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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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renoviert, wenn wir in der Schule waren. Jetzt waren sie endlich fertig. Mom wollte sie uns vor dem Umzug zeigen, damit sie eventuell noch ändern konnte, falls uns etwas nicht gefiel.
    Nicht dass es wirklich eine Rolle spielte, wir mussten so oder so einziehen, ob uns die Zimmer nun gefielen oder nicht. Deshalb tat ich im Auto so, als freute ich mich auf das neue Haus.
    Drinnen freute ich mich nicht mehr so. Drinnen wäre ich am liebsten weggelaufen, weil alles so ungerecht war. Ich
wollte von Anfang an nicht umziehen oder die Schule wechseln oder meine Steinsammlung wegwerfen. Und jetzt hatte ich auch noch die Hoffnung auf das Einzige - Maunzi - verloren, worauf ich mich gefreut hatte - außer darauf, mit Erica, Sophie und Caroline zur Schule gehen zu können und Mrs Hunter zur Lehrerin zu bekommen.
    Das war einfach nicht richtig. Kein bisschen.
    Ich hatte das Gefühl, es würde Mom und Dad recht geschehen, wenn ich wegliefe. Vor allem wenn man bedachte, dass ich jetzt eine berühmte Tierschützerin war, worüber meine Eltern ordentlich gestaunt hatten. Es hielt sie aber nicht davon ab, mir mein Kätzchen wegzunehmen. Wenn ich mein Übernachtungsköfferchen nehmen und abhauen würde, könnte ich es wahrscheinlich bis zu Onkel Jays Wohnung schaffen. Von unserem alten Haus ist es sehr weit bis zum Universitätsgelände, aber von dem neuen Haus ist es eher ein Katzensprung. Weil der Rest meiner Kleidung in Kisten verpackt war, hatte ich nur wenige Dinge wie meine Zahnbürste, Sachen zum Wechseln und meine Raggedy-Ann-Puppe, die ich mit ins Bett nehme, seit ich drei war, und die ganz schmutzig war und ein Bein abhatte, wo Marvin als Welpe an ihr rumgekaut hatte, und das Mom wieder angenäht hatte, in mein Übernachtungsköfferchen gepackt.
    Dann könnte ich bei Onkel Jay wohnen, mit Wang Ba, und ein Kätzchen bekommen. Keiner würde es mir verbieten.
Onkel Jay würde mir das nie verbieten. So ein kleines Kätzchen würde ihm in seiner chaotischen Wohnung gar nicht auffallen.
    Aber ich kam nicht dazu abzuhauen, weil ich wohl eingeschlafen bin, statt zu packen, und als ich aufwachte, war es Zeit, zum neuen Haus zu fahren. Aber glaubt bloß nicht, ich hätte den Gedanken aufgegeben.
    Ich wusste, dass ich mein neues Zimmer nicht mögen würde, egal wie viel Mom daran getan hatte. Wie sollte ich auch? Ein dunkles zugiges Zimmer bekam man nicht hell und warm, egal wie viel Farbe man an die Wände klatschte. Aber ich hatte Onkel Jay versprochen, so zu tun.
    Also tat ich die ganze Zeit im Auto so, als könnte ich es gar nicht abwarten. Den ganzen Weg zum Hauseingang tat ich so, als wäre ich unglaublich gespannt. Ich tat aufgeregt, als Mom die Haustür aufschloss. Dann ging ich ins Haus.
    Ich muss zugeben … ich staunte, was Mom in den wenigen Wochen zustande gebracht hatte. Während ich damit beschäftigt war, mich in der Schule von Brittany Hauser und Mary Kay quälen zu lassen, hatte Mom - mit Dads Hilfe - fleißig angestrichen, die Kronleuchter abgestaubt, die Glühbirnen ausgewechselt und die Böden geschrubbt, bis sie glänzten und schön aussahen.
    Oh, sie war natürlich noch nicht fertig. Die hinteren Flure waren noch dunkel und unheimlich und der Hinterhof bestand
immer noch hauptsächlich aus schmutziger Erde und einigen spärlichen Grashalmen. Der neue Herd, der neue Kühlschrank und die neue Spülmaschine waren auch noch nicht geliefert worden, sodass die Küche noch ziemlich unmöbliert aussah.
    Aber die Spinnen waren alle weg - dachte ich jedenfalls, bis wir in den dritten Stock, auf die Kinder-Etage, kamen und ich die ganzen Spinnen in Marks Zimmer sah. Aber sie waren nicht lebendig, sondern nur auf seiner Tapete. Das waren keine babymäßig gezeichneten Cartoon-Spinnen, sondern richtig ausgewachsene. Und daneben waren Bilder von Insekten mit lateinischen Namen.
    Mark flippte natürlich aus, so aufregend fand er das. Mir ist schleierhaft, warum jemand in einem Zimmer mit Bildern von Spinnen, Käfern, Bienen, Fliegen, Wespen und Ameisen an den Wänden schlafen will, aber meinem Bruder gefiel es anscheinend.
    Kevin war fast genauso begeistert wie Mark. Er hatte seine Piratentapete bekommen, mit gemalten Piratenschiffen und Totenkopfflaggen. Aber die Tapete war nicht aus Samt. Piraten-Samttapete gibt es nicht … Mom konnte jedenfalls keine auftreiben. Immerhin hatte sie ihm blaue Samtvorhänge genäht, mit denen er voll zufrieden war.
    Als ich die Tür zu meinem Zimmer aufstieß, hielten sich meine Erwartungen in
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