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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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wurde so geflucht, dass wir noch mal fünf Dollar für Marvins Besuch beim Hundetrimmer sammelten.
    Ich wurde also wach, weil die Umzugsmänner hupten und Mom und Dad fluchten. Ich sprang aus dem Bett und zog mich in Windeseile an, weil ich wusste, dass es viel zu tun gab.
    Mark war vom Umzugswagen schwer beeindruckt und behauptete, er hätte achtzehn Räder. Kevin teilte uns mit, dass die Umzugsmänner besondere Gürtel trugen, und Dad erklärte, diese Gürtel verhinderten, dass sie sich bei schweren Möbeln einen Bruch hoben. Wir fragten, was ein Bruch wäre, und Dad antwortete, da würde der Bauch explodieren. Kevin meinte, das würde er gern mal sehen, und dem konnte ich nur zustimmen.
    Wir saßen eine Weile auf der Treppe und hofften, miterleben
zu dürfen, wie einem der Männer der Bauch explodierte. Das brachte Mom auf die Idee, uns Kinder für den Rest des Tages zu Onkel Jay zu schicken, damit wir nicht länger im Weg standen.
    »Und bitte kein Fast-Food zum Mittagessen«, befahl Mom Onkel Jay, als er uns abholte. Sie gab ihm einen Zwanzigdollarschein. »Irgendwas halbwegs Gesundes wie Pizza und Käsestangen.«
    »Selbstverständlich«, sagte Onkel Jay und steckte den Zwanziger ein. »Hab ich verstanden.«
    Kaum waren wir bei Onkel Jay, fragte er: »Wer hat Lust auf Käse-Toast?«
    Das wollten wir alle. Es ist immer schön bei Onkel Jay, weil wir immer eine ganze Flasche Cola bekommen - jeder eine statt eine Flasche für alle. Außerdem hat er einen Fernseher, der fast so groß ist wie mein Bett. Viel mehr ist in seiner Wohnung nicht drin, nur noch ein Futonsofa, aber das macht der Fernseher mehr als wett. Wenn wir da Zeichentrickfilme sehen, kommt es uns so vor, als wären wir echt mit SpongeBob unter Wasser.
    Bei Onkel Jay sah ich als Erstes nach Wang Ba. Die Schildkröte lebte in der Badewanne im Badezimmer von Onkel Jays Mitbewohner. Onkel Jay hat allerdings gar keinen Mitbewohner mehr, weil Mitbewohner angeblich seine Kreativität beeinträchtigen. Onkel Jay hat es Wang Ba in der Badewanne schön
gemütlich gemacht. Er hat Steine zum Klettern reingetan, und Pflanzen und viel Wasser zum Herumschwimmen. Ein eigener Teich für Wang Ba sozusagen.
    Ob eine Schildkröte glücklich ist oder nicht, lässt sich schwer sagen. Aber meiner Meinung nach sah Wang Ba ziemlich glücklich aus. Für eine Schildkröte, meine ich. Zumindest stank sie nicht mehr so schrecklich wie vorher.
    »Hast du was auf dem Herzen?« Onkel Jay musterte mich von der Tür aus. In einer Hand hielt er den Teller mit meinem Käse-Toast und in der anderen eine volle Flasche Cola.
    »Oh.« Ich hatte wohl traurig ausgesehen. »Am Freitag habe ich in der Schule noch Ärger bekommen, weil ich in eine Kuchenschlacht verwickelt war.«
    »Irre«, sagte Onkel Jay.
    »Kein bisschen irre«, sagte ich und nahm den Teller und die Cola entgegen. »Mom sagt, ich bekomme jetzt doch kein Kätzchen.«
    »Deine Eltern scheinen keine Ahnung zu haben, wie berühmt du inzwischen als Tierschützerin bist«, sagte Onkel Jay. »Egal, ich glaube, wenn du ein paar Tage brav bist, Allie, und zu Hause hilfst und so, kriegt sich deine Mom auch wieder ein. Bis jetzt war es noch immer so.«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Sie war total sauer.«
    »Tja«, sagte Onkel Jay. »Ich weiß, eine Katze ist eine Schildkröte nicht. Aber Wang Ba ist immer für dich da.«

    Ich senkte meinen Blick auf die Lung - Chung -Schildkröte und erinnerte mich daran, wie ich neulich abends abhauen und bei Onkel Jay bleiben wollte. Jetzt, da ich tagsüber hier war, war ich froh, es nicht getan zu haben. Ich mag Onkel Jay wirklich, aber seine Käse-Toasts sind immer kalt.
    Nach vier Stunden mit Zeichentrickfilmen und drei Stunden mit Videospielen riefen Mom und Dad endlich an und sagten, die Umzugsmänner seien fertig und Onkel Jay könnte uns in unser neues Zuhause bringen. Also setzten wir uns ins Auto und fuhren rüber.
    Als wir in die Auffahrt einbogen, war es schon dunkel. Aber zum ersten Mal brannte Licht in den Fenstern unseres neuen Hauses. Deswegen sah es nicht mehr so unheimlich aus wie früher. Es sah sogar irgendwie … gemütlich aus.
    Gut, Mom und Dad hatten bisher nur in unseren Zimmern Vorhänge angebracht, zu den anderen waren sie noch nicht gekommen. Und drinnen waren erst wenige Kisten ausgepackt, und nur einige Möbel standen da, wo sie hingehörten, weil die Umzugsmänner praktisch alles irgendwo abgestellt hatten und dann gegangen waren. Aber mit unseren Möbeln sah das
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