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Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Titel: Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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dem Schmerz, dass ihre Eltern sie vernachlässigt hatten, und baute Mauern auf gegen das, was sie mehr wollte als alles andere, weil sie Angst hatte, es – oder besser ihn – wieder zu verlieren.
    Aber was war schlimmer? Ihn zu verlieren, nachdem sie alles getan hatte, damit es zwischen ihnen klappte? Oder die zweite Chance bewusst wegzuwerfen, da sie zu viel Angst hatte, um es überhaupt zu versuchen?
    Sie erhob sich, und während sie um Fassung rang, erinnerte sie sich an Richards Worte, laut und deutlich: Ich weiß nicht, wo deine Probleme liegen, und ich habe keinen Schimmer, wovor du dich versteckst, jedoch sollte es nicht vor ihm sein.
    Nun wusste sie, wo ihre Probleme lagen, und es wurde Zeit, sie zu überwinden. Kein Verstecken mehr vor sich selbst oder vor dem Leben. Sie würde nach dem streben, was – oder besser wen – sie wollte.
    Ob er noch immer da sein würde oder nicht, stand auf einem anderen Blatt.

9. KAPITEL
    Kyle stand vor seinem Spind, stretchte sich und versuchte, sich innerlich auf das Spiel vorzubereiten. Er pitchte heute Abend, wobei sie nicht nur das letzte Spiel, das er als Pitcher begonnen hatte, verloren hatten, sondern eine beschämende Tour hinter ihnen lag, die die Fans vermutlich nicht so schnell vergessen würden. Herrje, er konnte sie nicht vergessen. Allerdings konnte er sich auch nicht konzentrieren.
    Wie zum Teufel konnte Julia offenbar so wenig von ihm halten, dass sie diesen verklemmten Doktor zu Michaels Vater-Sohn-Frühstück geschickt hatte, weil sie annahm, dass Kyle nicht auftauchte? Glaubte sie ernsthaft, dass er den Jungen im Stich lassen würde? So wie man ihn an jedem verdammten Tag seines Lebens im Stich gelassen hatte?
    Er knallte die Spindtür zu, sodass die ganze Schrankreihe gegen die Wand klapperte. Jeder seiner Teamkollegen machte einen großen Bogen um ihn.
    „Hey, Hansen!“
    Macy.
    „Lass mich in Ruhe. Ich bin in einer Stunde mit Pitchen dran.“
    Sie trat auf ihn zu, baute sich direkt vor ihm auf. „Du musst zu einer Besprechung. Jetzt.“
    Die wenigen Gespräche im Umkleideraum erstarben. Jedermann kannte seine Regel.
    „Machst du Witze?“, fragte er.
    „Du bist ja in einer Superstimmung.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Nein, ich scherze nicht. Ich meine es ernst.“
    „Dann hast du wohl eine heimliche Todessehnsucht“, murmelte er.
    „Nein, ich habe die Sehnsucht, zu gewinnen . So wie jeder in diesem Team, dich eingeschlossen. Also bring diese Besprechung hinter dich und geh dann aufs Spielfeld, um so zu pitchen, wie du bezahlt wirst.“ Sie hielt inne und holte Atem. „In meinem Büro. Jetzt.“ Sie drehte sich um und eilte strammen Schrittes hinaus, sodass ihre rote Haarmähne hinter ihr her wehte.
    Kyle stürmte hinter ihr her.
    Nicht einer der Spieler kam ihm in die Quere.
    Er lief den Gang entlang und war wirklich nicht in der Stimmung, von den Eigentümern für sein Verhalten vor einem Spiel zurechtgewiesen zu werden – wie berechtigt ihre Beschwerde auch sein mochte.
    Vor Macys Bürotür atmete er einmal tief durch, dann öffnete er sie in der Erwartung, dass der Besitzer oder Manager vor ihm saß und ihn aus dem Team warf.
    Stattdessen traf er auf Julia.
    Julia, die in ihren engen Jeans und seinem Trikot vor der Porträtwand stand, die sie schon bei ihrem ersten Treffen in diesem Raum betrachtet hatte.
    Sie schaute von den Bildern auf.
    Er durchbohrte sie förmlich mit seinem Blick und drehte sich dann wieder Richtung Tür.
    „Kyle, warte.“
    Ihre sanfte Stimme ließ ihn innehalten. „Ich kann das hier nicht vor einem Spiel. Ich brauche meine Konzentration.“
    Und sie war die größte Ablenkung, die es überhaupt für ihn gab. Macy sollte es besser wissen.
    „Ist mir klar. Und ich wäre nicht hier, wenn ich nicht glauben würde, dass ich sie dir zurückgeben kann. Deine Konzentration, meine ich.“
    Er hatte keine Lust auf Rätsel, doch ihm war bewusst, dass er Julia nur loswerden würde, wenn er ihr zuhörte. Und nun, da er sie gesehen hatte – die glänzendenLippen und die vollen Brüste unter seiner Nummer –, würde er sich so lange nicht aufs Pitchen konzentrieren können, bis er herausgefunden hatte, warum sie gekommen war.
    Er wandte sich zu ihr um, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete.
    Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Okay, also hier ist es. Ich weiß, dass du denkst, ich würde nicht an dich glauben. Du denkst, dass ich dir nicht vertraue, und ich habe nichts getan, um dich vom
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