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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels
Autoren: Gear & Gear
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weiter verfolgen?«
    Adam breitete die Arme aus. »Mit zwanzigtausend im Jahr? Ich könnte Ihnen für Ihre anwaltlichen Dienste nur noch meine Seele bieten. Die dürfte schon etwas wert sein. Die alten Algonkin würden jedenfalls so denken.« Adam sah die Verständnislosigkeit in McCoys Augen und lächelte ironisch.
    »Jedenfalls - vielen Dank, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben … und für den Kaffee.«
    »Ich bedaure, dass ich nicht helfen konnte. Guten Tag, Mr.Jones.«
    McCoy stand auf und ging vor, um Adam die Tür aufzuhalten. Schweigend gingen die beiden Männer durch die eleganten Gänge zu den hohen Glastüren.
    Zur selben Zeit hielt eine junge Frau ihrem hoch gewachsenen Begleiter die Tür zu einem Spezialitätengeschäft im reichen Georgetown auf. Im Inneren ertönte Navajo-Flötenmusik, die dem Raum eine exotische Atmosphäre verlieh. Traumfänger und Kunstwerke, die Indianer mit Federschmuck und Bisons darstellten, füllten die Regale. Schmuckstücke aus Türkis, perlenbestickte Ledertaschen und bemalte Masken von der Nordwestküste zeigten sich im hellen Licht von ihrer besten Seite. Eine Reihe Ausgebleichter Bisonschädel war mit berittenen Kriegern bemalt, die mit Pfeilen auf galoppierende Herden schössen. An einer Wand tanzten Reihen bunt bemalter Katchinas hinter Glas.
    Darunter standen wertvolle Töpfe aus dem Südwesten, die nach Herkunftsorten und Künstlern geordnet waren.
    Die junge Frau trug ihr honigbraunes Haar offen, eine einzelne Truthahnfeder war in die seidigen Locken geflochten. Das Jeans-Hemd unterstrich das helle Blau ihrer Augen. Ein bestickter Gürtel hielt die Jeans-Hose fest um ihre Hüften, die zierlichen Füße steckten in Minnetonka-Mokassins.
    Der hoch gewachsene Mann mit kurz geschorenem blondem Haar trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck »Nieder mit den Red Skins«. Die Football-Mannschaft aus Washington war offenbar nicht sein Fall.
    Seine Luchese-Stiefel klapperten hohl auf den Fliesen. Mit Leichtigkeit trug er eine große schwarze Kiste zur Theke.
    Die Verkäuferin, eine Frau in mittleren Jahren, trug eine prächtige Kürbisblütenhalskette über ihrer Bluse. Eine perlenbesetzte Spange hielt ihr von silberfarbenen Strähnen durchzogenes schwarzes Haar zusammen. Mit einem schlanken weißen Finger rückte sie die Hornbrille auf der geraden schmalen Nase zurecht.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Mit eingeübtem Lächeln begrüßte sie die Kunden.
    Der große Mann stellte die Kiste auf die Glastheke und erwiderte das Lächeln, doch es war die junge Frau, die sprach. »Wir kommen vom Piankatank-Bund.« Sie reichte der Verkäuferin eine Karte.
    »Unser Medizinmann hat gerade unsere Sammlung durchgesehen, und diese Gegenstände haben für unser Volk keine Bedeutung mehr. Die Weißen haben sie getötet, ihre Macht ist gebrochen. Wir wüssten gern, ob Sie vielleicht daran interessiert sind.«
    Aufmerksam betrachtete die Verkäuferin die Gegenstände, die der Blonde nacheinander auspackte und vorsichtig nebeneinander auf die Theke stellte - geschnitzte Muscheln, Gebeine und Steine.
    »Algonkin- und Irokesen-Erzeugnisse«, stellte die Verkäuferin sachkundig fest. »Auf einigen Stücken sehe ich Akzessionsnummern von Museen. Sind sie echt?«
    »Aber sicher.« Die junge Frau zog ein gefaltetes Papier aus der Tasche. »Das ist die eidesstattliche Erklärung unseres Stammesanwalts, in der bescheinigt wird, dass der Piankatank-Stamm der rechtmäßige Besitzer dieser Gegenstände ist. Sie können doch im Büro von Richter Kruse nachfragen.«
    Die Verkäuferin las das Dokument durch und betrachtete erneut die Gegenstände auf der Theke. »Wir machen hier gute Geschäfte mit Indianer-Kunst. Japaner, Kuwaitis, Deutsche und auch mancher betuchter Amerikaner zählen zu unseren Kunden. Vielleicht können wir zusammenarbeiten.«
    »Ja, das hoffen wir.« Die junge Frau lächelte zufrieden. »Ihr Geschäft ist das beste, deswegen sind wir zu Ihnen gekommen.«
    Die Verkäuferin nahm einen Muschelhalsschmuck auf, der eine Spinne darstellte. »Grabbeigabe.
    Mississippi-Kultur, wenn ich mich nicht irre.«
    Die junge Frau zuckte die Achseln. »Das ist nur ein Beispiel. Wenn der Preis stimmt, haben wir noch eine ganze Menge mehr anzubieten. Sogar zwei erstaunlich gut erhaltene Schädel.«
    Die Verkäuferin nickte lächelnd. »Wenn das Dokument in Ordnung ist, kommen wir sicher mit dem Piankatank-Bund ins Geschäft.«
    Die junge Frau blickte auf den blonden Mann und strahlte befriedigt. »Gut. Wir
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