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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch!
Autoren: Gordon R. Dickson
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auf den mechanischen Arm geladen wurde. Der Arm schwenkte über den säuregefüllten Graben, streckte sich zum Käfig, und überwacht vom Gesicht im Monitor, öffnete sich die Futterluke, als der mechanische Arm sein schaufelartiges Ende mit dem Tablett in den Käfig schob.
    Lächelnd nahm Eldridge das Tablett herunter. Der Arm zog sich zurück, die Klappe schwang zu und sperrte sich selbsttätig ab. Wächter, Essenträger und Gesicht im Monitor entspannten sich. Der Essenträger wandte sich zur Tür, das Gesicht im Monitor blickte auf irgendein unsichtbares Schaltbrett vor ihm, und die äußere Tür öffnete sich.
    In diesem Augenblick handelte Eldridge.
    Er sprang auf, und seine Hände packten die Eisenstäbe der Klappe. Es gab ein kurzes Kreischen von Metall, als er die Klappe in einer unglaublich erscheinenden Kraftanstrengung losriß und auf sein Bett warf. Im nächsten Moment sprang er mit dem Kopf voran durch die viereckige Öffnung.
    Nach einer Rolle kam er am Rand des Grabens wieder auf die Beine. Der scharfe Geruch der Säure stach in seine Nase. Er sprang aus dem Stand mit ausgestreckten Armen vorwärts – und seine Finger schlossen sich um das schaufelförmige Ende des mechanischen Arms, der in seiner langsamen automatischen Bewegung gerade über den Graben zurückschwenkte.
    Das Metall der Schaufel knirschte und verbog sich, wurde vom Gewicht abwärts geknickt, aber Eldridge hatte bereits losgelassen und ließ sich vom Schwung seines Körpers durch die Luft tragen. Am anderen Ufer des Grabens prallte er, noch im Flug, gegen den nächsten Wächter und riß ihn mit sich zu Boden.
    Eine Sekunde rollten sie ineinander verklammert, dann erschlaffte der Wächter, und Eldridge erhob sich auf ein Knie, in der Rechten das schwarze Rohr des Wächters. Es spuckte einen Feuerstrahl, und der andere Wächter fiel. Eldridge sprang auf und raste zur Tür.
    Sie begann sich zu schließen. Aber der unbewaffnete Essenträger hatte sich nach dem ersten Schreck zur Flucht gewandt. Ein Feuerstrahl aus Eldridges Waffe traf ihn in den Rücken. Er fiel vornüber, und die Tür klemmte an seinem Körper. Eldridge sprang ihm nach und zwängte sich durch die Öffnung.
    Dann war er draußen auf der freien Fläche. Das Kreischen von Alarmsignalen spaltete die Luft. Er begann zu rennen ...
     
    Der Arzt fühlte bereits die Wirkung des Beruhigungsmittels, doch war sie nicht so stark, daß sie ihn gehindert hätte, zum Flugfeld zu eilen, als die Nachricht kam. Getrieben von einer perversen Neugierde, suchte er zuerst das Gefängnis auf, um die herausgerissene Klappe und den verbogenen mechanischen Arm zu untersuchen. Er folgte Eldridges Fluchtweg, der ihn schräg über das Flugfeld zu einer Stelle führte, wo der Kommandeur und der Akademiker bei einer geschwärzten Fläche standen. Sie begrüßten ihn mit kleinen Verneigungen.
    »Hier hat er ein Schiff genommen?« fragte der Arzt.
    »Hier hat er ein Schiff genommen«, sagte der Kommandeur.
    Es entstand eine kurze Stille zwischen ihnen.
    »Nun«, sagte der Akademiker, »wir haben unsere Antwort.«
    »Wirklich?« Der Kommandeur blickte beinahe bittend von einem zum anderen. »Ist es nicht möglich – daß es bloß Zufall war? Daß der Verschluß der Klappe zufällig versagte, und er blindlings handelte und Glück hatte?«
    Der Arzt schüttelte seinen Kopf. Die Droge machte ihn ein wenig müde, und er fühlte, daß seine Emotionen künstlich gedämpft waren, aber sein Denkvermögen hatte nicht gelitten.
    »Die Scharniere der Klappe«, sagte er, »waren korrodiert – von Säure zerfressen.«
    »Von Säure?« Der Kommandeur starrte ihn an. »Wo hätte er Säure herkriegen können?«
    »Aus seinem eigenen Verdauungsapparat – herausgewürgt und in die Scharniere gespuckt. Sein Magen sonderte unter anderem Salzsäure ab – natürlich stark verdünnt und nicht allzu wirksam, aber im Laufe einer längeren Zeit ...«
    »Trotzdem«, sagte der Kommandeur verzweifelt. »Ich glaube, daß Glück dabei eine große Rolle spielte.«
    »Können Sie das glauben?« fragte der Akademiker. »Bedenken Sie die genaue Wahl des Zeitpunkts, wo der mechanische Arm in geeigneter Position war, die äußere Tür offen stand und der Wächter überrascht werden konnte. Bedenken Sie den sicheren und unbedenklichen Waffengebrauch, der nur das Ergebnis langer und geduldiger Beobachtung sein konnte, und schließlich die Wahl eines Zeitpunkts, wo ein voll ausgerüstetes Schiff mit noch nicht abgekühlten Triebwerken auf
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