Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
ihn zu codieren, Sir.«
    »Gut, bringen Sie ihn in mein Büro.«
    Kurz darauf erschien Barth, noch in Zivilkleidung. Galeni ge
    leitete Elli nach draußen. »Sergeant Barth wird Sie aus dem Botschaftsbereich hinausbegleiten, Kommandantin Quinn.«
    Sie blickte über die Schulter auf Miles zurück. Er deutete einen militärischen Gruß an, der sie beruhigen sollte.
    »Was soll ich den Dendarii sagen?«, fragte sie.
    »Sag ihnen – sag ihnen, ihr Geld ist unterwegs«, rief Miles. Die Tür schloß sich mit einem Zischen und entzog Elli seinen Blicken.
    Galeni kehrte an seine Komkonsole zurück, die mit einem
    Blinken seine Aufmerksamkeit forderte. »Vorpatril, bitte sorgen Sie dafür, daß Ihr Cousin dieses … Kostüm ausziehen kann und eine korrekte Uniform bekommt. Das hat jetzt für Sie höchste Priorität.«
    Jagt Ihnen Admiral Naismith einen Schrecken ein – wenigstens einen kleinen … Sir? dachte Miles gereizt. »Die Dendarii-Uniform ist so echt wie Ihre eigene, Sir.«
    Galeni warf ihm über sein blinkendes Pult hinweg einen ungehaltenen Blick zu. »Das konnte ich nicht wissen, Leutnant. Mein Vater konnte mir nur Spielzeugsoldaten kaufen, als ich ein Junge war. Sie beide können gehen.«
    Miles wartete, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, dann riß er wütend seine grau-weiße Jacke herunter und warf sie auf den Boden des Korridors. »Kostüm! Spielzeugsoldaten! Ich glaube, ich bringe diesen komarranischen Bastard um!«
    »Oho«, sagte Ivan, »sind wir heute aber empfindlich.«
    »Du hast doch gehört, was er gesagt hat!«
    »Klar, schon … aber Galeni ist in Ordnung. Vielleicht ein
    bißchen pedantisch. Es gibt ein Dutzend schäbiger Söldnerorganisationen, die sich in merkwürdigen Winkeln des Wurmlochne34
    xus herumtreiben. Einige von ihnen balancieren auf der schmalen Grenze zwischen Legalität und Illegalität. Wie soll er wissen, daß ihr Dendarii nicht praktisch irgendwelche Entführer seid?«
    Miles hob seine Uniformjacke auf, schüttelte sie aus und legte sie sorgfältig über seinen Arm. »Uff.«
    »Komm schon«, sagte Ivan. »Ich bringe dich runter zur Materialausgabe und besorge dir eine Montur in einer Farbe, die Galeni besser gefällt.«
    »Haben die denn etwas in meiner Größe?«
    »Sie erstellen eine Laserabmessung deines Körpers und produzieren dir die Uniform in Einzelanfertigung, computergesteuert, genau wie der überbezahlte Pirat von Schneider, zu dem du in Vorbarr Sultana gehst. Wir befinden uns hier auf der Erde, mein Lieber.«
    »Mein Mann auf Barrayar fertigt schon seit zehn Jahren meine Kleider an. Er kennt einige Tricks, die nicht im Computer gespeichert sind … Nun ja, ich kann wahrscheinlich damit leben.
    Kann der Computer der Botschaft auch Zivilkleider anfertigen?«
    Ivan zog eine Grimasse. »Falls dein Geschmack konservativ ist.
    Wenn du etwas Modisches möchtest, um die hiesigen Mädels zu beeindrucken, dann mußt du dich woanders hinbemühen.«
    »Ich habe so ein Gefühl, daß ich mit Galeni als Anstandsdame nicht sehr weit kommen werde«, seufzte Miles. »Es wird halt so gehen müssen.«
    Miles beäugte den waldgrünen Ärmel seine barrayaranischen
    Uniform, zog die Manschette zurecht und reckte das Kinn hoch, um seinen Kopf besser über dem hohen Kragen unterzubringen. Er hatte schon halb vergessen, wie unbequem dieser verdammte
    Kragen war, bei seinem kurzen Hals. Vorn schienen die roten Rechtecke seines Leutnantsrangs in seine Backen zu stechen, hinten klemmte der Kragen sein noch nicht geschnittenes Haar ein.
    Und die Stiefel waren ganz neu. Der Knochen, den er sich auf Dagoola im linken Bein gebrochen hatte, schmerzte noch, selbst 35
    jetzt, nachdem er erneut gebrochen, gerade zusammengesetzt und mit Elektra-Stim behandelt worden war.
    Trotzdem gab ihm die grüne Uniform ein heimatliches Gefühl.
    Sie bedeutete sein wahres Selbst. Vielleicht war es Zeit, einmal Urlaub von Admiral Naismith und seinen schwierigen Verantwortlichkeiten zu nehmen, Zeit, sich an die vernünftigeren Probleme von Leutnant Vorkosigan zu erinnern, dessen einzige Aufgabe es jetzt war, die Vorgänge in einem kleinen Büro kennenzulernen und mit Ivan Vorpatril fertigzuwerden. Die Dendarii brauchten ihn nicht zum Händchenhalten bei der Routineruhepause und den Ausbesserungsarbeiten, und außerdem hätte er für Admiral Naismith kein sichereres und gründlicheres Verschwinden arrangieren können.
    Ivans Verantwortung erstreckte sich im besonderen auf ein
    kleines, fensterloses Büro
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher