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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Miles'
    überempfindlicher Reaktion auf Schnell-Penta dieses Angebot wenig nützlich war. Er biß sich auf die Zunge und wartete.
    Destang sah beunruhigt aus. Nach einer Weile des Schweigens sagte er einfach: »Nein.« Er blickte auf und fügte hinzu: »Aber es bedeutet, daß meine Berichte und Ihrer sowie die von Vorkosigan und Vorpatril alle zusammengepackt und zur Überprüfung an
    Simon Illyan geschickt werden. Ich werde mich weigern, den Fall zu schließen. Ich habe meinen Rang nicht dadurch erreicht, daß ich davor zurückscheue, militärische Entscheidungen zu treffen – und auch nicht dadurch, daß ich mich unaufgefordert in politische Entscheidungen verstricke. Ihre … Loyalität wie auch das
    Schicksal von Vorkosigans Klon ist eine allzu undurchsichtige politische Frage geworden. Ich bin nicht von der langfristigen Lebensfähigkeit des Vorhabens der Integration von Komarr
    überzeugt – aber ich möchte nicht gern in die Geschichte als deren Saboteur eingehen.
    Solange das Verfahren schwebt und da es keinen Beweis für
    Hochverrat gibt, werden Sie Ihre Routineaufgaben hier in der Botschaft wieder aufnehmen. – Danken Sie mir nicht«, fügte er düster hinzu, während Miles grinste, Ivan ein lautes Lachen hinunterschluckte und Galeni um einen Bruchteil weniger finster dreinschaute, »es war die Bitte des Botschafters. Sie können wegtreten und Ihren Dienst aufnehmen.«
    Miles unterdrückte den Impuls fortzulaufen, bevor Destang
    seine Meinung änderte. Er erwiderte Destangs militärischen Gruß und ging in normalem Tempo mit den anderen zur Tür. Als sie sie erreicht hatten, fügte Destang hinzu: »Hauptmann Galeni?«
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    Galeni blieb stehen. »Sir?«
    »Mein Beileid.« Die Worte klangen, als hätte man sie mit der Kneifzange aus Destang herausgezogen, aber sein Unbehagen war vielleicht ein Beweis, daß sie ehrlich gemeint waren.
    »Danke, Sir.« Galenis Stimme war so tonlos, daß sie wie die eines Toten klang, aber er brachte schließlich ein kurzes, anerkennendes Nicken zustande.
    In den Schleusen und Korridoren der Triumph klang der Lärm der zurückkehrenden Mannschaften, der Abschlußarbeiten an Ausrüstung und Reparaturen durch die Technikerteams und des Verladens des restlichen Nachschubs. Lärm, aber kein Chaos, Entschlossenheit und Energie, aber keine Hetze. Daß alles ohne Hetze abging, war ein gutes Zeichen, wenn man bedachte, wie lange sie stationär im Orbit gewesen waren. Tungs hartnäckiger Kader von Unteroffizieren hatte nicht zugelassen, daß die routinemäßigen Vorbereitungen bis zur letzten Minute aufgeschoben wurden.
    Von dem Augenblick an, da er mit Elli im Gefolge an Bord
    gekommen war, befand sich Miles im Mittelpunkt eines Wirbelwinds der Neugier – Worum geht es bei dem neuen Kontrakt, Sir?
    Die Schnelligkeit, mit der die Gerüchteküche sowohl gescheite wie auch absurde Spekulationen hervorbrachte, war erstaunlich. Er schickte die Spekulierer ihres Weges mit einem wiederholten: Ja, wir haben einen Kontrakt – ja, wir verlassen den Orbit. Sobald Sie fertig sind. Sind Sie fertig, Mister? Ist der Rest Ihrer Gruppe fertig?
    Dann sollten Sie lieber gehen und ihnen helfen …
    »Tung!«, begrüßte Miles seinen Stabschef. Der untersetzte
    Eurasier trug Zivilkleidung und trug Gepäck mit sich. »Sind Sie gerade zurückgekommen?«
    »Ich gehe gerade weg. Hat Auson Sie nicht erreicht, Admiral?
    Ich habe seit einer Woche versucht, Sie zu erreichen.«
    »Was?« Miles zog ihn beiseite.
    »Ich habe meinen Abschied eingereicht. Ich aktiviere meine
    Ruhestandsoption.«
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    »Was? – Warum?«
    Tung grinste. »Gratulieren Sie mir. Ich heirate.«
    Verdutzt krächzte Miles: »Meinen Glückwunsch. Ah – wann ist das passiert?«
    »Im Urlaub natürlich. Sie ist übrigens eine Cousine dritten Grades von mir. Eine Witwe. Seit ihr Ehemann gestorben ist, betreibt sie selbst ein Touristenschiff auf dem Amazonas. Sie ist eine hervorragende Kapitänin – und eine ebensolche Köchin. Sie macht ein Schweinefleisch a la Moo-shu, für das man einen Mord begehen könnte. Aber sie wird ein bißchen älter – braucht einen starken Mann im Haus.« Der bullige Tung war da sicher der
    Richtige. »Wir werden Partner sein. Verdammt noch mal«, fuhr er fort, »wenn Sie mir die Triumph abkaufen, können wir es uns sogar leisten, auf die Touristen zu verzichten. Sollten Sie einmal das Verlangen haben, auf dem Amazonas hinter einer fünfzig
    Meter langen Luftkissenschaluppe Wasserski zu laufen, mein
    Sohn, dann
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