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Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Titel: Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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Sie wollte ihn nicht nach einem Onkel oder irgendjemand anderem fragen, der einspringen konnte, um seine Enttäuschung nicht noch zu vergrößern, falls er die Frage verneinen musste.
    „Aber Kyle hat mir seine Handynummer gegeben“, sagte Michael mit lebhafterer Stimme.
    „Hat er das?“, fragte Julia überrascht. Sie bezweifelte, dass Kyle seine Telefonnummer jedem Jungen verriet, den er kennenlernte.
    Michael nickte. „Er hat gesagt, wenn ich irgendwas bräuchte, sollte ich ihn anrufen. Deshalb habe ich ihm eine Nachricht hinterlassen mit dem genauen Datum, der Uhrzeit und dem Ort, wo das Frühstück stattfindet. Ich weiß, dass er bis dahin wieder zurück ist, und die Suns haben erst am Abend wieder ein Spiel. Und es ist ein wirklich sehr frühes Frühstück. Fast noch vor Schulbeginn.“
    Julia wollte etwas erwidern, schwieg aber. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Sie konnte ihm nichts verspreche, wenn es sich um Kyle handelte. Doch Michael sah sie aus seinen großen braunen Augen voller Hoffnung an.
    „Ich bin sicher, dass er sein Bestes gibt“, entgegnete Julia. „Hat er dir schon geantwortet?“
    Michael schüttelte den Kopf. „Nein. Aber das muss er auch nicht. Ich weiß , dass er dort sein wird. Er hat gesagt, ich solle ihn anrufen, wenn ich irgendwas bräuchte.“
    Die Naivität der Jugend, dachte sie, während sie in die Augen eines Kindes schaute, das bereits so viel Schmerz und Leid erfahren hatte.
    Sie befürchtete, dass ihm noch mehr davon bevorstehen könnte. Kyle war nur ein Fremder für Michael, einer, den der Junge auf ein Podest gestellt hatte. Für Julia hatte Kyle einfach vergessen, dass er dem Jungen seine Handynummer gegeben hatte. Vielleicht würde er sich gar nicht mehr an das Frühstück erinnern, wenn er von der desolaten Tour zurückkam, auf der das Team ein Spiel nach dem anderen verlor.Oder das Frühstück war vielleicht einfach zu viel Stress. So wie Julia selbst.
    „Ich bin sicher, dass er tut, was er kann“, beruhigte sie ihn. „Wann ist es denn?“
    Michael nannte ihr das Datum.
    Die Suns würden am Abend zuvor wieder in der Stadt landen. Wer wusste schon, ob Kyle in dieser Situation Lust zu einem frühen Frühstück haben oder daran denken würde, anzurufen, wenn er es nicht schaffte?
    „Glaubst du auch, dass Kyle da sein wird?“, fragte Michael.
    Julia atmete tief durch. „Ich denke, du wirst auf jeden Fall jemanden beim Frühstück dabeihaben“, versicherte sie ihm und blieb absichtlich vage in ihren Worten.
    Sie streckte die Hand aus und fuhr ihm durchs Haar.
    Genervt verzog er das Gesicht und kämmte es mit der Hand wieder in die Stirn. Er sprang auf und starrte sie an, als hätte sie eine Todsünde begangen.
    Sie verbiss sich ein Lachen.
    „Bis später“, verabschiedete er sich und rannte hinaus.
    „Nicht so schnell!“, rief sie im hinterher.
    Sobald er fort war, setzte sie sich wieder hinter ihren Schreibtisch und notierte sich das Datum, die Uhrzeit und den Ort für das Frühstück. Michael mochte unerschütterliches Vertrauen in Kyle haben, sie allerdings konnte sich diesen blinden Glauben nicht leisten.
    Zu oft war sie von Menschen enttäuscht worden, die sie liebte. Von ihrer Familie. Und ja, auch von Kyle. Also nur für den Fall, für den Fall der Fälle , wollte Julia absichern, dass der Teenager einen männlichen Begleiter in Reserve hatte, der ihn zum Vater-Sohn-Frühstück begleitete.
    Das Charterflugzeug des Teams hob wegen eines Sturms, der den ganzen Flugplan um Stunden verzögerte, verspätet ab. Erschöpft und immer noch genervt, dass sie auf der ganzen Tour nur ein einziges Spiel gewonnen hatten, landete Kyle in Florida. Er fiel in einen traumlosen Schlaf, und der Wecker, den er gestellt hatte, um sich der Zeitverschiebung anzupassen, klingelte viel zu früh. Dennoch zwang er sich zum Aufstehen und verbrachte eine lange Zeit unter der warmen Dusche, um sicherzugehen, dass er wach und handlungsfähig war. Er stieg in seinen Wagen, fuhr über die Brücke und hielt am nächsten Coffeeshop, bevor er sich auf den Weg zu Michaels Schule machte.
    Nie gab er seine Handynummer an jemanden heraus, den er über ein Wohltätigkeitsprojekt kennengelernt hatte. Er wollte keine Versprechen machen, die er aufgrund seines vollgestopften Terminkalenders nicht einhalten konnte. Außerdem wusste er nicht, um welche Art von Gefallen man ihn bitten könnte. Er erledigte gern die Wohltätigkeitsarbeit, die die Suns für ihn arrangierten, und wenn ihm
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