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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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besten Fachleute bekommst . ..«
    Leonard hob die Hand.
    »Nein, keine Fachleute, Euer Exzellenz«, sagte er. »Ich kann nichts mit Leuten anfangen, die die Grenzen des Möglichen kennen.«

    D ie Horde fand Cohen auf einem uralten Grabhügel, ein wenig abseits des Lagers.
    In dieser Gegend gab es viele solcher Gräber. Die Angehörigen der Horde hatten sie bei ihren weiten Reisen über die Welt auch an anderen Orten gesehen. Hier und dort ragte ein Stein aus dem Schnee, bedeckt mit gemeißelten Schriftzeichen, die niemand von ihnen entziffern konnte. Diese Gräber waren ohne Zweifel sehr alt. Die Horde hatte nicht einmal in Erwägung gezogen, ein Grab zu öffnen und festzustellen, ob es einen Schatz barg. Zum Teil lag es daran, dass sie ein Wort hatten für Leute, die Schaufeln benutzten. Es lautete: »Sklaven«. Aber es gab noch einen anderen, wichtigeren Grund: Sie hatten einen Sittenkodex. Der unterschied sich zwar von dem der meisten anderen Leute, aber er bewirkte, dass sie auch ein Wort kannten für jemanden, der ein altes Grab schändete.
    Es lautete: »Stirb!«
    Jedes Mitglied der Horde hatte an hunderten von verzweifelten Angriffen teilgenommen, trotzdem ließen alle große Vorsicht walten, als sie sich Cohen näherten. Er saß im Schneidersitz, das Schwert tief in eine nahe Schneewehe gestoßen. Sein Blick reichte in die Ferne, und sein Gesichtsausdruck wirkte Besorgnis erregend.
    »Möchtest du was essen, alter Freund?«, fragte Caleb der Brecher.
    Cohen brummte.
    »Erft muff ich diefe Fache fu Ende bringen«, sagte er undeutlich.
    »Was musst du zu Ende bringen, alter Freund?«
    »Daf Erinnern«, antwortete Cohen.
    »An was erinnerst du dich?«
    »An den Helden, der hier begraben wurde, klar?«
    »Wer war er?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aus welchem Volk stammte er?«
    »Weif nicht«, sagte Cohen.

    »Hat er eindrucksvolle Taten vollbracht?«
    »Kann ich beim beften Willen nicht fagen.«
    »Aber warum...«
    »Weil fich jemand an den armen Kerl erinnern follte!«
    »Du weißt doch gar nichts über ihn!«
    »Trotfdem kann ich mich an ihn erinnern!«.
    Der Rest der Horde wechselte Blicke. Ganz offensichtlich stand ein schwieriges Abenteuer bevor. Glücklicherweise würde es das letzte sein.
    »Du solltest mitkommen und ein Wörtchen mit dem Barden reden, den wir gefangen genommen haben«, sagte Caleb. »Er geht mir auf die Nerven. Offenbar versteht er überhaupt nicht, was los ist.«
    »Er foll fpäter die Faga freiben«, sagte Cohen mit recht feuchter Aussprache. Dann fiel ihm etwas ein. Er klopfte seine Kleidung ab, was bei der Menge seiner Kleidungsstücke nicht sehr lange dauerte.
    »Ja, aber... Nun, er ist kein Barde, der gewöhnliche Heldensagas schreibt, weißt du«, entgegnete Caleb, während Cohen die Suche fortsetzte. »Ich habe ja gesagt, dass er nicht der richtige Barde ist, als wir ihn packten. An einen solchen Barden wendet man sich, wenn man einer jungen Frau ein Liedchen vorsingen möchte. Wir reden hier von Blumen und Frühling und so, Boss.«
    »Ah, da ift ef ja«, sagte Cohen. Er öffnete einen Beutel an seinem Gürtel, holte ein Gebiss aus diamantenen Trollzähnen daraus hervor, schob es sich in den Mund und biss einige Male zu. »Schon besser. Was hast du gesagt?«
    »Er ist kein richtiger Barde, Boss.«
    Cohen zuckte mit den Schultern. »Dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als schnell zu lernen. Bestimmt ist er besser als die Barden des Achatenen Reiches - dort haben sie keine Ahnung von Gedichten mit mehr als siebzehn Silben. Wenigstens stammt dieser Bursche aus Ankh-Morpork. Er dürfte zumindest von Sagas gehört haben.«

»Ich habe ja gesagt, dass es besser gewesen wäre, bei Walbucht Halt zu machen«, meinte Kriecher. »Eiswüsten, kalte Nächte... Gutes Saga-Land.«
    »Ja, wenn man Walfischspeck mag.« Cohen zog sein Schwert aus der Schneewehe. »Ich schätze, ich sollte jetzt gehen und dafür sorgen, dass der Bursche nicht dauernd
    an Blumen denkt.«
    O ffenbar drehen sich Dinge um die Scheibenwelt«, sagte Leonard. »Zweifellos die Sonne und der Mond. Und außerdem... Erinnert ihr euch vielleicht an die Maria Pesto?«
    »Das Schiff, von dem es heißt, es sei unter die Scheibe geraten?«, fragte Erzkanzler Ridcully. »Ja. Während eines grässlichen Sturms geriet es bei Mantebucht über den Rand, und einige Tage später beobachteten Fischer, wie es bei TinLing wieder zum Vorschein kam. Dort lief es auf ein Riff. Es gab nur einen Überlebenden, und seine letzten Worte klangen ..
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