Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch!
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
überspannte den Graben und führte an die offene Tür des Käfigs.
     
    Die drei Fremden und Eldridge gingen über die Brücke und in den Käfig. Dort angelangt, standen sie herum wie Direktoren, die einen Erweiterungsbau ihrer Fabrik besichtigen; und nach einer Weile nahm der Kommandant das Wort.
    »Dies wird von nun an dein Heim sein«, sagte er. Er zeigte auf eine Art Pritsche oder Feldbett, einen Stuhl und andere Gegenstände, mit denen der Käfig möbliert war. »Es ist so bequem, wie wir es machen konnten.«
    »Warum?« platzte Eldridge heraus. »Warum sperrt ihr mich hier ein? Warum ...«
    »In unserem Bemühen, das noch existierende Problem zu lösen«, sagte der Arzt, glatt, »können wir weiter nichts tun als dich unter Beobachtung zu halten und zu hoffen, daß die Zeit für uns arbeiten wird. Ferner hoffen wir, daß es dich beeinflussen wird, selber nach der Lösung zu suchen.«
    »Und wenn ich sie finde – was dann?« rief Eldridge.
    »Dann«, sagte der Kommandeur, »werden wir je nach der Lösung einen humanen Weg für dich finden. Es mag sogar möglich sein, dich auf deine eigene Welt zurückzubringen. Sobald du nicht länger benötigt wirst, werden wir darüber entscheiden. Aber auch im ungünstigsten Fall werden wir dafür sorgen, daß du nicht unnötig leidest; ein rascher und schmerzloser Tod würde dir gewiß sein.«
    Eldridge fühlte, wie sich etwas in ihm zusammenkrampfte.
    »Mich töten?« würgte er. »Glaubt ihr, das wird mich dahin bringen, daß ich euch helfe? Die Hoffnung auf einen schmerzlosen Tod?«
    Sie sahen ihn beinahe mitleidig an.
    »Es könnte sein«, sagte der Arzt, »daß du den Tod als etwas sehr Erstrebenswertes ansehen wirst, weil er ein Leben beendet, dessen du überdrüssig geworden bist. Du wirst hier eingesperrt sein, ohne irgendeine Gelegenheit zur Flucht zu haben. Dieser Käfig wird bei Tag und bei Nacht beleuchtet sein. Wenn wir fortgehen, wird die Brücke hier entfernt, und das einzige, was diesen mit Säure gefüllten Graben überqueren wird, ist ein mechanischer Arm, der dir zweimal täglich durch eine kleine Öffnung im Käfig Nahrung bringen wird. Jenseits des Grabens werden zu allen Zeiten zwei bewaffnete Wächter patrouillieren, aber selbst sie können die Tür in diesem Mauergeviert nicht öffnen. Dies geschieht von außen durch Fernsteuerung, und nur, nachdem der Aufseher sich durch einen Blick auf seinem Bildschirm vergewissert hat, daß hier im Innern alles so ist, wie es sein soll.«
    Er zeigte über den Graben und durch die offene Tür in der Mauer.
    »Sieh genau hin«, sagte er.
    Eldridge spähte hinaus. Der flache kleine Markierungsgraben außerhalb der Mauer lag nicht länger still und leer unter der Sonne. Die Luft über ihm flimmerte und waberte; es war wie eine Barriere aus Hitzewellen.
    »Das ist unsere äußere Sperre. Sie würde dich buchstäblich in Asche verwandeln, wenn du sie berührtest. Sie wird nur für kurze Zeit ausgeschaltet werden, um die Wachablösung zu ermöglichen.«
    Eldridge sagte nichts. Er wandte sich, um und sah, daß alle ihn beobachteten.
    »Wir tun dies nicht nur, weil du gefährlicher sein könntest, als es den Anschein hat«, sagte der Arzt, »sondern auch, um dir deine Hilflosigkeit vor Augen zu führen, so daß du mehr geneigt sein wirst, uns zu helfen.«
    »Und ihr glaubt«, fragte Eldridge heiser, »daß alles das mir den Wunsch eingeben sollte, euch zu helfen?«
    »Ja«, sagte der Arzt, »denn es gibt noch einen Gesichtspunkt. Nach deiner Gefangennahme wurdest du physiologisch auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt. Wir sind auf dem organischen Gebiet weit fortgeschritten, und bestimmte Dinge sind allen Lebensformen gemeinsam. Ich habe die Arbeit an dir selbst überwacht. Du wirst finden, daß du praktisch unsterblich und gegen alle Arten von Geisteskrankheit gefeit bist. Dies wird für immer dein Heim sein, und weder Tod noch Wahnsinn werden dir eine Möglichkeit zur Flucht aus dieser Existenz bieten.«
    Sie drehten um und gingen hinaus. Ein ferngesteuerter Mechanismus ließ die Käfigtür zufallen. Eldridge hörte das metallische Geräusch einrastender Schlösser. Die Brücke über den Graben wurde zurückgezogen.
    Gleich darauf verließen die drei wolligen Gestalten das Mauerrechteck durch die Tür. Die Wachen begannen ihren Rundgang in entgegengesetzten Richtungen, die Waffen in ihren Pranken. Die Tür schloß sich.
    Über das seltsame Gefängnis senkte sich die Stille eines warmen Sommernachmittags. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher