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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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    »Weihnachtskarten!«, sagte Mark angeekelt.
    Erst glaubte ich ihm nicht, aber dann sah ich selber nach. Es stimmte: In all diesen Kisten waren Weihnachtskarten, Dutzende, Weihnachtskarten über Weihnachtskarten, an die Hundert. Beschriebene, aber auch noch unbeschriebene, einige sogar mit Bildern. Sie waren total alt, also mindestens zwanzig Jahre alt!
    »Alles klar«, sagte Dad. »Weit und breit keine Zombie-Hand. Aber diese hier ist ziemlich gruselig.«
    Er hielt eine Weihnachtskarte mit einem Familienfoto von hässlichen Menschen mit dämlichen Frisuren hoch, die Urlaub in Disneyland machten.
    »Bring diese Kisten runter und wirf sie in den Container, solange er noch da steht«, rief Mom die Leiter hoch.

    »Los«, sagte Dad. »Gebt mir die Kisten, eine nach der anderen.«
    So räumten wir auf dem Speicher auf, damit wir unser eigenes Zeug dorthin stellen konnten.
     
     
    Ich warf gerade eine Kiste mit alten Weihnachtskarten der Ellises in den Container in unserer Einfahrt, als jemand meinen Namen rief. Als ich mich umdrehte, stand Erica vor ihrem Haus und winkte mir zu.
    »Hallo, Allie!«, rief sie lächelnd. »Zieht ihr heute ein?«
    »Heute noch nicht«, antwortete ich und lief zu der Hecke, die unsere beiden Grundstücke voneinander trennte. Missy übte im Garten der Harringtons mit ihrem Stab. Ericas älterer Bruder John harkte die Blätter zusammen. »Morgen ziehen wir ein.«
    »Oh, gut«, sagte Erica auf der anderen Seite der Hecke. Sie lächelte noch breiter. »Ich kann es gar nicht erwarten! Ich soll dich von Sophie und Caroline grüßen. Wir haben uns ja so gefreut, als Mrs Hunter sagte, dass du zu uns kommst.«
    »Moment!«, sagte ich. »Echt? Ich komme zu euch?«
    »Wusstest du das noch gar nicht?« Erica hüpfte auf und ab. Außerdem schrie sie. Das tat sie anscheinend immer, wenn sie aufgeregt war.
    »Nein«, schrie ich zurück und hüpfte auch auf und ab. »Wetten, dass meine Eltern es mir gleich sagen wollten, wegen der Überraschung?«

    »Wegen welcher Überraschung?«
    »Der Überraschung mit meinem Zimmer«, sagte ich. »Soll ich es dir zeigen? Sie haben es ganz toll renoviert!«
    »Gerne«, sagte Erica. »Ich lauf nur eben rein und sage meiner Mom Bescheid, damit es nicht wieder so läuft wie letztes Mal.«
    Erica drehte sich um und lief ins Haus. Ich sah Missy zu, wie sie ihren Stab hoch in die Luft warf, sich einmal um sich selbst drehte und ihn rechtzeitig wieder auffing. Währendessen lehnte John sich auf die Harke und fragte: »Und, Allie, wie geht’s denn so?«
    »Gut«, antwortete ich ein wenig misstrauisch. Ich fragte mich, ob er auf das Ding auf dem Speicher zu sprechen kommen würde.
    Na logo!
    »Und? Hast du schon irgendwelche komischen Geräusche gehört … du weißt schon, von wo?« Er zeigte hinter mich auf den Spitzgiebel unseres Hauses.
    »Wenn du wissen willst, ob ich irgendwas Komisches vom Speicher gehört habe«, sagte ich laut, »kann ich nur sagen, nein, habe ich nicht. Weil da gar nichts war außer Kisten mit Weihnachtskarten. Und die sind auch nicht mehr da, weil wir sie weggeworfen haben.«
    »Ach ja, das ist das, was man tagsüber sieht.« John gab nicht auf. »Aber nachts, wenn alle anderen schlafen, habe ich schon
sehr seltsame Dinge von diesem Speicher gehört. Als würde jemand versuchen, auszubrechen …«
    »Hör sofort auf, mir Angst zu machen«, sagte ich mit meiner gemeinsten Stimme. »Ich bin neun, ich bin kein Baby mehr. Ich weiß genau, dass es keine Gespenster gibt und auch keine Zombie-Hände. Du solltest dich schämen, in deinem Alter, kleinen Mädchen Angst einzujagen. Was glaubst du, was deine Mutter dazu sagen würde?«
    John zwinkerte mehrmals und sagte dann: »Du hast doch nicht vor, es ihr zu sagen, oder?«
    »Weiß ich noch nicht«, antwortete ich. »Mal sehen.«
    In diesem Augenblick stürzte Erica aus ihrem Haus und rannte zu mir herüber.
    »Meine Mutter ist einverstanden«, verkündete sie und sprang über die Hecke. »Komm!«
    Wir liefen zu unserer Haustür, aber im letzten Augenblick fiel mir noch was ein und ich sagte: »Warte kurz, Erica, ich habe was vergessen.«
    Dann lief ich zur Hecke zurück und sagte: »John.«
    John schaute vom Harken auf. »Was?«
    Ich rülpste, so laut ich konnte.
    »Das.«
    Dann lief ich zu Erica zurück, fasste sie an der Hand und zog sie ins Haus.

Regel Nummer 16
    Sei kein Angeber
    Der Umzugswagen kam schon früh am nächsten Morgen. Sogar so früh, das Mom und Dad noch gar nicht auf waren. Dabei
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