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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder
Autoren: Lois McMaster Bujold
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jetzt zwei loyale Offiziere, die unter Chemohypnose schwören werden, daß Admiral Naismith und Lord Vorkosigan ohne Frage zwei verschiedene Leute sind. Das wird uns eine Menge wert sein.«
    »Aber wird Destang das auch so sehen?«, fragte Ivan.
    »Ich glaube nicht«, sagte Galeni distanziert und starrte durch das Verdeck nach draußen, »daß ich auch nur einen Pfifferling darauf gebe, was Destang denkt.«
    Miles fand sich in innerer Übereinstimmung mit diesem Gefühl.
    Aber schließlich waren sie alle sehr müde. Doch sie waren alle hier.
    Er blickte sich um und erfreute sich an den Gesichtern, Elli und Ivan, Galeni und Mark – alle am Leben, alle durch die Nacht hindurch gebracht bis zu diesem Augenblick des Überlebens.
    Fast alle.
    »Wo sollen wir dich rauslassen, Mark?«, fragte Miles. Er
    blickte durch die Wimpern auf Galeni und erwartete einen Widerspruch, aber Galeni sagte nichts. Seit sie die Cetagandaner abgeladen hatten, war Galenis Adrenalinspiegel gesunken, der ihn vorher so aufgeputscht hatte. Jetzt sah er erschöpft aus. Und alt.
    Miles provozierte keinen Widerspruch. Sei vorsichtig, was du verlangst. Du könntest es sogar bekommen.
    347
    »An einem U-Bahnhof«, sagte Mark. »An irgendeinem
    U-Bahnhof.«
    »Gut.« Miles rief auf der Konsole des Wagens einen Stadtplan auf. »Drei Straßen weiter und dann zwei nach rechts, Ivan.«
    Als der Wagen in der Aussteigezone auf den Haltestreifen
    niedergegangen war, stieg er mit Mark zusammen aus. »Bin in einer Minute zurück.« Sie gingen zusammen zum Eingang des
    nach unten führenden Liftrohrs. Hier in diesem Distrikt herrschte noch Nachtruhe; nur wenige Leute gingen vorbei, aber das morgendliche Verkehrsgedränge würde bald beginnen.
    Miles öffnete seine Jacke und holte die codierte Karte heraus.
    Nach dem angespannten Ausdruck auf Marks Gesicht zu schließen, hatte dieser einen Nervendisruptor erwartet – bis zum letzten Augenblick dachte er im Stil von Ser Galen. Mark nahm die Karte und drehte sie staunend und mißtrauisch herum.
    »Da hast du das Geld«, sagte Miles. »Wenn du mit deinem
    Hintergrund und diesem Geld nicht auf der Erde verschwinden kannst, dann kann es niemand. Viel Glück.«
    »Aber … was willst du von mir?«
    »Nichts. Überhaupt nichts. Du bist ein freier Mann, solange du frei bleiben kannst. Wir werden sicher Galens Tod, der teilweise ein Unfall war, nicht melden.«
    Mark schob die Karte in seine Hosentasche. »Du hast mehr
    gewollt.«
    »Wenn man nicht bekommen kann, was man will, dann nimmt
    man, was man bekommt. Wie du herausfinden wirst.« Er nickte in Richtung auf Marks Tasche. Marks Hand legte sich schützend
    darüber.
    »Was soll ich nach deinem Willen tun?«, fragte Mark. »Worauf setzt du mich an? Hast du diesen Quatsch über Jackson's Whole wirklich ernst genommen? Was erwartest du von mir?«
    »Du kannst das Geld nehmen und dich in die Vergnügungskuppeln des Mars zurückziehen, solange es reicht. Oder dir eine Ausbildung finanzieren, oder auch zwei oder drei. Oder in 348
    den ersten Müllschlucker stecken, an dem du vorbeikommst. Ich bin nicht dein Besitzer. Ich bin nicht dein Mentor. Ich bin nicht deine Eltern. Ich habe keine Erwartungen. Ich habe keine Wünsche.« Rebelliere dagegen – wenn du herausbekommst, wie –
    kleiner Bruder… Miles drehte seine leeren Hände nach außen und trat zurück.
    Mark schwang sich in das Liftrohr. Dabei drehte er Miles nicht den Rücken zu. »WARUM NICHT?«, schrie er plötzlich, verdutzt und wütend.
    Miles warf den Kopf zurück und lachte. »Das mußt du herausbekommen!«, rief er.
    Das Feld des Rohres packte Mark, und er verschwand, von der Erde verschluckt.
    Miles kehrte zu seinen Freunden zurück, die auf ihn warteten.
    »War das klug?« Elli unterbrach Ivan, der sie schnell über das Vorgefallene informiert hatte, als Miles sich neben ihr niederließ.
    »Ihn einfach so weggehen zu lassen?«
    »Ich weiß es nicht«, seufzte Miles. »›Wenn du nicht helfen
    kannst, dann behindere nicht.‹ Ich kann ihm nicht helfen. Galen hat ihn zu verrückt gemacht. Er ist besessen von mir. Ich habe den Verdacht, daß er immer von mir besessen sein wird. Das Beste, was ich tun kann, ist, ihm aus dem Weg zu gehen. Vielleicht beruhigt er sich mit der Zeit, wenn er nicht auf mich reagieren muß.
    Mit der Zeit – rettet er sich vielleicht.«
    Seine Müdigkeit überflutete ihn. Elli schmiegte sich warm an ihn, und darüber war er sehr, sehr froh. Ihm fiel Nim ein, er aktivierte seinen
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