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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
Autoren: Sandra Todorovic
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der seinen offensichtlich sehr muskulösen Oberkörper unterstrich und der mir gestern gar nicht aufgefallen war. Ich war auch viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihn anzustarren. Da blieb einfach keine Zeit für Details. Ich fragte mich, ob er wohl eine Freundin hatte, die er in Los Angeles zurücklassen musste.
    Verlegen starrte ich den Boden an, während wir die Treppe hinaufgingen.
    „Guten Morgen, Ladys“, hörte ich seine charmante Stimme sagen.
    Ich sah zu ihm, um nicht unhöflich zu wirken. Sein Blick traf mich so unerwartet wie gestern. Das Gefühl der Vertrautheit ließ sich nicht abschütteln. Seine Augen verkörperten eine Tür in einen Raum, der mir seltsam vertraut schien, ohne dass ich ihn je betreten hatte.
    „Hallo“, murmelte ich. Was war bloß los mit mir? Ich brachte kaum noch einen Satz zusammen.
    „Guten Morgen, Jungs“, sagte Keira in ihrer gewohnt lockeren Art. Der Wind ließ ihre Locken leicht fliegen.
    „Oh, Keira, wenn du frierst, ich wärme dich gerne“, sagte Liam Rubenstein mit einem verführerischen Lächeln und zwinkerte ihr zu.
    Er sah gut aus, verdammt gut, musste ich zugeben. Er hatte braunes, immer perfekt gestyltes Haar. Liam war nicht allzu groß, vielleicht 1,75 Meter, aber sein Charme und sein Humor glichen das mehr als aus. Doch neben Dante schien er mir wie unsichtbar.
    Miguels Gesichtsausdruck nach passte es ihm nicht, das Liam mit Keira flirtete. Aber unternehmen wollte er anscheinend auch nichts dagegen.
    „Danke Liam, wenn sich kein anderer finden lässt, komme ich vielleicht darauf zurück“, antwortete sie, sah ganz kurz zu Miguel und lächelte dann Liam an.
    Ich konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, als sie mich am Arm ins Gebäude zog.
     
    In der Pause stand ich vor dem Mittagsbuffet. Kartoffelgratin, Gemüse, Hackbraten, Lasagne. Normalerweise alles Dinge, die ich gerne aß, aber auf nichts davon hatte ich wirklich Lust. Also nahm ich mir nur einen Salat und dazu einen Eistee. Dabei versuchte ich krampfhaft, mich nicht suchend in der Cafeteria umzusehen. Ich weiß nicht, was mit mir los war, schon heute Morgen bekam ich nichts herunter. Ich hatte einfach keinen Hunger, was so gar nicht zu mir passte.
    Plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. „Nur ein Salat? Bist du sicher, dass du davon satt werden kannst?“
    Ruckartig drehte ich mich zu dieser bekannten Stimme um und automatisch verbesserte sich meine Stimmung. „Na ja, ich hab nicht so einen Hunger“, antwortete ich.
    Er lehnte sich zu mir runter. Seine Lippen an meinem Ohr. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Mein Puls beschleunigte wie ein Motorboot. Mein Herz schlug so heftig, dass ich befürchtete, er würde meinen verräterischen Herzschlag hören. Reiß dich zusammen, Sara.
    „Es ist ungesund, zu hungern“, flüsterte er mir ins Ohr.
    Ich wurde automatisch rot von der plötzlichen Nähe.
    „Keine Angst, verhungern werde ich bestimmt nie. Dafür liebe ich Essen viel zu sehr.“ Ich lächelte ihn schüchtern an.
    Was redete ich da bloß für einen Blödsinn? Dafür liebe ich Essen viel zu sehr — was Dümmeres ist mir wohl nicht eingefallen.
    „Gott sei Dank.“
    Ich nahm mein Tablett und ging zu unserem Tisch, ohne mich umzudrehen. Ich spürte, wie sein Blick mir folgte.
    Sam sah abwertend zu Dante hinüber, der sich etwas zu Essen kaufte.
    „Dieser Angeber“, giftete Sam.
    „Was für ein Angeber?“, fragte Paul.
    „Der Neue. Dieser Dante Craven. Wie kann man denn nur so heißen?“
    Ich verstand seine Aufregung nicht. „Er ist wirklich nett. Ich weiß nicht, was du gegen ihn hast. Du könntest was von ihm lernen“, sagte ich und aß ein Stück Brot. Ich fühlte mich verpflichtet, ihn zu verteidigen, obwohl er das sicherlich nicht nötig hatte.
    „Ach ja, könnte ich das?“, fragte er spöttisch. „Was hast du denn mit ihm zu tun?“
    „Nichts, ich hab ihn nur spielen gehört und mich mit ihm unterhalten. Er ist nett.“
    „Warum quatschst du mit so einem?“, fragte er mit gerunzelter Stirn.
    „Ist das jetzt verboten, oder was?“, fragte ich giftig. „Muss ich mir zuerst die Erlaubnis von unserem geehrten Mr. Hunter holen?“
    „Schon gut, komm wieder runter, Sara. Hab es ja nicht so gemeint“, sagte er reumütig.
    „Du könntest dir zuerst mal die Mühe machen und ihn kennenlernen, bevor du Gift gegen ihn versprühst. Du bist ja schlimmer als Blair“, beendete ich das Gespräch.
    „Ich denke, ein Vergleich mit meiner Schwester war
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