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Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Titel: Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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Zimmer eines Patienten kam, und winkte. „Können wir kurz reden?“
    Er nickte, und sie gingen den Flurhinunter, wo sie ungestört waren. Sie war neugierig, wie sein Einsatz als Dad bei Michaels Vater-Sohn-Frühstück gelaufen war.
    „Hör mal, ich muss dir noch mal danken, dass du das für Michael gemacht hast. Ich weiß, dass du mir keinen Gefallen schuldest, aber ich schätze es wirklich sehr, dass du dich dazu bereit erklärt hast.“
    Eindringlich musterte Richard sie. „Nein, ich schulde dir nichts, aber ich bin ebenfalls der Meinung, dass das gesunde Kind ebenso wichtig ist wie das kranke. Es war mir ein Vergnügen, helfen zu können.“
    Sie lächelte. „Deshalb habe ich dich gefragt. Mir ist aufgefallen, dass du deine Arbeit nicht im Krankenhaus lässt. Du nimmst sie mit nach Hause. Wie auch immer – vielen Dank!“
    „Wie gesagt, es war mir ein Vergnügen. Doch es war gar nicht nötig. Schließlich hatte Michael seine erste Wahl da.“
    Julias Magen schien sich umzudrehen. „Kyle ist aufgetaucht?“
    „Und er war nicht allzu erfreut zu entdecken, dass Michael Gesellschaft hatte. Vor allem als er begriff, dass du meine Anwesenheit für den Fall vorgesehen hattest, dass er nicht erscheint.“
    Julia brach kalter Schweiß aus. „Das hast du ihm erzählt?“, stieß sie entsetzt hervor.
    „Das musste ich nicht. Michael hat Kyle erklärt, dass er Ms Caldwell gesagt hätte, dass Kyle kommen würde .“
    Sie musste sich an der Wand abstützen, und Richard schaute sie fragend an. „Bist du in Ordnung?“
    „Nur ein bisschen schwindlig“, gab sie zu. Und überrumpelt.
    „Darf ich dir ungefragt einen Rat geben?“
    Sie wedelte mit der Hand. „Nur zu. Mit meinen eigenen Entscheidungen habe ich offenbar keine sehr glückliche Hand.“
    „Seit du in diesem Krankenhaus bist und sogar noch an der Uni, hast du dich nur selten mit Männern verabredet. Und wenn, dann hat es nicht lange gehalten.“
    „Du hast das verfolgt?“, erkundigte sie sich mit ironischem Unterton. Merkwürdigerweise fühlte sie sich nicht angegriffen.
    „Ich habe immer auf den rechten Moment gewartet und versuchte zu verstehen, wie du tickst. Und du warst mir immer ein Rätsel. Bis Kyle Hansen vor ein paar Wochen in die Cafeteria kam.“
    Julia probierte zu schlucken, doch ihre Mund war wie ausgetrocknet. „Und?“
    „Und als du ihn anschautest, sah ich eine komplett andere Frau als die, die ich kannte. Bevor du dich wieder gefangen hattest, warst du für ein paar Sekunden wie ein Teenager, sorglos und glücklicher, als ich dich je erlebt habe.“
    Jetzt konnte sie tatsächlich nicht mehr schlucken, geschweige denn sprechen.
    „Ich weiß nicht, wo deine Probleme liegen, und ich habe keinen Schimmer, wovor du dich versteckst, jedoch sollte es nicht vor ihm sein.“ Er zuckte die Achseln. „Das ist mein Rat, wozu auch immer er gut sein mag.“
    „Zu sehr vielem.“ Sie lächelte.
    Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange. „Viel Glück, Julia. Wie auch immer du dich entscheidest.“ Richard ging davon. Selbstbewusst wie immer, egal welche Hindernisse das Leben ihm in den Weg stellte.
    Sie konnte etwas von ihm lernen, dachte sie, während sie ihm nachblickte.
    Dann zog sie sich in ihr Büro zurück, wo sie die Tür schloss, den Schlüsselumdrehte und zu Boden sank. Sie legte den Kopf auf die Knie und betete, dass der Schwindel nachließ. Als sie wieder einigermaßen gleichmäßig atmete, zwang sie sich, dem ins Auge zu sehen, was sie so aufwühlte.
    Kyle war bei Michaels Frühstück aufgetaucht, obwohl sie überzeugt gewesen war, dass er das nicht täte. Sie hatte sogar einen anderen Mann gebeten, für ihn einzuspringen.
    Kyle hatte gesagt, dass er sie von unterwegs anrufen würde, und für sie war klar gewesen, dass er es nicht täte. Sogar nachdem sie eine wundervolle Nacht verbracht hatten, die ihre Welt aus den Angeln hob. Und nach dem zu urteilen, wie er sie vorher, währenddessen und auch danach angeschaut hatte, war es ihm genauso gegangen.
    Doch statt sich ihren Gefühlen zu stellen und die machtvolle Verbindung zwischen ihnen zu akzeptieren, war sie fortgerannt – weit und schnell. Schlimmer noch, sie hatte ihm den Eindruck vermittelt, als ob er ihren Glauben, ihr Vertrauen und sogar ihre Liebe nicht verdiente, ihrer nicht wert wäre.
    Und hatte er von diesen Erfahrungen nicht schon so viele gemacht, dass es für ein ganzes Leben reichte?
    Nun waren fast zehn Jahre vergangen, und sie badete sich noch immer in
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