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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zu.
    »Nachdem wir die verdammte Armee der Marilacaner gerettet
    hatten, hat uns die Untergrundbewegung gelinkt. Hat uns um die Hälfte unserer versprochenen Bezahlung beschissen. Vermutlich würde Cetaganda uns nicht gern anheuern, um jetzt auf die Marilacaner loszugehen, oder? Nein? Leider kann ich mir persönliche Rache nicht leisten. Zumindest nicht im Augenblick. Sonst hätte ich mich nicht von diesen alten Freunden«, er entblößte seine Zähne zu einem unfreundlichen Lächeln in Marks Richtung, der es verächtlich erwiderte, »engagieren lassen.«
    »Also sind Sie wirklich ein Klon«, keuchte Tabor und starrte den legendären Söldnerführer an. »Wir dachten …«, er verstummte.
    »Wir dachten jahrelang, er gehöre Ihnen«, sagte Mark als Lord Vorkosigan.
    Uns! formten Tabors Lippen erstaunt.
    »Aber diese Operation hat seinen komarranischen Ursprung
    bestätigt«, schloß Mark.
    »Wir haben eine Vereinbarung«, meldete sich Miles, als sei er durch Marks Ton beunruhigt, und blickte zornig von Mark zu
    Galeni. »Sie geben mir Deckung, bis ich die Erde verlasse.«
    »Wir haben eine Vereinbarung«, sagte Mark, »solange Sie nie näher an Barrayar herankommen.«
    »Sie können das verdammte Barrayar behalten. Ich nehme den
    Rest der Galaxis, danke.«
    Der Zenturien-Hauptmann war wieder nahe daran, ohnmächtig
    zu werden, doch er kämpfte dagegen an, kniff die Augen zusammen und atmete kontrolliert. Eine Gehirnerschütterung, vermutete Miles. In seinem Schoß öffnete Elli die Augen. Er streichelte ihre Locken. Sie gab einen damenhaften Rülpser von sich. Das Synergin hatte ihr das Erbrechen erspart, das gewöhnlich auf eine Be345
    täubung folgte. Sie setzte sich auf, blickte um sich, sah Mark, die Cetagandaner und Ivan und klappte den Mund hörbar zu, wobei sie ihre Desorientierung verbarg. Miles drückte ihre Hand. Ich werde dir später alles erklären, versprach sein Lächeln. Sie zog verärgert die Augenbrauen zusammen: Das solltest du auch. Sie hob das Kinn. Selbst in Verwirrung blieb sie vor dem Feind gelassen.
    Ivan drehte den Kopf nach hinten und fragte Galeni aus dem
    Mundwinkel: »Was sollen wir jetzt mit diesen Cetagandanern tun, Sir? Irgendwo rauswerfen? Aus welcher Höhe?«
    »Es gibt keine Notwendigkeit für einen interplanetarischen
    Zwischenfall.« Galeni war auf eine wölfische Art fröhlich und übernahm Miles' Ton. »Nicht wahr, Leutnant Tabor? Oder wünschen Sie, daß die hiesigen Behörden erfahren, was der Ghem-Kamerad wirklich vergangene Nacht in der Barriere vorhatte? Nein? Hab ich's mir doch gedacht. Na schön. Sie brauchen beide medizinische Behandlung, Ivan. Leutnant Tabor hat unglücklicherweise seinen Arm gebrochen, und ich glaube, sein …
    hm … Freund hat eine Gehirnerschütterung. Unter anderem. Sie können wählen, Tabor. Sollen wir Sie an einem Krankenhaus
    aussteigen lassen, oder würden Sie eine Behandlung in Ihrer eigenen Botschaft vorziehen?«
    «Botschaft«, krächzte Tabor, der sich offensichtlich der möglichen juristischen Komplikationen bewußt war. »Es sei denn, Sie wollen versuchen, sich aus einer Anklage wegen versuchten
    Mordes herauszureden«, äußerte er seine Gegendrohung.
    »Gewiß handelte es sich nur um einen tätlichen Angriff.« Galenis Augen glitzerten.
    Tabor lächelte unsicher und blickte drein, als würde er sich gerne davonstehlen, wenn er nur Raum zur Bewegung hätte. »Wie auch immer. Keiner unserer Botschafter wäre sehr erfreut.«
    »Ganz recht.«
    Es ging auf die Morgendämmerung zu. Der Verkehr nahm
    allmählich zu. Ivan kurvte durch einige Straßen, bis er einen verlassenen Taxistand erreichte, an dem keine Schlange von Kunden 346
    wartete. Diese Vorstadt am Meer war weit vom Botschaftsdistrikt entfernt. Galeni war sehr bemüht und half, ihre Passagiere abzusetzen – aber den Codeschlüssel für die Hand-und Fußfesseln des Zenturien-Hauptmanns warf er Tabor erst zu, als Ivan wieder in die Straße einbog. »Ihren Wagen lasse ich Ihnen heute nachmittag schicken«, rief Galeni den Cetagandanern zu, während sie davonfuhren. Er prustete und lehnte sich wieder in seinem Sitz zurück. »Nachdem wir ihn gründlich untersucht haben.«
    »Glaubst du, daß diese Farce funktioniert?«, fragte Ivan.
    »Auf kurze Sicht – wenn es darum geht, die Cetagandaner zu
    überzeugen, daß Barrayar nichts mit Dagoola zu tun hatte – vielleicht, vielleicht nicht«, seufzte Miles. »Aber wenn es um das hauptsächliche Sicherheitsproblem geht – da haben wir
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