuten. Ja. Wir sollten ungefähr jetzt den Blick abwenden. Ja, das wäre sicher eine gute I...« Die Welt wurde rot, selbst durch geschlossene Lider.
    Rincewind kroch zum Rand und sah einen fernen Kreis, unheilvoll schwarz und karmesinrot. Wenige Sekunden später grollte Donner an den Hängen von Cori Celesti empor und löste mehrere Lawinen aus. Schließlich herrschte wieder Stille.
    »Könnten sie überlebt haben?«, fragte Karotte und blickte in den Nebel aus aufgewirbeltem Schnee.
    »Was?«, erwiderte Rincewind.
    »Es wäre kein gutes Ende für die Geschichte, wenn sie nicht überlebt haben.«
    »Meine Güte, sie sind zehn Meilen tief gestürzt, noch dazu direkt in eine Explosion, die einen Berg in ein Tal verwandelt hat«, sagte Rincewind.
    »Vielleicht sind sie auf irgendeinem Felsvorsprung in sehr tiefen Schnee gefallen«, spekulierte Karotte.
    »Oder auf einen Schwärm vorbeifliegender, sehr weicher Vögel?«, fragte Rincewind.
    Karotte biss sich auf die Lippe. »Andererseits... Sich zu opfern, um alle anderen auf der Welt zu retten - das ist ein gutes Ende.«
    »Aber sie waren es doch, die das Ende der Welt herbeiführen wollten!«
    »Trotzdem sind sie sehr mutig gewesen.«
    »Nun ja, in gewisser Weise.«
    Karotte schüttelte den Kopf. »Vielleicht sollten wir unten nachsehen.«
    »Dort unten ist ein großer Krater mit kochendem Felsgestein!«, entfuhr es Rincewind. »Ein Wunder müsste geschehen!«
    »Es gibt immer Hoffnung.«
    »Ach? Und es gibt auch immer Steuern. Das macht einfach keinen Unterschied.«
    Karotte seufzte und straffte sich. »Ich wünschte, du hättest Unrecht.«
    »Du wünschst, ich hätte Unrecht? Komm, lass uns zurückfliegen. Wir haben noch nicht alles überstanden.«
    Hinter ihnen putzte sich Vena die Nase und ließ das Taschentuch dann in ihrem gepanzerten Korsett verschwinden. Es wurde Zeit, fand sie, dem Geruch der Pferde zu folgen.
    Die versammelten Gottheiten brachten den Resten des Milans lebhafte, aber verständnislose Aufmerksamkeit entgegen. Sie wussten nicht, um was es sich handelte, aber eins stand fest: Von solchen Dingen hielten sie nichts.
    »Wenn es unserem Wunsch entspräche, dass die Sterblichen fliegen, hätten wir ihnen Flügel gegeben«, sagte der Blinde Io.
    »Wir laffen Befen und fliegende Teppiche fu«, meinte Offler.
    »Ja, aber das sind magische Dinge. Zwischen Magie und Religion gibt es eine gewisse Verbindung. Dies hingegen ist der Versuch, die natürliche Ordnung zu verändern. Mit solch einem Apparat könnte praktisch jeder fliegen.« Er schauderte. »Die Sterblichen würden auf ihre Götter hinabblicken!«
    Er blickte auf Leonard von Quirm hinab.
    »Warum hast du so etwas gebaut?«, fragte er.
    »Ich bekam Flügel von euch, als ihr mir Vögel gezeigt habt«, erwiderte Leonard. »Ich habe nur das nachgebaut, was sich meinen Blicken darbot.«
    Die übrigen Götter schwiegen. Wie viele professionell religiöse Leute - und als Götter waren sie echte Religionsprofis - fühlten sie Unbehagen, wenn man sie mit unverhohlener Geistlichkeit konfrontierte.
    »Niemand von uns erkennt dich als Gläubigen«, sagte Io. »Bist du vielleicht ein Atheist?«
    »Ich kann guten Gewissens bestätigen, dass ich an die Götter glaube«, meinte Leonard und sah sich um. Diese Antwort schien alle Gottheiten zufrieden zu stellen - Schicksal bildete die einzige Ausnahme.
    »Und das ist alles?«, fragte er.
    Leonard überlegte eine Zeit lang.
    »Ich glaube an geheime Geometrien, die Farben am Rand des Lichts und an die Herrlichkeit in allem«, sagte er.
    »Du bist also nicht religiös?«, erkundigte sich der Blinde Io.
    »Ich bin Maler.«
    »Das bedeutet >Nein<, oder? Ich möchte ganz sichergehen.«
    »Ah, ich verstehe die Frage nicht«, sagte Leonard. »So, wie du sie stellst.«
    »Und wir verstehen die Antworten nicht«, entgegnete Schicksal. »So, wie du sie gibst.«
    »Aber ich denke, wir stehen in deiner Schuld«, sagte der Blinde Io. »Niemand soll sagen, die Götter seien ungerecht.«
    »Wir lassen nicht zu, dass jemand so etwas behauptet«, ließ sich Schicksal vernehmen.
    »Wenn ich vorschlagen darf...«
    »Sei still!«, donnerte der Blinde Io. »Wir erledigen dies auf die alte Art und Weise!«
    Er wandte sich an die Sterblichen und zeigte auf Leonard.
    »Dies soll deine Strafe
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