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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Leutnant Vorkosigan.«
    Und wahrscheinlich verteufelt sauer, dachte Miles, aus der eigenen Befehlskette ausgeklammert zu sein – und wer könnte es ihm verargen? Jetzt ganz sachte … »Natürlich, Sir. Wie lauten meine Befehle?«
    Galeni ballte frustriert die Fäuste und verzog ironisch den Mund. »Ich werde Sie vermutlich zu meinem Personal nehmen
    müssen, während wir die Klärung abwarten. Sie sind also dritter Assistent des Militärattaches.«
    »Das ist ideal, Sir, danke«, sagte Miles. »Admiral Naismith muß jetzt unbedingt verschwinden. Die Cetagandaner haben nach Dagoola einen Preis auf seinen – meinen – Kopf ausgesetzt.
    Zweimal hatte ich Glück.«
    Jetzt war Galeni an der Reihe zu erstarren. »Machen Sie Witze?«
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    »Deshalb gab es bei den Dendarii vier Tote und sechzehn
    Verletzte«, sagte Miles steif. »Ich finde das überhaupt nicht amüsant.«
    »In diesem Fall«, sagte Galeni grimmig, »betrachten Sie Ihre Bewegungsfreiheit auf den Bereich der Botschaft beschränkt.«
    Und dabei soll mir die Erde entgehen? Miles seufzte widerwillig. »Jawohl, Sir«, stimmte er mit dumpfer Stimme zu. »Solange Kommandantin Quinn hier meine Vermittlerin zu den Dendarii
    bleiben kann.«
    »Warum brauchen Sie weiteren Kontakt mit den Dendarii?«
    »Das sind meine Leute, Sir.«
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, dieser Kommodore Tung leite die Show.«
    »Er ist im Augenblick auf Heimaturlaub. Aber bevor Admiral
    Naismith im Hintergrund verschwindet, muß ich unbedingt ein paar Rechnungen bezahlen. Wenn Sie mir die unmittelbaren Kosten auslegen könnten, dann könnte ich diese Mission abschlie
    ßen.«
    Galeni seufzte, seine Finger tanzten über der Komkonsole und zögerten dann. »Unterstützung mit aller gebotenen Eile. In Ordnung. Wieviel brauchen Sie eigentlich?«
    »Grob geschätzt achtzehn Millionen Mark, Sir.«
    Galenis Finger blieben wie gelähmt in der Luft hängen.
    »Leutnant«, sagte er vorsichtig, »das ist das Zehnfache des Jahresbudgets dieser ganzen Botschaft. Einige zehnmal das Budget dieser Abteilung!«
    Miles breitete die Hände aus. »Betriebskosten für 5000 Soldaten und Techniker und elf Schiffe während mehr als sechs Monaten, plus die Verluste an Gerät – wir haben verteufelt viel Ausrüstung auf Dagoola verloren – Sold, Lebensmittel, Treibstoff, medizinische Kosten, Munition, Reparaturen – ich kann Ihnen die Kalkulationsunterlagen zeigen, Sir.«
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    Galeni lehnte sich zurück. »Ich bezweifle nicht, daß sie korrekt sind. Aber mit dieser Angelegenheit muß sich das Sicherheitshauptquartier des Sektors befassen. Gelder in dieser Höhe gibt es hier überhaupt nicht.«
    Miles kaute an der Innenseite seines Zeigefingers. »Ach so.« Ja, wirklich. Er würde nicht in Panik geraten … »In diesem Fall, Sir, darf ich Sie ersuchen, daß Sie meine Anforderung so bald wie möglich an das Sektor-HQ schicken?«
    »Glauben Sie mir, Leutnant, für mich hat es höchste Priorität, Sie dem Befehl von jemand anderem zu unterstellen.« Er stand auf.
    »Entschuldigen Sie mich. Warten Sie hier.« Kopfschüttelnd verließ er das Büro.
    »Was, zum Teufel, ist los?«, stichelte Elli. »Ich dachte, du würdest versuchen, diesen Kerl auseinanderzunehmen, egal ob er Hauptmann ist oder nicht – und dann hörst du einfach auf. Was ist so magisch an einem Komarraner, und wo kann ich mir einen
    besorgen?«
    »Nicht magisch«, sagte Miles. »Ganz und gar nicht magisch.
    Aber sehr wichtig.«
    »Wichtiger als ein Vor-Lord?«
    »Auf seltsame Weise ja, gerade jetzt. Hör mal, du weißt doch, der Planet Komarr war die erste interstellare Eroberung des Reiches von Barrayar, nicht wahr?«
    »Ich dachte, du hättest es eine Annexion genannt.«
    »Das ist dasselbe in Grün. Wir nahmen Komarr wegen seiner
    Wurmlöcher ein, weil es auf unserer einzigen Nexusverbindung saß, weil es unseren Handel drosselte, und vor allem, weil es Bestechungen annahm und dann die cetagandanische Flotte durchließ, als Cetaganda versuchte, uns zu annektieren. Vielleicht erinnerst du dich auch, wer der oberste Konquistador war.«
    »Dein Vater. Damals, als er nur Admiral Lord Vorkosigan war, bevor er Regent wurde. Darauf beruht sein Ruf.«
    »Nun ja, davon bekam er mehr als einen Ruf. Wenn du je sehen möchtest, wie Rauch aus seinen Ohren kommt, dann mußt du nur 28
    in seiner Hörweite ›der Schlächter von Komarr‹ flüstern. So haben sie ihn tatsächlich genannt.«
    »Vor dreißig Jahren, Miles.« Sie zögerte. »War daran
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