Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
werden, jedes Ersuchen ihrerseits um Notfallhilfe soll mit aller gebührenden Schnelligkeit erfüllt werden, und wegen weiterer Informationen soll ich mich an das Sicherheitshauptquartier für Sektor Zwei wenden.«
    »O ja«, sagte Miles, »das stimmt. Diese Botschaft hier hat nur den Status der Klasse III, nicht wahr? Hm, na ja, die Beziehung ist ziemlich einfach. Die Dendarii werden unter Vertrag gehalten für höchst geheime Operationen, die entweder außerhalb der Reichweite des kaiserlichen Sicherheitsdienstes ablaufen oder für die jede direkte, nachweisbare Verbindung zu Barrayar politisch heikel wäre. Auf Dagoola traf beides zu. Die Befehle erteilt mir der Generalstab, mit Rat und Zustimmung des Kaisers, und zwar über den Chef des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes, Illyan. Das ist eine sehr kurze Befehlskette. Ich bin der Vermittler, vermeintlich die einzige Verbindung zwischen Barrayar und den Dendarii. Ich verlasse das Kaiserliche Hauptquartier als Leutnant Vorkosigan und tauche – wo auch immer – als Admiral Naismith wieder auf und halte einen neuen Kontrakt in der Hand. Wir erledigen, was immer uns aufgetragen wurde, und dann verschwinde ich – vom Standpunkt der Dendarii aus gesehen – so geheimnisvoll, wie ich gekommen bin. Gott allein weiß, was sie glauben, was ich in meiner Freizeit mache.«
    »Willst du das wirklich wissen?«, fragte Elli, und ihre Augen leuchteten.
    »Später«, murmelte er mit dem Mundwinkel.
    Der Hauptmann trommelte mit den Fingern auf dem Komkonsolenpult und blickte vor sich auf ein Display. »Nichts davon 24
    steht in Ihrem offiziellen Dossier. Vierundzwanzig Jahre alt – ist das nicht ein bißchen zu jung für Ihren Rang … äh … Admiral?«
    Er sagte es in einem trockenen Ton, und sein Blick wanderte spöttisch über die Dendarii-Uniform.
    Miles versuchte, den Ton zu ignorieren. »Das ist eine lange Geschichte. Kommodore Tung, seit sehr langer Zeit Dendarii-Offizier, ist das wirkliche Gehirn der Organisation. Ich spiele nur meine Rolle.«
    Elli riß empört die Augen weit auf. Ein strenger Blick von
    Miles versuchte sie zum Schweigen zu zwingen. »Du tust viel mehr als das«, widersprach sie ihm.
    »Wenn Sie die einzige Verbindung sind«, wollte Galeni mit
    einem Stirnrunzeln wissen, »wer, zum Teufel, ist dann diese Frau hier?« Seine Formulierung machte aus ihr, wenn schon keine
    Nichtperson, so doch gewiß eine Nichtsoldatin.
    »Jawohl, Sir. Nun, für den Notfall gibt es drei Dendarii, die meine wirkliche Identität kennen. Kommandantin Quinn, die von Anfang an bei dem ganzen Unternehmen dabei war, ist eine von ihnen. Ich habe einen Befehl von Illyan, immer eine Leibwache bei mir zu haben, deshalb springt Kommandantin Quinn immer ein, wenn ich meine Identitäten wechseln muß. Ich vertraue ihr stillschweigend.« Sie werden doch meine Leute respektieren, zum Teufel mit Ihrem spöttischen Blick, was auch immer Sie über mich denken …
    »Wie lange geht das jetzt schon so, Leutnant?«
    »Oh«, Miles warf Elli einen Blick zu, »sieben Jahre, nicht
    wahr?«
    Ellis helle Augen funkelten. »Mir erscheint es, als wäre es erst seit gestern«, säuselte sie sanft. Anscheinend fiel es ihr auch schwer, Galenis Ton zu ignorieren; Miles hoffte, sie würde ihren scharfen Sinn für Humor unter Kontrolle halten.
    Der Hauptmann betrachtete seine Fingernägel und blickte dann Miles scharf an. »Nun gut, ich werde mich an die Sicherheitsabteilung von Sektor Zwei wenden. Und wenn ich herausfinde, daß 25
    es sich dabei wieder einmal um einen Streich eines jungen
    Vor-Lords handelt, dann werde ich mich nach Kräften darum
    bemühen, daß Sie dafür belangt werden. Egal, wer Ihr Vater ist.«
    »Es ist alles wahr, Sir. Mein Ehrenwort als Vorkosigan.«
    »Ganz recht«, murmelte Hauptmann Galeni.
    Wütend sog Miles den Atem ein – dann hatte er endlich Galenis heimatlichen Akzent erkannt. Er reckte sein Kinn. »Sind Sie –
    Komarraner, Sir?«
    Galeni nickte vorsichtig. Miles erwiderte das Nicken ernst, ziemlich steif. Elli stupste ihn in die Seite und flüsterte: »Was, zum Teufel …?«
    »Später«, murmelte Miles zurück. »Es geht um barrayaranische Innenpolitik.«
    »Soll ich mir Notizen machen?«
    »Vermutlich.« Er hob die Stimme. »Ich muß Kontakt mit
    meinen tatsächlichen Vorgesetzten aufnehmen, Hauptmann Galeni. Ich habe keine Ahnung, wie meine nächsten Befehle lauten.«
    Galeni schürzte die Lippen und bemerkte sanft: »Ich bin tatsächlich einer Ihrer Vorgesetzten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher