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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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Menschen.
    Die meisten Götter zeichneten sich durch ein
    menschliches Erscheinungsbild aus. Selbst der Krokodilgott Offler hatte nur den Kopf eines Krokodils. Wenn man die Leute auffordert, sich einen Tiergott vorzustellen, ist das Ergebnis vermutlich jemand mit einer schlechten Maske. Weitaus bessere Arbeit haben die Menschen bei der Erfindung von Dämonen geleistet, deshalb gibt es so viele von ihnen.
    Über der Drehscheibe der Welt setzten die Götter ihr Spiel fort. Manchmal vergaßen sie, was passierte, wenn man es einem Bauern gestattete, das ganze Feld zu überqueren.

E s dauerte ein wenig länger, bis sich das Gerücht in der Stadt herumgesprochen hatte - zu zweit und zu dritt eilten die Oberhäupter der großen Gilden zur Universität.
    Dann erfuhren die Botschafter davon. Am Rand der Stadt legten die Nachrichtentürme eine kurze Pause bei ihrer endlosen Aufgabe ein, Marktpreise in den Rest der Welt zu exportieren.
    Es wurde ein Signal übermittelt, das die Leitungen für Mitteilungen hoher Priorität freimachen sollte.
    Anschließend übertrugen Signalarme unheilvolle Mitteilungen für Regierungspaläste und Schlösser in allen Teilen des Kontinents.
    Die Nachrichten waren natürlich verschlüsselt. Wenn es um das Ende der Welt ging, durften schließlich nicht alle davon erfahren.
    Lord Vetinari blickte über den Tisch. Während der letzten Stunden war viel geschehen.
    »Wenn ich noch einmal zusammenfassen darf, meine Damen und Herren...«, sagte er, als das Stimmengewirr verklang. »Die Behörden in Hunghung, der Hauptstadt des Achatenen Reiches, weisen auf Folgendes hin: Kaiser Dschingis Cohen, der Welt früher als Cohen der Barbar bekannt, ist zur Heimstatt der Götter unterwegs, und zwar mit einem Apparat von beträchtlicher Vernichtungskraft. Was seine Absicht betrifft... Er will etwas zurückbringen, das einst gestohlen wurde<. Man bittet uns, ihn aufzuhalten.«
    »Warum ausgerechnet wir?«, fragte Herr Boggis, Oberhaupt der Diebesgilde. »Er ist doch nicht unser Kaiser!«
    »Soweit ich weiß, glaubt die Regierung des Achatenen Reiches, wir seien zu allem fähig«, erklärte Lord Vetinari. »Wir haben jede Menge Schwung und Elan, außerdem eine Ran-an-die- Buletten- und Das-kriegen-wir-schon-hin-Einstellung.«
    »Was kriegen wir schon hin?«
    Lord Vetinari zuckte mit den Schultern. »In diesem Fall geht es darum, die Welt zu retten.« »Aber müssen wir sie für alle retten?«, fragte Herr Boggis. »Auch für Ausländer?«
    »Ja«, bestätigte Lord Vetinari. »Man kann nicht nur die Teile retten, die einem gefallen. Meine Damen und Herren, wenn man die Welt rettet, so rettet man auch alle, die zufälligerweise daraufstehen. Kommen wir zum nächsten Punkt. Kann Magie uns helfen, Erzkanzler?«
    »Nein«, sagte Ridcully. »Nichts Magisches ist im Stande, sich den Bergen weiter als bis auf einige hundert Meilen zu nähern.«
    »Warum?«
    »Aus dem gleichen Grund kann man mit einem Boot nicht während eines Orkans segeln. Es gibt zu viel Magie. Sie überlastet alles Magische. Ein fliegender Teppich würde sich mitten in der Luft auflösen.«
    »Oder sich in Brokkoli verwandeln«, sagte der Dekan. »Oder in einen kleinen Gedichtband.« »Soll das heißen, dass wir die Berge nicht rechtzeitig erreichen können?«
    »Äh . .. ja. Genau das soll es heißen. Immerhin haben Cohen und seine Begleiter Cori Celesti fast erreicht.«
    »Und es sind Helden«, betonte Herr Besserich von der Gilde der Historiker.
    »Und was genau bedeutet das?«, fragte der Patrizier und seufzte.
    »Sie verstehen sich gut darauf, ihren Willen durchzusetzen.«
    »Aber wenn ich mich recht entsinne, sind sie bereits ziemlich alt.«
    »Es sind alte Helden«, sagte der Historiker. »Mit anderen Worten: Sie haben viel Erfahrung darin, ihren Willen durchzusetzen.«

    Lord Vetinari seufzte erneut. Es gefiel ihm nicht, in einer Welt der Helden zu leben. Hier gab es  die Zivilisation und dort die Helden.

    »Welche heldenhaften Dinge hat Cohen der Barbar angestellt?«, fragte er. »Ich möchte diese Sache nur richtig verstehen.«
    »Nun... du weißt schon ... Heldentaten und so...«
    »Zum Beispiel... ?«
    »Er kämpfte gegen Ungeheuer, stürzte Tyrannen, stahl seltene Schätze, rettete Jungfrauen - solche Dinge«, erwiderte Besserich unbestimmt. »Du weißt schon ... heroische Dinge.« »Und wer definiert die Monstrosität der Ungeheuer und die Grausamkeit der Tyrannen?«, fragte Lord Vetinari. Seine Stimme klang plötzlich scharf.
    Herr
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