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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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Besserich rutschte unruhig auf seinem Stuhl zur Seite. »Nun, äh, der Held, nehme ich an.«
    »Ah. Und der Diebstahl seltener Schätze... Ich denke, mich interessiert hier vor allem das Wort >Diebstahl<, von dem die wichtigsten Weltreligionen nichts halten. Ich kann mich kaum des Eindrucks erwehren, dass der Held alle diese Dinge definiert. Er könnte sagen: Ich bin ein Held, und wenn ich dich umbringe, so wirst du dadurch de facto zu einer Person, die sich dafür eignet, von einem Helden umgebracht zu werden. Anders ausgedrückt: Ein Held frönt all jenen Dingen, die ihn dort, wo das Gesetz herrscht, hinter Gitter brächten oder den kurzen Tanz tanzen ließen, den man heute Hanf-Fandango nennt. Die Worte, die man hier verwenden könnte, lauten: Mord, Plünderung, Diebstahl und Vergewaltigung. Habe ich die Situation erfasst?«
    »Vergewaltigung kommt nicht in Frage«, sagte Herr Besserich und glaubte, einen festen Halt gefunden zu haben.
    »Zumindest nicht im Fall von Cohen. Man könnte höchstens von der einen oder anderen Schändung sprechen.«
    »Gibt es da einen Unterschied?«
    »Es kommt darauf an, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet«, sagte der Historiker.
    »Soweit ich weiß, hat sich bisher niemand beschwert.«
    »Als Rechtsanwalt möchte ich auf Folgendes hinweisen«, warf Herr Schräg von der Anwaltsgilde ein.
    »Die erste bekannte Heldentat, auf die sich die Nachricht bezieht, betrifft etwas, das den rechtmäßigen Eigentümern gestohlen wurde. Die Legenden vieler unterschiedlicher Kulturen bestätigen das.«
    »War es etwas, das man wirklich stehlen kann?«, fragte Ridcully.
    »Eindeutig ja«, bestätigte der Anwalt. »Der Diebstahl spielt in den Legenden eine zentrale Rolle. Das Feuer wurde den Göttern gestohlen.«.
    »Darum geht es derzeit nicht«, ließ sich Lord Vetinari vernehmen. »Wichtiger ist dies: Cohen der Barbar ersteigt den Berg, auf dem die Götter wohnen. Und wir können ihn nicht aufhalten. Und er will den Göttern das Feuer zurückgeben. Feuer in Form von... mal sehen...«
    Ponder Stibbons sah von seinem Notizbuch auf, in dem er das eine und andere notiert hatte.
    »In Form eines Fasses mit fünfzig Pfund achatenem Donnerton«, sagte er. »Ich bin erstaunt, dass ihn die Zauberer des Achatenen Reiches damit ausgerüstet haben.«
    »Er war... Nun, er ist noch immer der Kaiser«, sagte Lord Vetinari. »Wenn der oberste Herrscher des Kontinents um etwas bittet, so fragt der vorsichtige Mann nicht nach einem vom Lagerverwalter unterschriebenen Warenbegleitschein.«
    »Donnerton hat's wirklich in sich«, meinte Ridcully. »Aber es ist ein spezieller Zünder nötig. Man muss im Innern der Mischung ein Glas mit Säure zerbrechen. Die Säure zieht in den Ton, und dann ... Ich glaube, in diesem Zusammenhang spricht man von Kawumm.«
    »Leider hat der vorsichtige Mann dafür gesorgt, dass Cohen auch einen solchen Zünder bekam«, sagte Lord Vetinari. »Und wenn das Kawumm auf dem Gipfel des Berges stattfindet, der sich im Zentrum des magischen Feldes dieser Welt befindet, so kollabiert das bereits erwähnte magische Feld und verschwindet für... wie lange, Stibbons?«
    »Für etwa zwei Jahre«, sagte der junge Zauberer.
    »Tatsächlich? Nun, wir sollten eigentlich zwei Jahre ohne Magie zurechtkommen können, oder?«, fragte Herr Schräg. Seine Stimme deutete an, dass er es für eine gute Idee hielt.
    »Bei allem Respekt«, sagte Ponder ohne Respekt.

    »Das ist unmöglich. Die Meere werden austrocknen. Die Sonne wird verbrennen und vom Himmel stürzen. Vielleicht findet die Existenz der Elefanten und der Schildkröte ein Ende.«
    »Das alles geschieht in nur zwei Jahren?«
    »O nein. Es passiert innerhalb weniger Minuten, Herr. Weißt du,  Magie besteht  nicht nur aus bunten Lichtern und Kristallkugeln. Sie hält die Welt zusammen.«
    In der plötzlichen Stille klang Lord Vetinaris Stimme laut und klar.
    »Gibt es jemanden, der irgendetwas über Dschingis Cohen weiß?«, fragte er. »Und kann uns jemand sagen, warum er kurz vor dem Verlassen der Stadt einen harmlosen Bänkelsänger aus unserer Botschaft entführt hat? Sprengstoff, ja, sehr barbarisch . . . Aber warum ein Bänkelsänger? Kann mir das jemand erklären?«

E iskalter Wind wehte nah bei Cori Celesti.

    Aus der Ferne gesehen wirkte der Weltberg
    wie eine NadeYaber aus der Nähe offenbarte er mehrere zerklüftete, steil aufragende Massive.
    Der mittlere Berg reichte mehrere Meilen weit nach oben, und sein Gipfel verlor sich im
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