Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
Autoren: Sandra Todorovic
Vom Netzwerk:
Willen abnehmen. Der Stein aus dem Schwert meines Großvaters ist darin.“
    Unruhe brach im Saal aus.
    „Ruhe“, rief Cohen. Für eine Sekunde schien mir, als würde sich etwas in seinen Augen verändern, doch er ignorierte meinen Einwand und fuhr fort: „Da nicht bewiesen werden kann, dass Sara Davis eine von uns ist, haben wir keine andere Wahl, als über Dante Craven zu urteilen. Er hat die Regeln gebrochen. Jede einzelne. Dafür muss er die Konsequenzen tragen“, sprach er ruhig und sachlich, wie ein Richter.
    „Das könnt ihr nicht tun!“, rief Josh. „Wisst ihr eigentlich, wer hier vor euch steht?“ Er stellte sich vor Dante.
    „Das wissen wir sehr wohl, und wenn du nicht mit ihm gehen möchtest, hältst du dich zurück.“
    „Schon gut“, sagte Dante ruhig und legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter.
    Schon gut? War er wahnsinnig geworden? Die wollten ihn töten. Warum bloß hatte ich keine Kräfte? Ich fühlte mich hilflos, weil ich nicht wusste, wie ich ihnen zeigen konnte, wer ich war.
    „Ron, Balis, nehmt ihn in Gewahrsam, das Urteil wird später verkündet.“ Der Rat stand auf.
    Niemand protestierte. Wagte denn keiner, ihnen zu widersprechen? Angst schlich in mein Herz. Sie stellten sich neben Dante. Ich wollte ihn nicht loslassen. Wut brannte in mir. Ich wollte sie am liebsten alle vernichten.
    Sie führten ihn fort. Madison kam zu mir und hielt meine Hand. Mein Kopf fing an zu schmerzen.
    Ruckartig drehte sich Salome zu mir rüber und sah mich entsetzt an. „Cohen.“
    „Was ist?“
    „Etwas passiert mit dem Mädchen“, sagte Salome leise.
    Ich fühlte mich schwer und hatte das Gefühl, innerlich zu brennen. Schreiend brach ich zusammen. Madison hielt mich fest und Aaron versuchte, mich wieder hochzuheben, doch etwas zog mich hinunter, als wäre die Schwerkraft plötzlich größer geworden.
    Dante sah mich entsetzt an und rannte zu mir, doch Cohen hob seine Hand und schon lag Dante schreiend am Boden. Cohen fügte ihm unbeschreibliche Schmerzen zu und das machte mich noch wütender. Dante suchte meinen Blick und ich seinen.
    „Hör auf damit!“, schrie ich ihn an. „Hör auf!“, schrie ich wieder und der Boden bebte unter uns.
    Cohen starrte mich mit seinen kalten, ausdruckslosen Augen an.
    Mein Herz raste und plötzlich schoss eine Wärme aus mir heraus. Alle schraken zurück, als ein Lichtstrahl meinen Körper verließ. Ich war auf die Knie gesunken. Den Kopf in den Nacken gelegt starrte ich dem Licht hinterher. Mit einem Mal zog es mich hinauf. Ich schwebte, konnte mich aber nicht bewegen, als wäre ich in Trance. Nur mein Geist war hellwach.
    „Sara!“, rief Dante.
    Ich konnte nicht reagieren, weder reden noch hinuntersehen. Schließlich schwebte ich mitten im Raum. Über mir sammelte sich das Licht und explodierte in Abermillionen Sternschnuppen, die sich ihren Weg brannten.
    „Das Portal öffnet sich“, rief jemand.
    Dann erlosch das Licht und ich fiel.
    Dante war sofort zur Stelle und fing mich auf.
    „Sara?“, rief er ängstlich und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
    Ich lächelte leicht, denn ich hatte das Portal zu Atlantis geöffnet. Keine Ahnung, wie ich es getan hatte, aber ich hatte es. Einen besseren Beweis konnte ich nicht liefern. Jetzt konnten sie ihm nichts mehr tun.
    „Wir gehen nach Hause“, sagte ich müde und wurde ohnmächtig.
     

Heimkehr
    Sara
     
    Mein Schädel brummte, als ich mich mit zusammengekniffenen Augen umsah. Derart höllische Kopfschmerzen hatte ich noch nie erlebt. Ich erkannte, dass ich in Dantes Bett im Haus seiner Familie lag. Die Vorhänge waren zugezogen und ich war dankbar für das gedämpfte Licht. Wie lange hatte ich wohl geschlafen?
    Langsam stand ich auf. Mein ganzer Körper schmerzte, wie bei einem heftigen Muskelkater. Ich trug ein T-Shirt, das mir zu groß war — vermutlich gehörte es Dante — dazu ein paar kurze Hosen. Meine Kehle brannte und ich hatte irrsinnigen Durst. Benommen tastete ich mich zur Tür. Ich wollte runter in die Küche, um etwas zu trinken und ich wollte zu Dante. Ich konnte mich noch genau an alles erinnern. Wo war er nur?
    Als ich endlich den Türknauf fand und auf den Flur hinaustrat, hörte ich Stimmen aus dem Erdgeschoss. Erleichtert erkannte ich, dass Dantes darunter war.
    Auf unsicheren Beinen ging ich die Treppe hinunter und schlich in die Küche, wo ich kurzerhand über den Wasserhahn herfiel. Es tat so gut. Doch schon wich die Erleichterung dem ängstlichen Gedanken an Keira.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher