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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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Fällen auf eine ziemlich lange Haft hinauslief.
    Außerdem vertrat Vetinari die Ansicht, dass es nicht schaden konnte, wenn jemand Gelegenheit erhielt, lange und gründlich nachzudenken.
    Die Schritte des Patriziers führten nun in Richtung eines seltsamen Gefangenen, der in der Mansarde wohnte.
    Leonard von Quirm hatte nie ein Verbrechen begangen. Er begegnete seinen Mitbürgern mit gutmütigem Interesse. Er war der intelligenteste lebende Mensch, wenn das Wort »intelligent« in einem sehr spezialisierten und technischen Kontext stand. Lord Vetinari fand, die Welt war noch nicht bereit für jemanden, der unvorstellbare Kriegswaffen als Hobby entwarf. Leonard war mit Leib und Seele ein Künstler, und diese Beschreibung traf auf alle seine Aktivitäten zu. Derzeit malte er.
    »Ah, Euer Exzellenz«, sagte er und sah auf. »Wo liegt das Problem?«
    »Gibt es eins?«, erwiderte Lord Vetinari.
    »Das ist meistens der Fall, wenn du mich besuchst.«
    »Na schön«, sagte der Patrizier. »Ich möchte, dass mehrere Personen so schnell wie möglich die Mitte der Welt erreichen.«
    »Ah, ja«, murmelte Leonard. »Zwischen hier und dort erstreckt sich viel gefährliches Gelände. Glaubst du, ich habe das Lächeln richtig hingekriegt? Das Lächeln konnte ich nie besonders gut.« »Ich habe gerade gesagt ...«
    »Sollen die Personen die Mitte der Welt lebend erreichen?«
    »Was? Oh ... ja. Natürlich. Und schnell.«
    Leonard malte stumm. Lord Vetinari hütete sich davor, ihn zu unterbrechen.
    »Und möchtest du, dass sie zurückkehren?«, fragte der Künstler nach einer Weile. »Weißt du, vielleicht sollte ich die Zähne zeigen. Ich glaube, mit Zähnen komme ich gut klar.«
    »Ihre Rückkehr wäre eine angenehme Dreingabe,ja«
    »Ist es eine wichtige Reise?«
    »Wenn sie ohne Erfolg bleibt, droht das Ende der Welt.«

    »Oh. Eine sehr wichtige Reise.« Leonard legte den Pinsel beiseite, trat zurück und betrachtete das Bild kritisch.
    »Ich brauche mehrere Segelschiffe und einen großen Frachtkahn«, sagte er nach einer Weile. »Und ich stelle eine Liste der erforderlichen Materialien zusammen.«
    »Eine Reise übers Meer?«
    »Zu Anfang, Euer Exzellenz.«
    »Bist du sicher, dass du nicht noch etwas länger darüber nachdenken willst?«, fragte Lord Vetinari.
    »Oh, ja, um die Details auszuarbeiten. Aber in groben Zügen ist bereits alles klar.«
    Vetinari sah zur Decke der Werkstatt empor.
    »Du denkst doch nicht an den Einsatz irgendeiner Flugmaschine, oder?«, erkundigte er sich misstrauisch.
    »Äh... warum fragst du?«
    »Der Zielort liegt sehr hoch, Leonard. Und deine Flugmaschinen sind deutlich von einer nach unten gerichteten Komponente dominiert.«
    »Ja, Euer Exzellenz. Aber ich glaube, dass man letztendlich nach oben gelangt, wenn man weit genug nach unten kommt.«
    »Ah. Ist das Philosophie?«
    »Praktische Philosophie, Euer Exzellenz.«
    »Wie dem auch sei, Leonard: Es erstaunt mich, dass du so schnell eine Lösung für das Problem gefunden hast...«
    Leonard von Quirm säuberte den Pinsel. »Ich war immer der Meinung, dass ein korrekt dargestelltes Problem die Lösung in sich birgt. Andererseits muss ich gestehen, dass ich bereits über solche Dinge nachgedacht habe. Du weißt ja, dass ich mit Apparaten experimentiere. Nachher nehme ich sie natürlich wieder auseinander, weil ich deine Ansichten in diesem Zusammenhang respektiere - ja, es gibt tatsächlich böse Leute auf der Welt, die meine Erfindungen missbrauchen könnten. Du warst so freundlich, mir ein Zimmer mit freiem Blick auf den Himmel zur Verfügung zu stellen, und ich ... bemerke gewisse Dinge. Oh, ich brauche auch einige Dutzend Sumpfdrachen. Nein, nicht nur einige Dutzend, sondern. .. mehr als hundert, glaube ich.«
    »Ah, du willst ein Schiff bauen, das von Drachen über den Himmel gezogen wird?«, fragte Lord Vetinari erleichtert. »Ich erinnere mich an eine alte Geschichte über ein Schiff, das von Schwänen gezogen wurde. Es flog ziemlich weit, bis nach ...«
    »Ich fürchte, Schwäne würden in diesem Fall nicht funktionieren. Aber deine Schlussfolgerung ist im Großen und Ganzen richtig. Ausgezeichnet. Nun, ich schlage zweihundert Sumpfdrachen vor, um auf Nummer sicher zu gehen.«
    »Das dürfte nicht weiter schwer sein. Die Biester sind zu einer regelrechten Plage geworden.« »Und ich benötige die Hilfe von, äh, sechzig Auszubildenden und Gesellen der Gilde Schlauer Kunsthandwerker.«
    »Auszubildende? Ich kann dafür sorgen, dass du die
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