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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
Autoren: Sandra Todorovic
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zurück ins Wohnzimmer kam, waren alle zum Aufbruch bereit.
    „Eleanor, geh nach Hause. Sag Nathan und Savannah Bescheid“, sagte Aaron, bevor wir uns teleportierten.
    Ich war nervös, durcheinander und verwirrt. Ich hatte keine Ahnung, wie ich dem Rat gegenübertreten sollte, oder wie ich mich behaupten sollte, damit sie mich akzeptieren. Sie waren schon so lange für ihr Volk da, besser gesagt: unser Volk … oder eigentlich mein Volk . Ich war jetzt eine von ihnen. Sterblich, aber eine von ihnen. Was so unglaublich war, dass ich es nicht richtig fassen konnte.
    Als ich die Augen öffnete, war alles noch ein wenig verschwommen, aber nach und nach wurde meine Sicht klarer. Wir standen mitten in einer Art Gerichtssaal. Hinter uns eine Schar Menschen und vor uns die Richter — der Rat.
    Mir schnürte es die Luft ab. Ich sah sofort, wer Cohen war, obwohl ich ihn nur verschwommen aus Dantes Erinnerungen kannte. Die blonden Haare, die hellen blauen Augen, fast durchsichtig, das reglose Gesicht — alles wirkte kalt und seltsam leblos.
    Ich hielt mich an Dante fest.
    Alles wird gut , sagte er in Gedanken.
    „Sei dir nicht so sicher“, sagte Viktor lächelnd. Er genoss es sichtlich, uns durchschauen zu können.
    Die Cravens standen versammelt hinter uns, bereit zu kämpfen, wenn es notwendig wurde. Ihr Verhalten ließ mich ahnen, dass es nicht leicht würde, dem Rat zu sagen, wer ich war. Sie waren schon so lange an der Macht, dass sie diese wahrscheinlich nicht kampflos aufgeben würden.
    Und die Frage war: Wollte ich die Macht?
    „Balis, wir haben dir gesagt, ohne den Menschen“, sagte Cohen ohne jegliche Gefühlsregung.
    „Cohen, es ist etwas passiert.“
    „Was könnte so wichtig sein, dass du unsere Befehle nicht befolgst?“, fragte Salome.
    „Sie haben die Prinzessin“, antwortete Viktor, anstelle von Balis und stand langsam auf.
    Überrascht sahen ihn die anderen an.
    „Wer?“, fragte Salome.
    „Die Sterbliche.“
    „Das kann nicht sein. Sie ist nicht Serena“, entgegnete Cohen und musterte mich.
    „Sie ist ihre Tochter“, sagte Dante und legte schützend seinen Arm um mich.
    Plötzliche Stille herrschte im Raum. Man hörte kaum das Atmen der Leute.
    „Wir können nach Hause“, sagte eine leise Stimme aus der Masse.
    „Das wird sich noch herausstellen.“ Cohen stand auf und kam auf uns zu. „Viktor.“
    Er folgte ihm sogleich. Beide betrachteten mich misstrauisch.
    „Es funktioniert nicht“, sagte Viktor verblüfft. Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Ganz offensichtlich konnte er meine Gedanken nicht lesen, was mich sehr freute, aber ich zeigte es nicht.
    Cohen sah ihn zornig an. „Versuch es noch mal.“
    Viktor konzentrierte sich auf mich, doch nichts geschah. Verbittert drehte er sich ab und flüstere Cohen etwas ins Ohr.
    Dante lächelte ihn an. Er konnte den Ratsführer nicht ausstehen.
    „Es besteht Zweifel an eurer Aussage“, sagte Cohen trocken.
    „Wie sieht dieser Zweifel aus?“, fragte Aaron, der an unsere Seite trat. „Wir haben es gesehen. Genau wie Balis und der Rest deiner Krieger. Sie ist die Erbin.“
    „Sie haben recht.“
    „Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt, Balis. Sie ist ein Mensch“, richtete er das Wort wieder an Dantes Vater.
    „Serena war auch ein Mensch. Noar gab seine Kräfte auf für ihre Sterblichkeit und schickte sie durch die Zeit.“
    Cohen sah uns nur mit ausdrucksloser Miene an. Sekunden der Stille vergingen. Das Schweigen war erdrückend.
    „Wie kann sie beweisen, dass sie es ist?“, fragte Salome fast schon gelangweilt, als wäre das hier ganz normaler Alltag.
    Ich dachte, es wäre an der Zeit, mich selbst zu verteidigen, also ergriff ich das Wort. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, obwohl ich innerlich zitterte, da Cohen mich mit nur einem Gedanken töten konnte. „Versucht mir doch das Medaillon abzunehmen, das ich um den Hals trage“, forderte ich ihn heraus.
    Salome lächelte mich an. „Sie ist nervös.“
    „Mutig, die Sterbliche“, sagte Leonas mit einem Lächeln. Er hatte bis jetzt anteilslos dagesessen und zugesehen. „Nicht wahr, Bruder?“
    Der beantwortete seine Frage nicht, stattdessen ging er zurück zu seinem Stuhl und setzte sich.
    „Die Kette hat keinerlei Bedeutung für uns. Warum sollte ein gewöhnliches Stück Silber eine Rolle für uns spielen?“ Seine Stimme klang monoton. „Jeder kann diese Kette tragen.“
    „Aber im Gegensatz zu jedem anderen kann man es mir nicht mehr gegen meinen
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