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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth
Autoren: Alan Dean Foster
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Horizont aufgetaucht. Ein Nabel thermonuklearen Feuers, so überstrahlte sie ein paar Sekunden lang Replers Sonne, und dann verblaßte sie. In ihrem Leuchten ging das kurze Aufflammen auf der Oberfläche des Planeten unbemerkt vorüber.
    Sich voll bewußt, daß ein Eingeständnis der Hilflosigkeit angesichts einer sich wahrscheinlich zu Feindseligkeiten entwickelnden Situation der Karriere nicht förderlich ist, waren sich beide Kommandanten darüber einig, über den ganzen Vorfall möglichstes Stillschweigen zu bewahren.
     
    Beide Monde waren untergegangen. Porsupah torkelte an den Docks entlang. Dieser Stadtteil von Repler City wurde von Besuchern bevorzugt, die weder Menschen noch Thranx waren.
    Porsupahs Gedanken waren farbig, doch nicht sehr klar. Für ein so kleines Säugetier war seine Aufnahmefähigkeit für fermentierten Alkohol so bemerkenswert, daß sie von Uneingeweihten Bemerkungen herausforderte. Er hatte einen Monat – nach Lokalzeit – Urlaub bekommen und den dritten Tag eines spektakulären Besäufnisses hinter sich gebracht. Das schickte sich nicht für einen Offizier, noch dazu einen Offizier der Kirche. Aber Ashvenarya selbst hatte, nachdem ihm die Einzelheiten berichtet worden waren, allen dreien die Erlaubnis erteilt, anzustellen, was sie wollten, wenn es nicht gerade ein Mord war, und vielleicht den auch, solange sie diskret dabei vorgingen.
    Vergnügt rief er sich Chathams Gesicht in die Erinnerung zurück, als der alte Knacker den Krater gesehen hatte, der jetzt die Stelle seiner kostbaren Insel einnahm. Ihr wahnsinniger fremdrassiger Verbündeter hatte alles in großem Stil erledigt, einschließlich seines Selbstmords. Welch eine phantastische Folge wechselnder Gesichtsausdrücke, als Ashvenarya den vollständigen Wiederaufbau auf Kosten der Kirche anordnete!
    Kitten und ihr rauhhaariger Handelskapitän waren in eigenen Angelegenheiten auf eine ferne Insel gereist. Der Tolianer war für beide froh. Wenn jetzt nur jemand seiner eigenen Rasse, aber dem anderen Geschlecht angehörig, verfügbar wäre, um ihn bei ein paar kleinen Leichtfertigkeiten zu unterstützen! Er seufzte, dann runzelte er die Stirn. Seine sonst so ausgezeichneten Augen sahen nicht mehr ganz klar, und trotzdem meldeten sie ihm, daß er sich zwischen unbekannten Gebäuden befand. Offenbar hatte er sich weit von dem Vergnügungsviertel und den vollen Bars in ein Gebiet verfallener Lagerhallen und Schuppen entfernt, die gebaut sein mochten, als man Repler zu besiedeln begann. Einige trugen verbotene Zeichen. Auf einem wurde kläglich verkündet, hier werde ein neuer Vergnügungspier gebaut. Der Dschungel begann ein kleines Stück weiter weg. Porsupah war bis an den äußersten Rand der Stadt geraten.
    Auch gut! Heil dem unerschrockenen Forscher! Wo hatte er nur seinen Vorrat? Er hakte den kleinen Behälter voll scharfer Flüssigkeit von seinem Gürtel los und nahm einen großen Schluck. Er selbst wollte jetzt den neuen Pier einweihen und all diese pompösen, arroganten, froschgesichtigen Politiker um ihr Privileg bringen! Er stolperte auf das Wasser zu und stützte sich gegen eine Bretterwand, als er das Gleichgewicht zu verlieren drohte.
    Eine große Gestalt schritt zwischen zwei langen, mit Brettern vernagelten Lagerhäusern vor. Das Gesicht lag im Schatten, aber der Strick, der sich um eine Schulter des Mannes ringelte, bewegte sich ein bißchen. Nicht einmal im Dunkeln und betrunken konnte Porsupah ihn verkennen. Er rieb sich die Augen, was die Sache nur noch schlimmer machte.
    Die Gestalt blieb am Rande eines alten Landestegs stehen. Sie tat etwas mit einem verborgenen Mechanismus. Porsupah kicherte und rülpste dann heftig. Offenbar merkte der Mann nichts davon.
    Eine ungeheuerliche Masse hob sich dicht vor den Pfahlrammen aus dem Meer. Sie verdeckte einen großen Teil des Nachthimmels. An der zylindrischen Nase glänzten ein paar Lichter. Von dem Hauptkörper, Hunderte von Metern lang, ging ein ganz schwaches, lavendelfarbenes Leuchten aus.
    Ein helleres, rechteckiges Licht erschien an einer Seite des Fahrzeugs. Eine kleine Plattform wurde ausgefahren. Sie glitt mit kaum hörbarem, tiefem Summen auf den Pier zu. Der große Mensch trat auf die Plattform und stellte sich hinter einen riesigen, haarigen Fremden, dessen Rasse Porsupah nicht identifizieren konnte. Die Plattform glitt wieder ins Schiff. Das rechteckige Licht verlöschte hinter ihr.
    Porsupah stieß sich von seiner Bretterwand ab und stolperte in die
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