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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zurzeit in einer Gefängniszelle hockt.«
    »Der Aufenthalt hier gibt mir die Chance, mir Gedanken über ein neues Buch zu machen.«
    »Was ist aus dem alten Buch geworden? Dem über das persönliche Krisenmanagement?«
    »Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nicht jede Krise gemanagt werden kann.« Sie sah sich in der Zelle um. »So sehr wir auch stets auf Sicherheit bedacht sind, können wir uns nicht vor allem schützen. Wenn wir das Leben wirklich leben wollen, müssen wir auch das mit dem Leben einhergehende Chaos akzeptieren.«
    »Wobei die Hochzeit mit mir bestimmt ein guter Anfang wäre.«
    »Nur dass das Chaos seine eigene Art hat, uns zu finden. Wir brauchen es nicht extra zu suchen.«
    »Trotzdem ...«
    »Eine Ehe zwischen uns beiden wäre unvorstellbar schwierig«, fuhr sie nüchtern fort. »Bereits die Logistik wäre ein riesiges Problem. Jeder von uns hat eine eigene Karriere. Und wo würden wir leben?«
    »Ich bin überzeugt, dass du auf all diese Fragen innerhalb kürzester Zeit die passenden Antworten finden wirst. Du kannst ja schon mal anfangen, Listen zu erstellen. Du weißt doch wohl noch, wie das geht? Und während du dabei bist, werde ich mich um die wirklich wichtigen Dinge kümmern.«
    »Als da wären?«
    »Zum Beispiel der Entwurf unserer neuen Küche. Alles wird technisch auf dem allerneuesten Stand sein. Außerdem will ich auf einer Seite eine niedrigere Arbeitsplatte haben, damit auch unsere Kinder kochen können, obgleich wir den kleinen Racker, mit dem du momentan schwanger bist, besser von Messern fern halten. Dann brauchen wir einen großen Esstisch mit -«
    »Ich bin nicht schwanger.«
    »Ich bin mir sicher, dass du schwanger bist. Männliche Intuition.«
    »Weshalb hast du es dir so plötzlich anders überlegt? Was hat diesen Sinneswandel bewirkt?«
    »Du.« Ohne sie zu berühren, setzte er sich neben sie auf die Pritsche und sah ihr in die Augen. »Weißt du, du machst mir eine Heidenangst. Als du in mein Leben gestürmt bist, hast du alles auf den Kopf gestellt. Du hast mein gesamtes bisheriges Selbstbild aus dem Gleichgewicht gebracht und mir eine völlig neue Sichtweise vermittelt. Ich weiß, wer ich früher gewesen bin, aber endlich bin ich auch bereit, mir zu überlegen, wer ich jetzt bin. Zynismus kann einen ermüden, Isabel, und im Zusammensein mit dir habe ich mich ... davon erholt.«
    Die Federn der Pritsche quietschen, als er unvermittelt aufsprang und voller Leidenschaft erklärte: »Und wag ja nicht, mir zu sagen, du hättest aufgehört, meine Liebe zu erwidern, denn du bist nach wie vor ein besserer Mensch als ich, und ich verlasse mich darauf, dass du mit meinem Herzen fürsorglicher umgehst, als ich mit dem deinen umgesprungen bin.«
    »Verstehe.«
    Er tigerte in der kleinen Zelle auf und ab. »Ich weiß, dass eine Ehe mit mir sicher chaotisch werden wird. Zwei verschiedene Karrieren. Kinder. Reisetermine, die nicht miteinander zu vereinbaren sind. Du wirst dich der Presse stellen müssen, der ich in den letzten Wochen nach Kräften aus dem Weg gegangen bin. Paparazzi werden sich im Gebüsch verstecken, um Fotos von dir machen zu können, und alle sechs Monate wird es irgendwelche Storys geben, denen zufolge ich dich schlage oder du auf irgendwelchen Drogen bist. Ich werde häufig zu Dreharbeiten unterwegs sein, und dort werden sich mir unverdrossen weiter Frauen an den Hals werfen. Jedes Mal, wenn ich eine Liebesszene mit einer schönen Kollegin drehen werde, wirst du mir all die Gründe nennen, weshalb dich das nicht stört. Und dann werde ich merken, dass du die Ärmel meines Lieblingshemdes abgeschnitten hast.« Er baute sich geradezu drohend vor ihr auf und piekste ihr mit seinem Zeigefinger in die Brust. »Aber die Frau, die heute Nachmittag auf der Mauer der alten Burg gestanden hat, ist stark genug, um es mit einer ganzen Armee anderen Frauen aufzunehmen. Und jetzt will ich von dir hören, dass diese Frau nicht von mir auf dem Berg zurückgelassen worden ist.«
    Sie rang die Hände. »Also gut. Warum auch nicht?«
    »Warum auch nicht?«
    »Genau, warum auch nicht.«
    Er ließ die Arme sinken. »Das ist alles? Ich schütte dir mein Herz aus. Ich liebe dich so sehr, dass es mir tatsächlich Tränen in die Augen treibt. Und alles, was ich von dir höre, ist ein ›Warum auch nicht?‹«
    »Was hast du denn erwartet? Soll ich vor lauter Dankbarkeit, dass du endlich zu Vernunft gekommen bist, vor dir auf die Knie sinken oder was?«
    »Ich finde, das wäre eine
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