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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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Lady.
    »Wirklich?«, entgegnete Cohen weniger beeindruckt, als es nach Meinung des Bänkelsängers der Fall sein sollte. »Und wo sind all die anderen Chancen?«
    »Die bin ich ebenfalls.«
    Cohen schnief t e. »Dann bist du keine Lady.«
    »Äh, vielleicht solltest du besser...«, begann der Bänkelsänger.
    »Ach, das hätte ich eigentlich nicht sagen dürfen?«, fragte Cohen.

    »Wäre >Oh, herzlichen Dank, Verehrteste< besser? Es heißt, das Glück sei mit den Tapferen, aber ich sage: Ich habe zu oft gesehen, wie tapfere Männer in den Kampf gezogen und nicht zurückgekehrt sind. Was für ein verdammter Unsinn! Ich... Was ist los mit dir?«
    Der Bänkelsänger blickte zu einem Gott am Rand der Menge.
    »Das bist du, nicht wahr?«, entfuhr es ihm. »Du bist Nuggan.«
    Der kleine Gott wich einen Schritt zurück und machte den Fehler, sich würdevoll zu geben. »Schweig, Sterblicher!«
    »Du dreimal verfluchter ... fünfzehn Jahre! Fünfzehnjahre hat es gedauert, bis ich es wagte, Knoblauch zu probieren! Und bei uns auf dem Land waren die Priester immer früh auf den Beinen, um auf alle Pilze in unserer Nähe zu treten! Und weißt du, wie viel ein kleines Stück Schokolade in unserem Dorf kostete und was man mit Personen anstellte, bei denen man Schokolade fand?«
    Der Bänkelsänger näherte sich dem weiter zurückweichenden Gott und hob die Leier wie eine Keule.
    »Ich werde zornige Blitze auf dich schleudern!«, quiekte Nuggan und hob die Hände, um sich vor der improvisierten Waffe zu schützen.
    »Das kannst du nicht! Nicht an diesem Ort! So etwas ist dir nur auf der Welt möglich. Hier kannst du nur angeben! Von hier aus tyrannisiert und schikaniert ihr. Darum geht es in den Gebeten ... Ängstliche Leute versuchen, das Wohlwollen des Tyrannen zu erringen! Zu diesem Zweck hat man all die Tempel gebaut! Und du bist nur ein armseliger Wicht, der...« Cohen legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. »Gute Worte«, sagte er. »Kommen ganz offensichtlich von Herzen. Aber jetzt wird's Zeit für dich zu gehen.«
    »Brokkoli«, flüsterte Offler Sweevo zu, dem Gott des Nutzholzes. »Mit Brokkoli liegt man immer richtig.«
    »Ich verbiete die Panupunitoplastie«, sagte Sweevo.
    »Waf ift daf?«
    »Keine Ahnung. Aber es beunruhigt die Sterblichen.«
    »Lass mich ihm wenigstens eine ordentliche Ohrfeige geben...!«, rief der Bänkelsänger.
    »Hör mal, Sohn«, sagte Cohen und hielt den jungen Mann fest. »Mit deiner Leier hast du Besseres zu tun, als sie irgendwelchen Leuten auf den Kopf zu schlagen, klar? Einige kleine Verse... Es ist erstaunlich, wie sehr sie im Gedächtnis haften bleiben. Hör mir zu. Hörst du, was ich dir sage? Ich habe ein Schwert, und es ist ziemlich gut, aber es dient nur dazu, mich am Leben zu erhalten. Verstehst du? Ein Lied, ob gut oder schlecht, kann jemanden unsterblich machen!« Der Bänkelsänger entspannte sich, aber nur ein wenig. Nuggan hatte hinter einer Gruppe von anderen Göttern Zuflucht gesucht.
    »Bestimmt wartet er, bis wir das Tor passiert haben...«
    »Andere Dinge lenken ihn ab. Kriecher, drück den Kolben!«
    »Ah, euer Feuerwerk«, sagte der Blinde Io. »Mein lieber Sterblicher, Feuer kann den Göttern nichts anhaben...«
    »Nun, kommt ganz darauf an«, erwiderte Cohen. »In etwa einer Minute wird der Gipfel dieses Bergs aussehen wie ein Vulkan. Alle Bewohner der Welt können es sehen. Ich frage mich, ob sie dann noch an die Götter glauben.«

    »Ha!«, spottete Schicksal. Aber einige der intelligenteren Götter wirkten plötzlich besorgt.
    »Außerdem spielt es gar keine Rolle, ob jemand die Götter tötet«., fuhr Cohen fort. »Wichtig ist, dass es jemand versucht. Beim nächsten Mal wird sich jemand noch mehr Mühe geben.«
    »All dies hat nur euren Tod zur Folge«, sagte Schicksal. Die nachdenklichen Götter wichen zurück.
    »Was haben wir zu verlieren?«, fragte Cohen.
    »Wir sterben ohnehin. Wir sind bereit zu sterben.«
    »Wir waren immer bereit zu sterben«, sagte Caleb der Brecher.
    »Deshalb haben wir so lange gelebt«, fügte der Junge Willie hinzu.
    »Aber ... warum so aufgeregt?«, fragte der Blinde Io. »Ihr habt ein langes, ereignisreiches Leben hinter euch, und der große Zyklus der Natur ...«
    »Ach, der große Zyklus der Natur kann von mir aus meinen Lendenschurz verspeisen!«, keifte der Irre Polterer.
    »Was mindestens einen verdorbenen Magen zur Folge haben dürfte«, sagte Cohen. »Ich kann nicht besonders gut mit Worten umgehen, im Gegensatz zu
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