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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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Schneide.
    Und das war beunruhigend, wenn man an den Kodex glaubte. Ein einfaches Schwert in der Hand eines wahrhaft Tapferen konnte ebenso mühelos durch eine magische Klinge schneiden wie durch weiche Butter.
    Es war kein erschreckender Gedanke, aber immerhin ein Gedanke.
    »Komisch«, sagte Cohen. »Angeblich gibt es in Ankh- Morpork einen Wächter, der in Wirklichkeit ein Thronerbe ist und nichts davon verlauten lässt, weil es ihm gefällt, ein Wächter zu sein...«
    Lieber Himmel, dachte die Horde. Ein verkleideter König...Das war echtes Kodex-Material.
    Karotte begegnete Cohens Blick.
    »Hab nie von ihm gehört«, sagte er.
    »Wenn man bereit ist, für dreiundvierzig Dollar im Monat sein  Leben zu riskieren...«, sagte Cohen langsam und hielt Karottes Blick stand. »Dann muss man entweder sehr, sehr dumm oder aber sehr, sehr mutig sein...«
    »Was spielt das für eine Rolle?«, fragte Rincewind und trat vor. »Ich möchte nicht in einem Augenblick des Dramas oder was weiß ich stören, aber es stimmt: Wenn das Fass hier explodiert, bedeutet es tatsächlich das Ende der Welt. Dann entsteht eine Art Loch, durch das die ganze Magie verschwindet.«
    »Rincewind?«, erwiderte Cohen. »Was machst du denn hier, du alte Ratte?«
    »Ich versuche, die Welt zu retten«, sagte Rincewind. Er rollte mit den Augen. »Schon wieder.«
    Cohen wirkte ein wenig verunsichert, aber Helden gaben nie gern nach, nicht einmal dann, wenn es der Kodex verlangte. »Es wäre wirklich das Ende der Welt?«
    »Ja!«
    »Eigentlich taugt sie nicht viel, diese Welt«, brummte Cohen. »Jetzt nicht mehr.«
    »Was ist mit all den Kätzchen...«, begann Rincewind.
    »Hündchen«, flüsterte Karotte, ohne den Blick von Cohen abzuwenden.
    »Ich meine, was ist mit all den Hündchen? Hast du daran gedacht?«
    »Was soll mit ihnen sein?«
    »Oh...nichts.«
    »Aber das Ende der Welt bedeutet den Tod für alle«, sagte Karotte.
    Cohen zuckte mit den dürren Schultern. »Früher oder später muss jeder sterben. So heißt es jedenfalls.«
    »Dann gibt es niemanden mehr, der sich erinnert«, sagte der Bänkelsänger wie im Selbstgespräch. Die Horde sah ihn an. »Niemand wird sich daran erinnern, wer ihr gewesen seid und was eure Heldentaten waren«, fuhr der junge Mann fort. »Dann gibt es nichts mehr, keine Lieder. Niemand wird sich erinnern.«.
    Cohen seufzte. »Na schön. Angenommen, wir lassen das Fass nicht explodieren...« »Cohen?«, fragte Kriecher mit besorgter Stimme. »Weißt du noch, dass du mich vorhin aufgefordert hast, den Kolben zu drücken?«
    »Ja?«
    »Soll das heißen, ich hätte ihn nicht drücken sollen?«
    Das Fass zischte.
    »Du hast ihn gedrückt?«, fragte Cohen.
    »Nun, ja. Dazu hast du mich schließlich aufgefordert.«
    »Können wir die Explosion verhindern?«
    »Nein«, sagte Rincewind.
    »Bleibt uns noch Zeit genug, um wegzulaufen?«
    »Nur wenn du in der Lage bist, innerhalb weniger Sekunden zehn Meilen zurückzulegen«, sagte Rincewind.
    »Kommt her, Jungs! Nein, du nicht, Barde, dies ist Schwert-Kram.« Cohen winkte die anderen Helden zu sich, und sie steckten die Köpfe zusammen. Die Beratung dauerte nicht lange.
    »Na schön«, sagte Cohen, als sie sich wieder aufrichteten. »Hast du alle Namen aufgeschrieben, Herr Barde?«
    »Natürlich...«
    »Dann lasst uns aufbrechen, Jungs!«
    Sie hoben das schwere Fass auf den Rollstuhl des Irren Polterers. Kriecher drehte sich halb um, als sie zu schieben begannen.
    »He, Barde, hast du dir notiert, wie ich...«
    »Wir verlassen diesen Ort!«, rief Cohen, griff nach Kriechers Arm und zog ihn mit. »Bis dann, Frau Schmumpel.«
    Sie nickte und trat beiseite. »Du weißt ja, wie das ist«, sagte sie traurig. »Urgroßenkel sind unterwegs...«
    Der Rollstuhl wurde schneller. »Nenn einen nach mir!«, rief Cohen und sprang an Bord.
    »Was haben sie vor?«, fragte Rincewind, als der Rollstuhl in Richtung des fernen Tors ratterte.
    »Bestimmt schaffen sie es nicht rechtzeitig genug vom Berg herunter!«, stieß Karotte hervor und lief los. Sie folgten dem Rollstuhl, und Rincewind beobachtete, wie dieser in zehn Meilen leere Luft sprang. Als der lange Sturz in die Tiefe begann, hörte er einige letzte Worte: »Sollten wir nicht irgendetwas rufennnnn...«
    Rollstuhl, Horde und Fass. wurden kleiner und kleiner und verschwanden schließlich in der dunstigen Landschaft aus Schnee und scharfkantigen, hungrigen Felsen.
    Karotte und Rincewind starrten hinab.
    Nach einer Weile bemerkte der
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