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Von nun an fuer immer

Von nun an fuer immer

Titel: Von nun an fuer immer
Autoren: Carol Marinelli
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Abneigung gegen ihren Vater, und so schlug er eine einfache standesamtliche Zeremonie vor.
    Lorna allerdings wollte das volle Programm mit kirchlicher Trauung und allem Drum und Dran. Und je länger James darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm diese Idee. Nicht nur, weil zwei verschiedene Hochzeitsfotos auf dem Kaminsims großartig aussehen und eine Menge Gesprächsstoff bieten würden, sondern auch, weil er eine tiefe Dankbarkeit verspürte.
    Für unglaublich viele Dinge.
    Obwohl sie eine Trauung im engsten Kreis geplant hatten, waren viele Freunde und Kollegen gekommen, um diesen Tag mit ihnen zu feiern. Lorna hatte um jeden Preis verhindern wollen, dass irgendjemand später auf die Idee kam, sie hätten nur wegen des Babys geheiratet, und so hatte sie zum Entsetzen ihres Vaters darauf bestanden, dass die Hochzeit erst nach der Geburt stattfand.
    Es war schließlich ihr Leben und ihre Hochzeit, wie sie ihrem Vater am Telefon erklärt hatte.
    Die Feier selbst war zwanglos und feierlich zugleich; lächelnd und mit so mancher Träne im Auge begrüßte die bunte Gästeschar das Brautpaar, das gemeinsam den Gang zum Altar hinabschritt. Das traditionelle Übergeben der Braut durch den Brautvater war unnötig, denn Lorna war James ja schon vor Jahren übergeben worden. Und trotz der Trennung hatte sie ihn im Grunde nie wieder verlassen.
    Genau genommen gingen sie sogar zu dritt zum Altar.
    James in einem eleganten, wenn auch nicht neuen Anzug und Lorna in einem wunderhübschen Secondhandkleid aus lila Seide. Sie hatten beschlossen, sich das Geld für neue Kleidung zu sparen, denn sie würden es bald dringend brauchen. James’ Haus war nicht geräumig genug für die neue Familie, und so hatten sie sich umgesehen und ein entzückendes Stadthaus in St. John’s Wood gefunden, in dem auch noch für ein zweites Kind Platz wäre.
    Nach langem Überlegen hatten sie nämlich beschlossen, nach der Geburt ihres Babys noch ein wenig länger mit Lornas Unterleibsoperation zu warten und darauf zu hoffen, dass es noch einmal klappen würde. Doch selbst wenn es bei dem ersten Kind blieb, würden sie sich nicht beklagen, denn sie fühlten sich schon jetzt reich beschenkt.
    Und so sahen sie nun hoffnungsvoll und glücklich einer Zukunft als Familie entgegen. James hielt den kleinen James – oder JJ, wie er genannt wurde – im Arm. Die blauen Augen des kleinen Jungen wurden allmählich grün, und Lorna glaubte zu erkennen, dass sein strohblondes Haar einen Rotstich bekam. Lorna trug als Brautstrauß eine einzelne Lilie, und obwohl keiner der Gäste die Bedeutung dieser Blume erahnte, war es James und Lorna unendlich wichtig, sie dabeizuhaben.
    Es war eine wundervolle Hochzeit, und selbst Pastor McClelland gelang es, freundlich zu lächeln, als er James wieder in der Familie willkommen hieß. Seine Sanftmütigkeit war nicht zuletzt dem kleinen JJ zu verdanken, dessen Lächeln das Herz des frischgebackenen Großvaters von Anfang an zum Schmelzen gebracht hatte.
    Betty, die Großmutter, trank ein bisschen zu viel Champagner, sodass sie einen charmanten Schwips hatte und ausgelassen tanzte.
    „Wird es nicht etwas verwirrend, wenn es ab jetzt zwei Ärzte mit dem Namen Morrell in der gleichen Abteilung gibt?“, fragte Pauline, nachdem James und Lorna sich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatten.
    „James hat keinen Doktortitel“, stellte Abby klar.
    „Außerdem behalten die modernen Frauen von heute ja oft ihren Mädchennamen“, fügte May hinzu.
    „Also das trifft auf mich nicht zu!“, rief Lorna von der anderen Seite des Tisches herüber. „Ich heiße ab jetzt Morrell!“ Alle Welt sollte wissen, dass sie James’ Frau war!
    „Komm, May!“ Pauline stand auf, als ein mitreißender Song gespielt wurde. „Ich will tanzen!“
    „Die beiden verstehen sich erstaunlich gut“, bemerkte James. „Es war eine gute Idee, sie an den gleichen Tisch zu setzen. Man könnte fast meinen, sie würden sich schon eine Ewigkeit kennen.“ Er zog seine Frau auf die Tanzfläche.
    „Ähm, James …“ Nun wurde ein langsameres Stück gespielt, und es kam Lorna so vor, als wären sie allein auf der Welt. Wie wunderbar fühlte es sich an, am Ende dieses perfekten Tages in James’ Armen zu liegen. Trotzdem war es an der Zeit, ihm etwas zu offenbaren, das sie schon vor einigen Monaten herausgefunden hatte. Dem Schicksal, das sich ihnen letztendlich so gnädig gezeigt hatte, war nämlich ein wenig auf die Sprünge geholfen worden. Champagnerflaschen
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